Читать книгу Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre! Band 8 - Jörn Kolder - Страница 5

Vorbereitung der Dienstreise nach Rom

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„Für die Glaubwürdigkeit der Kommission ist es absolut notwendig, dass du den Italienern klar machst, dass es so nicht mehr weitergehen kann Frieder“ sagte Herbert Büchsenschuss „es muss ein für alle Mal Schluss sein mit den ständigen Vertröstungen. Was meinst du dazu, Chang?“

„Nun, Italienel schwieliges Volk. Walen mal Welthellschel. Abel haben velgessen, dass Welt sich weiteldleht und Zeit sich veländelt. Italienel gelne feieln und haben Spaß am Leben. Konfuzius sagen, dass zum Weg des Edlen gehölt dleiellei:

Lichtiges Velhalten zu andelen Menschen − es befleit von Solgen.

Weisheit − sie bewahlt vol Zweifeln.

Entschlossenheit − sie überwindet die Fulcht.“

„Was hat das zu bedeuten“ fragte Frieder Bergmann.

„Nun, lichtiges Velhalten zu andelen Menschen − es befleit von Solgen. Du musse finden Balance zwischen stleng sein und gütig sein. Musse mit Italienel stleng sein abel auch velstehen Tladition dolt. Weisheit − sie bewahlt vol Zweifeln. Musse dich immel weitelbilden Fliedel um Weisheit zu finden. Entschlossenheit − sie übelwindet die Fulcht. Wenn Italienel nicht wolle Ändelungen velsplechen, dann musse haue mit Faust auf Tisch und sagen, dass dil blödes Velhalten von Italienel auf Sack gehen.“

„Hm“ meinte Herbert Büchsenschuss „ich verstehe Chang so, dass du einerseits Verständnis für die kulturellen Unterschiede zwischen Nord- und Südeuropa aufbringen musste. Andererseits musst du aber auch unnachgiebig auftreten. Stimmt das so, Chang?“

„Kollekt.“

„Aber was soll ich denn überhaupt vom Regierungschef verlangen“ fragte Frieder Bergmann hilflos.

„Ganz einfach Fliedel“ antwoltete Chang Jang Diang „Pläsident musse auflege Lefolmploglamm. Musse Büloklatie abschaffen. Und Mafia abselvielen. Und Steueln elhöhen. Und Lentenaltel elhöhen.“

„Das machen die niemals mit“ argumentierte Bergmann.

„Sie müssen. Ansonsten drehen wir denen den Geldhahn zu“ meinte Herbert Büchsenschuss „sei höflich, aber entschlossen in der Sache, Frieder. Und dem Sylvio Berlosrenzi ziehst du die Hammelbeine lang, aber gewaltig!“

„Konfuzius flagt, wenn ein Fleund von weit hel kommt, ist das nicht auch eine Fleude“ ergänzte Chang Jang Diang „du musse auftleten als Fleund abel Dluck machen, dass Beloslenzi endlich Lefolmen dulchsetzt. Wenn el nicht will mitspielen dann sagen, dass du blingen Akten von ihm an die Plesse, ihn zeigen in heimlich gedlehten Video mit Plostituielten. Dann el sichel mitspielen wild.“

„Das widerspricht den diplomatischen Regeln, da mache ich nicht mit“ erregte sich Bergmann „ich kann ihm doch nicht wie ein Mafioso gegenübertreten und ihn erpressen!“

„Elplessen“ lächelte Chang Jang Diang „wal schon immel Mittel del Diplomatie zwischen den Hellscheln. Konfuzius sagen, wenn ein Ploblem nicht lösen können, dann List anwenden und ein bisschen tlicksen ist kein Velblechen. Italienel müsse in Eulopa wiedel eine gloße Lolle spielen und nicht bloß Glappa tlinken odel Lotwein.“

„Wo habt ihr den Film mit den Nutten überhaupt her“ fragte Bergmann weiter.

„Na woher schon“ brummte Herbert Büchsenschuss „von der NSA.“

„Wie bitte“ empörte sich Frieder Bergmann „von der NSA? Ihr macht mit diesen Schnüfflern gemeinsame Sache? Ich fasse es nicht!“

„Abel Fliedel“ beschwichtigte Chang Jang Diang den aufgebrachten Kommissionsvorsitzenden „unsele Pfeifen del Geheimdienste walen nicht in del Lage oldentliches Matelial zu besolgen. Haben Helbelt und ich mit Leuten von NSA kleines Geschäft gemacht.“

„Was für ein Geschäft“ fuhr Bergmann auf.

„Haben den Amelikaneln ein paal gefälschte Akten von del Albeit del Kommission übelgeben“ erklärte Chang Jang Diang „damit können die Schnüfflel nicht viel Schaden anlichten.“

„Ich fasse es nicht“ stöhnte Bergmann auf.

Frieder Bergmann war vor der Reise nach Rom zu Sylvio Berlosrenzi aus zweierlei Gründen etwas mulmig. Erstens wusste er nicht, ob er Berlosrenzi wieder auf Kurs bringen könnte, zum anderen bedeutete der Besuch für ihn einen Abstecher mit dem Flugzeug. Ihm als Kommissionspräsidenten stand ein zweistrahliger Learjet zur Verfügung. Das war ihm relativ egal, ob die Maschine klein oder groß war, seine Flugangst blieb davon unberührt.

„Du musst dich dieser Angst jetzt endlich einmal abschließend stellen“ hatte Herbert Büchsenschuss Bergmann unter Druck gesetzt „so ein Learjet muss zwingend einen Piloten und einen Copiloten haben. Und weißt du wie der Copilot heißt? Nein? Aber ich: Frieder Bergmann nämlich! Lass mich ausreden, bitte. Der Pilot ist ein alter Hase, da kann nichts passieren. Den Umweg über den Flugsimulator für dich sparen wir uns so, dafür haben wir keine Zeit mehr. Du wirst also „Learning by doing“ praktizieren. Hör doch auf mich so anzustarren! Die Sache ist ganz einfach. Der Pilot startet, dann haut er den Autopiloten rein, und wenn ihr oben seid erklärt er dir das Wichtigste. Dann schaltet er den Autopiloten aus und du übernimmst. Du musst nichts weiter tun als das Steuerhorn zu bewegen. Glaub mir, das wird dir einen Heidenspaß machen und dich von deiner Flugangst für immer kurieren. Außerdem kommen ein paar Reporter mit an Bord die dich dann im Cockpit filmen werden. Das wird deinen Ruf als ganz coole Sau nochmals aufpolieren und der Putkinow wird vor Wut aus der Haut fahren. Kuck nich so, das kriegst du schon hin.“

Frieder Bergmann war sich da nicht so sicher.

Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre! Band 8

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