Читать книгу Katzen an die Macht III - Juljan Mecklenburg - Страница 3
Prolog
ОглавлениеWas für ein Tag, was für ein Leben! Die Sonne kitzelt mich mit ihren herrlich warmen Strahlen, während sanfte Windböen durch mein Fell streichen und mich an diesem wunderschönen Frühlingstag verwöhnen. Ach… herrlich! Es geht doch nichts über einen Samstag auf dem Balkon. Ab und an fliegt ein Vögelchen über mir am Himmel vorbei und landet dann irgendwo in einem der vielen Bäume. Dann piepst es lautstark und versucht die Aufmerksamkeit eines anderen Vögelchens, das gefühlte 500 Meter Luftlinie entfernt in einem anderen Baum sitzt, zu erlangen. Hat es dies geschafft, so piepst das andere wieder lauthals zurück und so geht das die ganze Zeit hin und her. „Meine Güte flieg doch einfach zu deinem Kollegen hin und unterhaltet euch in normaler Lautstärke…!“, murmle ich genervt in mein Fell während ich eingekringelt auf einem der beiden Balkonstühle liege und mich noch selbst dabei erwische, wie ich deshalb meine Augen verdrehe… Mehr allerdings auch nicht. Viel zu warm! Viel zu anstrengend! Viel zu sinnlos…. Entspannen ist da viel besser und vor allem auch entspannter… deswegen heißt es ja auch so. Plötzlich zieht eine etwas flottere Windböe durchs Tal und stiehlt mir ein Haarbüschel, das bedingt durch den saisonalen Fellwechsel sowieso schon etwas lose in meinem Fell hing. „Auch gut, dann muss ich das nicht selber wegmachen…“, schmunzle ich vor mich hin, während der Wind das kleine weiße Haarbüschel in die Weiten des Tales zieht und fast schon wie eine kleine Fee durch die Lüfte schweben lässt. „Irgendwie ein schöner Anblick… hat was beruhigendes… irgendwie so friedlich und fast schon anmutig, wie die kleine Haarbüschelfee da zusammen mit all den Vögeln durch die Lüfte tanzt.“ denke ich mir, während ich dem Treiben über meinem Kopf mit großen Augen zusehe. „Ach die kleine Haarbüschelfee ist wirklich etwas ganz besonderes.“, lächle ich leise vor mich hin, als diese ein erneuter Windstoß abermals zum Leben erweckt und wieder wild weiter tänzeln lässt. „Ach du kleine Haarbüschelfee, ich taufe dich auf den Namen…“, beginne ich amüsiert den Satz, als ich plötzlich von einem lauten Würgen aus dem Inneren des Wohnzimmers unterbrochen werde. „HURGH!“, krächzt es von drinnen, während ich mich genervt meiner kleinen Fee abwende und ins Wohnzimmer zu meinem Bruder blicke. Ein weiteres lautes „HURRRRGHHH!“, nichtmal eine Sekunde später und schon kommt ein weiteres Haarbüschel zum Vorschein. Allerdings mit ganz viel ekligem Glibber und jede Menge anderem Mageninhalt. „BOUNTY SPINNST DU!“, krächze ich wütend zu meinem Bruder herüber. „Was denn Amy?…“, entgegnet er absolut gleichgültig. „Na… Na ich bin gerade beim Intro für den dritten Teil von Katzen an die Macht und wollte den Lesern mit meiner Haarbüschelfee etwas ganz besonderes bieten! Etwas wirklich episches und dann das!“, fauche ich zurück. Von unserem Gekeife wird sogar Hundedame Bascha, die bis gerade eben friedlich auf dem Sofa geschlafen hatte wach, gähnt lauthals und legt ihren Kopf auf der Sofalehne ab. Unter den noch leicht verschlafenem Blick des Hundes, schleckt Bounty den restlichen Glibber von seiner Nase und betrachtet sein Werk, das nun vor ihm auf dem Boden liegt. „Was ist denn bitte eine Haarbüschelfee?!