Читать книгу Stürme der Prärie - Jutta Maschmeier - Страница 6
4. Kapitel
ОглавлениеZufrieden schaute Karen auf den Teppich im Büro. Alle Papierstapel waren verschwunden, gerade hatte sie den letzten abgeheftet. Nun musste sie nur noch alle Daten in das Computerprogramm eingeben, sobald es installiert war. Leider war es noch nicht eingetroffen, doch es würde sicher diese Woche kommen. Karen überlegte gerade, ob sie sich im Internet Informationen über Neuerungen googeln sollte, da flog die Tür auf. Inka stand vor ihr.
„Hey, draußen scheint die Sonne und es ist ein herrlicher Tag und du sitzt hier in diesem dunklen Büro und verpasst alles. Wie wäre es mit einem Ausritt? Du kannst doch reiten, oder?“
Sie trug eine abgeschnittene Jeans und ein verschwitztes T-Shirt. Ihre Haare steckten unter einem Cowboyhut, doch ein paar lugten hervor und kringelten sich um ihr Gesicht. Karen schaute an sich selbst hinunter, sie trug ihre schwarze Armanihose mit passender Bluse, nicht unbedingt das passende Outfit für einen Ausritt.
„Schon, aber so?“, fragte sie nun Inka und zeigte dabei auf ihre Kleidung.
„Oh, nein, das geht gar nicht. Hast du keine Jeans dabei oder noch besser eine Reithose?“
Karen schüttelte den Kopf.
„Meine einzige Jeans ist in der Wäsche, ich fürchte, ich habe die falsche Kleidung für das Landleben eingepackt. Aber ich wusste auch nicht, dass ich auf einer Ranch landen würde“, entschuldigte sie sich jetzt.
„Natürlich, komm mit. Ich habe da eine Idee.“
Inka ging voraus in ihr Zimmer. Karen folgte ihr. Dann öffnete sie ihren Kleiderschrank und begann zu suchen. Karen setzte sich derweil auf Inkas Bett. Sie schaute sich neugierig um. Das Zimmer war sehr groß und angenehm kühl, vermutlich hatte es eine Klimaanlage. Die pastellfarbenen Wände waren mit Urkunden bedeckt. Auf den Regalen standen viele Pokale. Karen stand auf und sah sie sich genauer an. Rodeo! Inka hatte an Rodeos teilgenommen und anscheinend auch viele gewonnen.
„Wow, du bist ja sehr erfolgreich“, ließ Karen verlauten.
„Ach, das ist keine Kunst, wenn man keine Konkurrenz hat. Es gibt nicht viele Frauen, die daran teilnehmen. Ich hab es eigentlich auch nur gemacht, weil ich Zusehen langweilig finde. Hier schau mal, die beiden Jeans sind mir zu klein geworden, da du viel dünner bist, könnten sie dir passen. Versuch sie mal.“
Inka reichte ihr die Jeans, dann kramte sie weiter im Schrank. Karen machte es nichts aus, sie hier und jetzt anzuprobieren. Als sie die erste Jeans anhatte, besah sie sich im Spiegel.
„Hey, die passt ja!“, rief Inka erfreut.
Karen steckt ihre Hand in den Bund und zeigte, wie viel Platz sie eigentlich noch hätte.
„Ich fürchte, die verliere ich“, murmelte sie.
Doch Inka ließ sich nicht beirren. Sie reichte Karen zwei T-Shirts, eine Bluse und zu guter Letzt einen Gürtel.
„Hier, damit bist du erst einmal ausgestattet. Wenn du das nächste Mal in die Stadt fährst, denk an Klamotten und komm nicht wieder ohne zurück.“
Plötzlich fiel es ihr ein.
„Du hast noch gar kein Geld bekommen, nicht wahr? Ich werde Derek sagen, dass er dir einen Vorschuss gibt. Dass er daran nicht gedacht hat.“
„Nein bitte, keine Umstände wegen mir. Ich warte, bis Zahltag ist, so wie alle anderen auch“,
erklärte Karen entschieden.
