Читать книгу Weg der Seele - Judith und Urs Parolo - Страница 17
Weiblich - Männlich
ОглавлениеEine weitere Dualität, welche in der Materie sehr offensichtlich zutage tritt, ist die Aufspaltung in weiblich und männlich. Als äusseres, sichtbares Zeichen sind dies die Frau und der Mann. Zu Beginn der Entwicklung in der Dualität war es auch so, dass sich das Weibliche mehrheitlich in der Frau und das Männliche vor allem im Mann manifestiert hatte. Im Laufe Eurer Entwicklung haben aber immer mehr Menschen an sich gearbeitet und entdeckt, dass beide Pole in ihnen vorhanden sind - ungehindert des physischen Geschlechts. In der jetzigen Entwicklungsphase geht es darum, beide Pole in sich zu erkennen und zu leben. Dies heisst aber nicht, dass Ihr beim Ausleben dieser Pole stehen bleiben dürft. Nein, es geht vielmehr darum, dass Ihr dieses Weibliche und Männliche in Euch vereint, zu einer Einheit bringt.
Vielfach wird gesagt: "Ich muss mein männliches Prinzip mehr leben!", und dann werden die Ellbogen zu Hilfe genommen; oder es heisst etwa: "Ich darf meine weibliche Seite nicht vernachlässigen!" und man gibt sich dann dem Seelenschmerz und Selbstmitleid hin. Dies ist falsches Denken, weil Ihr eine Zerrform des betreffenden Pols lebt und dafür eine Entschuldigung braucht.
Es geht darum, in sich diese Pole zu erkennen, sie zu finden und von diesem Moment an zu erkennen, dass dies nur Teile des Ganzen sind. Sucht nicht das Weibliche in Euch, sucht nicht das Männliche, sondern sucht alle Eure Pole und vereint sie zu einem Ganzen. Es wird immer viel von ganzheitlich gesprochen. Hier beginnt sie, in jedem von Euch. Sucht und findet in Euch den ganzen Menschen. Er besteht nicht aus 50 % weiblich und 50 % männlich, sondern er besteht aus 100 % ganzem Mensch.
Es ist heute Mode, alles auf seine Polarität hin zu untersuchen. Diese Polaritäten findet man auch überall. Es kommt dann zu Auflistungen darüber, was ist männlich, was ist weiblich. Dies wird bei Energien, bei Organen, Blumen, Kristallen.... gemacht. Dabei wird aber vergessen, dass dies immer nur Teilaspekte des Seins sind. Man untersucht etwas und stellt fest: "Es ist weiblich!". Damit ist überhaupt nichts erreicht, weil es nur den Ist - Zustand darstellt. Hier müsste nun die Forschung weitergehen. Wenn Ihr als Ziel die Einheit vor Euch habt, dann dürft Ihr Euch nicht begnügen, einfach nur festzustellen, dass dies weiblich oder männlich ist. Nein, Ihr müsst erkennen, dass es einmal ganz war, eine Einheit. Durch das Eintauchen in die Materie hat es seine Polarität bekommen und jetzt müsst Ihr daran arbeiten, dass es wieder ganz wird, dass die Einheit wieder entsteht. Begnügt Ihr Euch damit festzustellen, dass irgendetwas männlich ist, dann unterstützt Ihr die Dualität.
Das heisst nun nicht, dass man sich nicht dafür interessieren darf, welches die gegenwärtig herrschenden Polaritäten sind. Aber vergesst nie, dies ist eine Erscheinungsform auf dem Weg zurück zur Einheit, und nicht das Endgültige. Habt immer das Ganze vor Augen, richtet Euer Denken auf die Einheit, dann seid Ihr in der Lage, die Polaritäten als das zu erkennen, was sie sind, nämlich Momentanaufnahmen der Entwicklung - und diese Entwicklung führt zurück zum Ursprung, in die Einheit.