“, lacht er zu mir rüber. „Na das da vor dir auf dem Boden ist auf jeden Fall keine!“ foppe ich ihn zurück. „Hey! Das ist Kunst!“, rechtfertigt er sich zurück. „Das ist einfach nur eklig Bruderherz… und du hast damit nicht erneut den einzigen Läufer im gesamten Haus versaut, sondern auch noch mein Intro für dieses neue Meisterwerk von Katzenbuch!“, entgegne ich völlig genervt, als mich plötzlich unser Ghostwriter mit einem lauten „OCH NEEE! BOUNTY!“, unterbricht. „Was ist denn passiert Schatz?“, ruft seine bessere Hälfte vom oberen Stockwerk durchs Treppenhaus herunter. „BOUNTY HAT SCHON WIEDER AUF UNSEREN EINZIGEN LÄUFER GESPUCKT!“, schreit unser Ghostwriter frustriert durchs Haus. „Jap! Schon wieder voll ins Schwarze…“, kichert Bounty lobend vor sich hin. „Quatschkopf!“, murmle ich von draußen, strecke mich kurz und gebe mich dann wieder voll und ganz meinem Schönheitsschlaf hin. Unser Ghostwriter steht noch immer völlig verdutzt, mit den Händen in der Hüfte vor dem Läufer. „SCHATZ! DU BIST DRAN!“, krächzt er lautstark durchs Haus, während ich mir nur denke „Mein Güte! Seid ihr zwei jetzt auch zwei kleine Vögelchen? Lauf doch hin und rede in normaler Lautstärke, hier gibt es schließlich ein paar Fellnasen die ihren Schönheitsschlaf brauchen und dabei nicht gestört werden wollen!“. „Ich weiß das ich mit wegmachen dran bin…! Aber kannst du es nicht machen? Ich bin hier oben mit der Wäsche beschäftigt. Ich mach dann auch die nächsten zwei Mal…“, ertönt es erneut von oben. „DREI MAL! DIE NÄCHSTEN DREI MAL!“, entgegnet er nach kurzem überlegen zurück. „Aber Schatz! Ich liebe dich doch…“, versucht sie ihn von oben verbal um den Finger zu wickeln. „Ja toll! Okay zwei Mal! Gott wie es nervt wenn dein Kater das tut!“, murmelt er unzufrieden zurück. „Ach wenn er spucken muss ist er wieder MEIN Kater und wenn er dir beim schreiben der Bücher als Vorlage dient, dann ist es wieder UNSER Kater?!“, Rief sie mit einem leicht genervten Unterton zurück. „Schon gut! Schon gut!“, gibt er schließlich auf. „Es ist unser Kater, aber den Läufer wolltest du und ich muss ihn jedesmal waschen wenn UNSER Kater auf diesen drauf spuckt…“, rechtfertigt er sich zurück. „Schatz jetzt mach doch bitte nicht so ein Ding daraus. Katzen spucken nun mal immer auf den Läufer…“, lacht sie von oben zurück. „Ja eben, mach nicht so ein Ding draus…“, murmelte Bounty trocken vom Fensterbrett aus zum Ghostwriter hinüber. „Wenn es klar ist, dass der Kater immer nur auf den Läufer macht, warum zur Hölle haben wir dann überhaupt einen?“, fluchte er genervt vor sich hin, während er mit etwas Toilettenpapier und sichtlich angewidertem Gesichtsausdruck Bountys Werk vom Läufer putzte. „Weil der Läufer das Wohnzimmer eben wohnlicher macht mein Schatz, das weißt du doch…“, lachte sie von oben durchs Haus. „Das Teil ist öfters in der Waschmaschine als auf dem Wohnzimmerboden weil Herr Bounty sich nicht beherrschen kann…“, murmelt er genervt vor sich hin als er sich gerade den Läufer schnappte und in Richtung der Kellertüre unterwegs war um diesen im Untergeschoss des Hauses in der Waschmaschine zu waschen. „Ja deswegen ist er etwas ganz besonderes wenn er im Wohnzimmer auf dem Boden liegt und dieses wohnlicher macht…“, setzte