„Quatsch! Das ist doch kein Problem. Und jetzt zieh dich um, wir gehen reiten.“
Inka duldete keinen Widerspruch. Erst auf dem Weg zum Stall fragte sie:
„Du kannst also reiten?“
„Ja, aber ich fürchte, ich bin etwas aus der Übung, außerdem ist mein Stil etwas anders als eurer. Vielleicht können wir erst mal üben?“
Karen war es ein wenig mulmig, schließlich war sie das Reiten in einer Halle gewohnt. Die Pferde hier schienen auch etwas wilder zu sein.
„Keine Sorge, wir gehen nur auf den Reitplatz“, beruhigte Inka sie.
Zusammen putzten sie das Pferd, es war Stella, die Karen bereits kannte.
„Sie ist unser liebstes Pferd, ehrlich. Sie wird dich nicht abwerfen, nicht wahr, meine Schöne?“
Inka strich Stella sanft über die Nüstern, aber Karen schaute eher skeptisch drein.
Doch als Karen aufsaß, fühlte sie, wie alle Angst verflog. Es stimmte, reiten konnte man nicht verlernen. Nach den ersten Runden winkte Inka sie zu sich heran. Sie saß auf dem Holzzaun und schüttelte den Kopf.
„Nein, so geht das nicht. Du bist hier nicht bei einer Dressurprüfung. Du musst die Zügel nur in eine Hand nehmen und beim Trab musst du aussitzen. Versuch es noch mal.“
Karen versuchte, Inkas Anweisungen zu folgen, doch es war schwerer, als sie gedacht hatte. Beim Aussitzen wackelte sie völlig unkontrolliert auf dem Pferderücken herum. Sie war so konzentriert, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass sie noch weitere Zuschauer bekommen hatte. Alle Stallburschen waren da. Auch einige der Viehtreiber schauten sich das Schauspiel an. Karen hätte am liebsten sofort aufgehört, doch die Blöße wollte sie sich auch nicht geben. Sobald Stella in Trab verfiel, wackelte Karen auf dem Pferd herum und die Zuschauer hatten etwas zu lachen. Einmal verlor sie völlig den Halt und fand sich im Sand wieder. Ärgerlich nahm sie die Hand, die ihr aufhelfen wollte, und klopfte sich dann den Staub von der Hose. Als sie aufsah, schaute sie direkt in das grimmige Gesicht von Derek. Oh Gott, auch das noch!
„Was ist hier los?“, fragte er böse.
„Ich gebe Karen nur ein bisschen Reitunterricht“, hörte sie Inka sagen.
„Hast du nichts Besseres zu tun?“, fragte Derek.
„Ich hab schon alles erledigt“, war die kleinlaute Antwort.
„Und ihr?“ Derek schaute nun seine Männer der Reihe nach an. „Habt ihr auch schon Feierabend?“
Keiner sagte ein Wort. Alle blickten interessiert in den Sand.
„Also, verschwindet an eure Arbeit.“
Sofort löste sich die Menge auf. Nur Inka kam auf sie zu.
„Ich wollte mit Karen ausreiten, doch ich hielt es für besser, erst einmal zu sehen, wie gut sie reiten kann. Das war doch in deinem Sinne, oder?“
Inka schaute Derek mit ihren Rehaugen ganz lieb an. Es schien zu wirken.
„Ja, natürlich. Aber ich möchte nicht, dass meine Männer von der Arbeit abgehalten werden. Das nächste Mal schickst du sie weg, o. k.?“
„Klar doch.“ Inka nickte brav.
„Und zeig deiner Schülerin bitte, wie man richtig reitet, so kann sie auf keinen Fall ausreiten.“
Karen schnappte erbost nach Luft. Was bildete sich dieser Cowboy eigentlich ein?
„Ich kann reiten!“, rief sie empört. Derek drehte sich zu ihr um und schaute auf sie hinunter.
„So?“, sagte er nur.
