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Kapitel 1: Verhütung danach

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Sie haben die Pille vergessen? Oder Sie wissen, dass das Kondom versagt hat? Oder Sie hatten ungeschützten Geschlechtsverkehr? Es gibt so viele Möglichkeiten, dass eine Verhütung nicht funktioniert. Wenn noch nicht all zu viele Tage nach einer möglichen Befruchtung vergangen sind, gibt es noch Erste-Hilfe-Verhütungen. An diese sollten Sie zuerst denken.

Bis zu 72 Stunden danach

Die sogenannte "Pille danach" kann nach einem ungeschützten Verkehr eine Schwangerschaft verhindern. In der Schweiz und in Österreich ist sie rezeptfrei in Apotheken erhältlich, in Deutschland brauchen Sie hierfür ein Rezept. Je früher die "Pille danach" eingenommen wird, desto sicherer kann eine Schwangerschaft verhindert werden.

Auf dem Markt angeboten werden Präparate wie Levogynon, PiDaNa, NorLevo, NorLevo Uno, Duofem, Vikela bzw. Postinor.

Die Wirkung der hormonellen Methode der "Pille danach" beruht auf dem Wirkstoff Levonorgestrel und besteht in einer Hemmung oder Verzögerung des Eisprungs (Hemmung der Follikelreifung und Verzögerung des LH-Peaks).

Die Nebenwirkungen der "Pille danach" sind relativ gering. Es kommt in der Regel zum gewohnten Zeitpunkt zu einer Abbruchblutung, die etwas stärker ausfällt als sonst. Manchmal kommt es auch zu einer Zwischenblutung. Sollte die Periode allerdings ausbleiben, dann sollte man direkt einen Frauenarzt aufsuchen und einen Schwangerschaftstest machen.

Wichtig ist, dass auch nach Einnahme der "Pille danach" weiter verhütet werden sollte, wie z.B. mit einem Kondom.

Für übergewichtige Frauen ist wichtig zu wissen, dass mit zunehmendem Körpergewichtig die Wirkung der "Pille danach" abnimmt. Ab einem Körpergewicht von 70 kg verliert Levonorgestrel an Wirksamkeit, ab 75 kg Körpergewicht ist es unwirksam.

Bis zu 5 Tage danach

In Europa und auch in der Schweiz neu auf dem Markt ist der Wirkstoff Ulipristalacetat (Ellaone®). Es handelt sich ebenfalls um eine "Pille danach" und sie ist bis zu 5 Tage nach dem Geschlechtsverkehr gut wirksam.

Der Wirkstoff Ulipristalacetat verliert seine Wirksamkeit erst bei einem Körpergewicht von 90 kg seine Wirkung und ist erst ab 95 kg Körpergewicht wirkungslos.

Bis zu 5-7 Tage danach

Eine Alternative zur "Pille danach" ist die "Spirale danach". Sie ist bis zu 5-7 Tage nach dem Geschlechtsverkehr wirksam. Die Wirkung beruht darauf, dass das Kupfer den Schleim an Muttermund und Gebärmutterschleimhaut verändert, sodass sich die Eizelle nicht einnisten kann. Diese Methode empfiehlt sich aber nur dann, wenn die (Kupfer-)Spirale auch künftig als Verhütungsmethode angewendet werden soll.

Die "Spirale danach" hat den Nachteil, dass das Legen der Spirale schwieriger ist als das Legen einer normalen Spirale, da sie bei nicht geöffnetem Muttermund eingelegt wird. Außerdem sind mit Kosten zwischen 200 und 400 Euro zu rechnen.

Eine generelle Verhütung mittels Spirale hat zudem weitere Nachteile, wie beispielsweise das Problem, dass es u.U. zu Komplikationen kommen kann, wenn eine Befruchtung in späteren Jahren gewünscht wird (aufgrund der Veränderungen des Schleims am Muttermund) und dass es keine sichere Verhütungsmethode ist. Daher sollte diese "Notfall-Methode" wohl überlegt sein.

Wenn es bereits zu spät ist für Erste-Hilfe-Verhütungen, dann bleibt nichts anderes übrig, als sich mit den Folgen einer ungewollten Schwangerschaft auseinanderzusetzen, die im folgenden Kapitel aufgezeigt werden, und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ungewollt schwanger und jetzt?

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