sie von oben noch einen drauf. In der Ferne hörte ich noch wie er mit eingeschnappten Schritten die Kellertreppe hinunter stapfte und den mit Bountys Mageninhalt vollgesaugten Läufer in die besagte Waschmaschine steckte. Als er dann wenig später wieder die Treppe nach oben schlappte, anschließend meinen Bruder, dessen Gesicht ein breites Grinsen zierte, passiert hatte, legte er sich mit einem leisen „Endlich! Wochenende… höchste Zeit für Entspannung…“, aufs Sofa neben Bascha. „Wenigstens du bist brav Baschi“, flüsterte er unserer Hundedame zu und legte seinen Kopf auf ihrem Oberkörper ab. Gerade als auch ich endlich wieder nach all der Aufregung einschlafen wollte, fing diese allerdings an etwas lebendiger zu werden. Mit einem lauten Gähnen entzog sie sich ihrer Tätigkeit als „Hunde-Kopfkissen“ des Ghostwriters und sprang mit einem großen Satz vom Sofa. Unter dem verdutzten Blick des Ghostwriters lief sie zügig zum Wassernapf und trank lautstark aus diesem. Da wir ja nun schon etwas länger mit unserer treuen Hundedame aka. der königlichen Leibgarde unter einem Dach wohnen, wissen wir, dass sie wirklich nur so lautstark trinkt, wenn sie eigentlich in den Garten zum Pipi machen muss. Der Erfahrung nach müsste sie nun auch gleich zu fiepen beginnen. Wenige Sekunden später, als der komplette Flur mit Wasser aus dem Trinknapf vollgeschlabbert war, begann sie, wie von mir prophezeit, laut zu fiepen. Nicht mal eine gefühlte Zehntel Sekunde später aktivierten sich im Obergeschoss die Mutterinstinkte des weiblichen Personals. „Schatz! Baschi muss raus!“, rief es von oben. „Ach komm schon ich liege seit nicht mal einer Minute auf der Couch! Es ist Wochenende! UND ich habe mich schon um den Läufer gekümmert!“, maulte er zurück. „Ja aber ich bin noch nicht mit der Wäsche fertig!“, antwortete sie. Dann folgte Stille. Mittlerweile hatten auch wir Katzen gelernt, dass Stille in einer Ehe etwas war, das eine schnelle Aktion seitens des meist männlichen Parts hervorrief, da sich diese Stille sonst ganz schnell in eine Art Supernova-Explosion verwandeln würde. Plötzlich fiepte Bascha und somit wurde es für ihn höchste Zeit zu reagieren. Als er sich seufzend vom Sofa aufmachte, ertönte von oben ein leises Kichern, sowie ein dankbares „Ich liebe dich mein Schatz…“, das gleich im Anschluss seinerseits mit einem „Ich kann dich nicht hööören…“, beantwortet wurde. „ICH LIEBE DICH DU BIST DER BESTE MANN DER WELT!“, rief sie lautstark, während er mit Bascha zusammen die Kellertreppe herunter lief. „Ja also geht doch! Ich dich auch Baby!“ Antwortete er auf seinem Weg. Dann wurde er allerdings auch schon von Baschas wildem Getrampel übertönt, die mit ungefähr 250 Km/h die Kellertreppe herunter spurtete. Gerade als ich in der Ferne hörte wie der Ghostwriter die untere Kellertüre in Richtung des Gartens aufschloss, ertönte aus dem Obergeschoss ein „Awww! Endlich fertig…“, woraufhin sie die obere Treppe hinunter kam und sich in der Küche erst einmal einen frischen Kaffee holte. Mit einer riesengroßen randvollen Kaffeetasse bewaffnet, schlürfte sie entspannt am Fensterbrett vorbei, fuhr dabei Bounty mit ihrer freien Hand durchs Fell und ging anschließend mit einem liebevoll geflüsterten „Ja du bist der allerbeste Kater…“, schnurstracks