„Jawohl! Ich reite seit meinem fünften Lebensjahr, nur dieses Reiten ist noch etwas ungewohnt für mich. Aber das werde ich schon lernen.“
Karen schaute ihm herausfordernd in die Augen. Sie spürte, wie sein Blick langsam über ihre Gestalt ging und wurde sich augenblicklich ihres Aussehens bewusst. Die zu große Jeans, das schlabbrige T-Shirt, staubbedeckt, sie musste wirklich toll aussehen. Als sie sah, wie es um seine Mundwinkel zuckte, wusste sie, dass ihn das amüsierte. Trotzdem hielt sie seinem Blick stand. Er überlegte lange, doch plötzlich wandte er sich von ihr ab und rief über seine Schulter hinweg:
„Na gut, dann üben Sie mal schön weiter.“
„Das werde ich tun!“, bellte sie ihm hinterher. So ein arroganter Kerl, dachte sie, dem werde ich es schon zeigen! Beherzt kletterte sie wieder auf das Pferd und trieb es an. Inka kehrte auf ihren Platz auf dem Zaun zurück. Die Reitstunde konnte ohne weitere Störungen fortgeführt werden.
„Du musste dein Gewicht mehr nach hinten verlagern. Ja, genauso. Und jetzt musst du mitschwingen, genau“, rief Inka ihr zu.
Karen gab sich alle Mühe, es hinzubekommen. Nach einer Stunde hatte sie den Dreh raus. Inka meinte, dass es für heute genug sei, doch Karen hätte gerne noch weiter geübt. Ihr Ehrgeiz war entfacht, vor allem wegen Dereks Bemerkung.
„Du wirst morgen einen furchtbaren Muskelkater haben“, meinte Inka.
Karen ahnte, dass sie damit Recht haben würde. Doch heute fühlte sie sich gut und war mit ihrem Fortschritt zufrieden. Sie tranken eine Limonade auf der Veranda und plauderten fröhlich miteinander. Karen hatte das Gefühl, in Inka eine Freundin gefunden zu haben. Das gefiel ihr.
„Wenn du magst, können wir morgen wieder üben“, sagte Inka.
„Das wäre toll. Ein Ausritt würde mich schon sehr reizen, doch du hast recht, ich brauche noch etwas Übung“, gab Karen zu.
Inka hielt ihr Versprechen. So trafen sie sich am nächsten Tag am späten Nachmittag wieder auf dem Reitplatz. Diesmal blieben sie von Zuschauern verschont und das war auch gut so, denn Karen hatte schon Probleme, auf Stella aufzusteigen. Sie hatte einen furchtbaren Muskelkater und konnte sich kaum bewegen. Doch sobald sie auf dem Pferd saß, war alles vergessen. Es machte ihr immer mehr Spaß. Beim Abendessen erzählte Inka von ihren Fortschritten. Betty war ganz begeistert, dass sie Karen Unterricht gab.
„So können wir uns ein wenig revanchieren, schließlich haben Sie uns auch schon so viel Neues beigebracht“, meinte sie.
Karen hatte Betty vor ein paar Tagen das Internet und das E-Mail-Programm gezeigt. Betty hatte auch gleich eine Mail an ihre Schwester in Colorado geschrieben. Die hatte auch prompt geantwortet und so war nun ein neuer Kontakt zwischen den beiden Schwestern entstanden, worüber Betty sehr glücklich war.
„Inka, kommst du morgen mit zum Little Canyon? Ich muss nachsehen, ob alle Rinder wohlauf sind“, fragte Bill nun.
„Das geht nicht, sie muss morgen nach Sedona, die Post abholen. Ich brauche alle Männer hier für die neuen Brandzeichen“, meldete sich Derek zu Wort.
„Ich könnte aber gut einen zweiten Mann gebrauchen, das Gebiet ist zu groß für einen allein“,
erwiderte Bill.
Inka schaute enttäuscht von einem zum anderen. Karen konnte sich denken, dass sie gerne mit Bill allein einen Tag verbringen wollte. Sie hatte auch schon die Lösung.
„Ich könnte die Post holen. Außerdem könnte ich gleich im Computerladen vorbeischauen und nach der Bestellung fragen.“
Inka schaute begeistert zu ihr herüber. Auch Bill nickte zu dem Vorschlag. Derek schaute Karen an und schien darüber nachzudenken.
„Ich kenne den Weg und mit dem Jeep komme ich auch klar. Außerdem kann ich im Büro im Moment sowieso nicht viel machen, da das Programm noch nicht da ist.“
„Hm, vielleicht könntest du sie begleiten, Mutter?“, wandte sich Derek an Betty.
„Leider nein, Martha und ich haben morgen so viel vor. Aber ich glaube, das schafft Karen auch ganz allein, nicht wahr?“
„Und denk bitte daran, dass du dir ein paar Reithosen und Stiefel kaufst. Komm bloß nicht wieder ohne zurück“, mahnte Inka.
Derek gab sich geschlagen.
„O. k., o. k., wenn Sie sich das wirklich zutrauen, dann fahren Sie morgen allein in die Stadt.“ Damit war die Sache erledigt. Später klopfte Inka an Karens Zimmertür und brachte ihr einen Umschlag.
„Hier, dein Vorschuss. Sonst kannst du morgen nicht shoppen gehen, nicht wahr?“
„Du denkst aber auch an alles.“ Karen freute sich, eine Sorge weniger.
„Also, ich muss morgen früh los, wir werden uns zum Frühstück nicht mehr sehen. Fahr vorsichtig und viel Spaß beim Shoppen“, sagte Inka und umarmte Karen kurz.
„Dir auch viel Spaß“, antwortete Karen und sie meinte nicht die Arbeit. Als sie am nächsten Morgen erwachte, hatte sie ausgesprochen gute Laune. Sie kleidete sich sorgfältig an, leichte Caprihose, passendes Top. Außerdem gab sie sich viel Mühe mit ihren Haaren und ihrem Make-up, schließlich fuhr sie heute in die Zivilisation. Nach dem Frühstück zeigte Betty ihr, wie das Funkgerät im Jeep funktionierte, nur für den Fall. Dann ging es los. Karen brauchte etwas Zeit, sich an das Fahrgefühl zu gewöhnen. Ihr kleiner Sportwagen zu Hause war viel leichter und wendiger, aber nach ein paar Meilen ging es ganz gut. Sie öffnete das Fenster und ließ sich den Fahrtwind durch die Haare wehen. Als sie an einer Rinderherde vorbeikam, sah sie Derek und die anderen Viehtreiber, die die Herde in Richtung Ranch trieben. Die Brandzeichen sollten überprüft und eventuell erneuert werden. Das hätte sie gerne gesehen, doch ein Ausflug in die Stadt war mindestens genauso gut. Fasziniert beobachtete sie nun Derek, wie er im langgestreckten Galopp hinter einem Rind her war Es schien fast so, als wäre er mit seinem Pferd verwachsen. Beide, Pferd und Reiter, strahlten eine ungeheure Kraft aus. Karen musste immer wieder hinüberschauen. Doch irgendwann hatte sie die Gruppe passiert und war auf sich allein gestellt. Bis kurz vor Sedona begegnete sie keiner Menschenseele und sie wusste nun, warum der Jeep mit einem Funkgerät ausgestattet war. Wenn der Wagen nun liegen blieb oder sie einen Unfall hatte? In dieser Gegend gab es größtenteils noch keinen Handyempfang. Vorsichtig durchfuhr sie die Serpentinen und schließlich kam sie sicher in Sedona an. Zuerst fuhr sie zur Post, dann zum Computerladen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, das war schon immer ihr Leitspruch gewesen. Der junge Mann vom Computerladen begrüßte sie freundlich und erklärte, er habe gerade heute Morgen die bestellte Ware erhalten.
„Falls Sie Probleme bei der Installation oder so haben, scheuen Sie sich nicht, mich anzurufen. Ich komme gerne vorbei und helfe Ihnen“, bot er an.