zum Sofa. Dort angekommen drückte Sie auf die Fernbedienung und setzte sich mit einem „Eeeeendlich Wochenende…“, entspannt aufs Sofa. Stolz streckte sich Bounty mit einem „Jap! Jap! Jap! Ich bin der beste Kater…“, gähnte kurz und machte sich auf in Richtung des Balkons auf dem ich noch immer lag. Dort angekommen sprang er mit einem gekonnten Satz auf die Sitzfläche des zweiten Balkonstuhls mir gegenüber und beobachtete mit schläfrigen Augen Bascha, die wie ein geölter Blitz mit einem ihrer etlichen Spielzeuge zwischen den Zähnen durch den Garten rannte. „Ach herrlich…“, murmelte Bounty in sein Fell, als er wie ich völlig entspannt einfach so in der Sonne lag. „Ja, zuhause ist’s am schönsten Bruderherz…“, entgegnete ich völlig tiefenentspannt. Nach ein paar Minuten dösen, weckte uns der Lärm auf, den Bascha verursachte, als sie wieder wie wild die hölzerne Kellertreppe zurück hinauf ins Wohnzimmer spurtete. Oben angekommen, drückte Sie die Kellertüre, die einen kleinen Spalt weit offen geblieben war mit der Schnauze auf und rannte schnurstracks zum Sofa. Dort angekommen sprang sie auf dessen Liegefläche und sauste wie wild um die bis gerade ebenfalls tiefenentspannte Frau des Ghostwriters. Um hier schlimmeres zu vermeiden hatte diese es gerade noch so geschafft ihre mittlerweile schon etwas leerere Kaffeetasse vor Baschas eintreffen auf dem Couchtisch abzustellen. Nach einer wilden Knuddeleinheit hüpfte unsere Hundedame auf die andere Seite des Sofas auf die Stelle, wo normalerweise unser Ghostwriter zu gerne Platz nahm. Apropos Ghostwriter… dieser hatte gerade ebenfalls die Kellertreppe hinter sich gelassen und rief oben angekommen während er die Türe schloss: „Schatz ich schau jetzt meinen Film und später können wir ja mit Baschi noch ein bisschen spazieren gehen. Aber auf den Film freu ich mich schon die ganze Woche…!“ Als niemand antwortete und er mit einem kurzen Achselzucken davon ausging, dass seine bessere Hälfte wohl zu sehr in das Zusammenlegen der Wäsche vertieft war, schritt er glücklich voran und bog nach dem Flur ins Wohnzimmer ab. „Gerne Schatz… wenn mein Film vorbei ist…“, kicherte sie ihn schon von weitem an. Als ihm dann schlagartig der fröhliche Gesichtsausdruck aus dem Gesicht fiel, mussten sogar Bounty und ich schmunzeln. „Hat er sich so gedacht…“, lachte Bounty zu mir herüber. „Ja hat er wohl…“, kicherte ich zurück, als er da so stand und das voll belegte kleine schwarze Ledersofa sowie den dazugehörigen Film im TV erblickte. „Kannst gern mit schauen - ist der Film mit dieser Frauenclique in New York den du so liebst…“, schmunzelte sie. „…den ich ja sooo liebe… blablabla…“ äffte er sie nach. „Dann geh ich halt auf den…“, begann er den Satz und Bounty und ich vollendeten diesen kringelnd vor lachen, „…Balkon?!“ Als er sah, dass beide Plätze auf dem Balkon genau wie das Sofa ebenfalls schon belegt waren, ging er in die Küche - holte sich einen Kaffee und seinen Laptop. Nachdem er diesen aufgeklappt hatte setzte er sich an den Tisch und begann nach einem kurzen: „Aber nachher schau ich meinen Film Baby! Nachher schau ich den…!“, wieder eine fröhliche Miene aufzusetzen und anschließend entschlossen in die Tasten des Laptops zu tippen: HERZLICH WILLKOMMEN ZU „KATZEN AN DIE MACHT III“.