Karen versicherte ihm, dass sie das tun würde, und verstaute alles im Jeep. Dann fuhr sie in die Innenstadt und suchte sich einen Parkplatz. Dann wollen wir doch mal sehen, was Sedona so in Sachen Haute Couture zu bieten hat. Die Boutiquen waren nicht gerade auf dem neusten Stand, aber die Sachen, die sie eigentlich brauchte, fand sie schnell. Jeans, T-Shirts und ein paar echte Westernstiefel. Dass sie sich dafür einmal begeistern würde, hätte sie auch nicht gedacht. Außerdem erstand sie ein paar Handschuhe zum Reiten, denn sie hatte bereits ein paar Blasen an den Händen und die waren ausgesprochen schmerzhaft. Sie konnte zwar nur die billigsten erstehen, aber immer noch besser als gar keine. Zufrieden gönnte sie sich einen Kaffee in einem Bistro. Schließlich machte sie sich wieder auf den Heimweg. Als sie die Einfahrt zur Milton-Ranch passiert hatte, wusste sie, dass es nicht mehr weit war. Die Straße führte zunächst durch ein paar Hügel. Dann zog sie sich durch eine lange Ebene, bis man ganz weit hinten bereits die Ranch sehen konnte. Karen hatte gerade die Hügel hinter sich gelassen, als sie eine Staubwolke sah, die ihr entgegen kam. Wer war denn heute noch auf dieser Straße unterwegs? Soweit sie wusste, waren doch alle anderen beschäftigt. Oder kam ihr jemand entgegen? Derek vielleicht, weil er ihr nicht zutraute, dass sie die Ranch auch finden würde? Als die Staubwolke näher kam, erkannte Karen einen Jeep und einen kleineren Lastwagen, die jedoch nicht von der Milton-Ranch kamen. Karen hielt sich äußerst rechts, damit sie ohne Probleme an ihr vorbeifahren konnten. Doch kurz vor ihr wechselte der entgegenkommende Jeep die Fahrspur und hielt genau auf sie zu. Was ist das denn für ein Idiot?, ging es Karen durch den Kopf. Sie trat kräftig auf die Bremse. Der andere Jeep stand schräg vor ihr. Der Lastwagen fuhr an ihr vorbei und stellte sich genau hinter ihren Wagen. Das war Absicht! Karen verstand die Welt nicht mehr. Wütend öffnete sie die Wagentür und trat hinaus.
„Was zum Teufel soll das? Sind Sie wahnsinnig? Was fällt Ihnen eigentlich ein?“, machte sie ihrem Unmut Luft.
Aus dem Jeep und dem Lastwagen stiegen jeweils zwei Männer. Sie kamen nun langsam auf sie zu. Karen wurde es ein wenig unbehaglich. Sie entschied sich, vielleicht doch einen netteren Ton anzuschlagen.
„Ich würde gerne weiterfahren, wären Sie wohl so freundlich, Ihren Jeep zur Seite zu fahren?“, fragte sie kleinlaut.
Der Fahrer des Jeeps war sicher zwei Meter groß, sehr kräftig und alleine schon sein Aussehen konnte angsteinflößend sein. Der Mann daneben war etwas kleiner, stämmiger und ebenso unrasiert wie alle anderen. Überhaupt machten die Männer einen etwas schmuddeligen Eindruck. Karen hatte keine Lust, sie näher kennenzulernen. Sie spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach. Fieberhaft überlegte sie, was sie nun tun sollte. Wenn sie geahnt hätte, dass sie beobachtet wurden, hätte ihr das sicher Mut gemacht, aber so bekam sie es nun wirklich mit der Angst zu tun.
John, einer der Viehtreiber der Milton-Ranch, hatte alles von einem Hügel in der Nähe mit seinem Fernglas beobachtet und ritt nun zu seinem Boss.
„Hey Boss, das sollten Sie sich mal ansehen“, sagte er, während er Derek das Fernglas reichte. Von diesem Hügel aus konnte man die ganze Straße überblicken. Derek erkannte schnell, was sich da unten abspielte.
„Verdammt“, murmelte er, warf John das Fernglas zu und gab seinem Pferd die Sporen.
„Na, wen haben wir denn da?“, fragte gerade der große Jeepfahrer. Grinsend blieb er vor Karen stehen. Die anderen Männer fingen an zu lachen und der kleinere Mann sagte:
„Das muss die neue Bürotussi von der Milton-Ranch sein.“
Karen verzog angewidert die Nase, denn der Mann roch stark nach Schweiß und Alkohol. Sie trat einen Schritt zurück, hob ihren Kopf, um ihm besser in die Augen zu sehen.
„Ich heiße Karen und richtig, ich bearbeite die Buchhaltung der Milton-Ranch. Und wer sind Sie?“
Ihre Stimme klang fester, als sie gedacht hatte, jetzt nur nicht einschüchtern lassen.
„Ha ha, eine Buchhalterin, wie nett. Wir sind die Baker-Brüder, das ist Paul, Simon, Jason und mein Name ist William.“
Er zeigte dabei auf die einzelnen Männer und alle grinsten sie an.
„Sie haben doch sicher schon von uns gehört, oder?“
Karen schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, na das wundert mich aber. Wir sind schließlich ihre Nachbarn. Wenn auch nicht gerade die ‚lieben‘ Nachbarn, ha ha ha.“
Alle fielen wieder in das Lachen ein und Karen wurde es immer mulmiger zumute.
„Wo kriegen die Miltons nur immer diese hübschen Weiber her? Warum haben wir eigentlich nicht so eine scharfe Buchhalterin, William?“, fragte nun der Kleinere, der wohl Paul hieß.
Auch er stand nun vor Karen. Er hob seine Hand unter ihr Kinn, um sie sich näher anzuschauen. Karen schlug seine Hand sofort beiseite.
„Fassen Sie mich nicht an!“, sagte sie bestimmt.
Wieder erklang dieses dreckige Lachen. Alle vier Männer standen nun eng um sie herum. Verdammt, sie saß in der Falle, was sollte sie nur tun? Sie konnte es ohne Mühe mit zwanzig Männern in einem Konferenzraum aufnehmen, wenn es darum ging, ein neues Projekt durchzubringen, aber mit solch rauen Typen wusste sie nun gar nichts anzufangen. Vielleicht sollte sie es einmal mit der netten Tour versuchen.
„Bitte, ich kenne Sie gar nicht und ich habe auch noch nie von Ihnen gehört. Lassen Sie mich weiterfahren und ich werde den Vorfall nicht erwähnen.“
Auch das schien die Männer sehr zu amüsieren. William strich nun mit seiner rauen Hand über ihre Wange. Er beugte sich näher an sie heran.
„Was hättest du denn anzubieten, damit wir dich weiterfahren lassen?“, flüsterte er.
Sein ekelerregender Atem erzeugte bei Karen Übelkeit.
„Ein Kuss! Ein Kuss! William, lass dir einen Kuss geben“, rief einer der Männer hinter ihm.
„Ja“, sagte William leise, „das ist gar keine schlechte Idee.“
Oh nein, auf gar keinen Fall! Sieh zu, dass du hier wegkommst, überlegte Karen. Sie wollte den Überraschungseffekt nutzen und einfach unter seinem Arm hindurchschlüpfen, doch William war schneller. Er packte sie an beiden Armen und stieß sie auf die Kühlerhaube ihres Jeeps. Mit einer Hand hielt er ihre Handgelenke über ihrem Kopf zusammen. Mit der anderen wanderte er nun über ihren Hals weiter hinunter bis zu ihrem Dekolleté. Karen versuchte, sich zu wehren. Sie wand sich hin und her. Nun versuchte sie, ihn zu treten, doch er drückte ihre Beine mit seinem Gewicht an den Jeep. Schließlich schloss er eine Hand um ihren Hals und sah ihr böse in die Augen.
„Mach keinen Ärger, Mädchen. Ich möchte doch nur einen kleinen harmlosen Kuss.“
Karen erkannte, dass sie gegen seine Kraft nichts aussetzen konnte. Der Druck an ihrem Hals nahm ihr den Atem. Sie rang verzweifelt nach Luft. Plötzlich sah sie den Lauf eines Gewehres auf Williams Kopf gerichtet und hörte eine vertraute Stimme:
„Lass sie sofort los!“
Derek sprach langsam und der Ton seiner Stimme sagte deutlich, dass er es ernst meinte. William und auch die anderen schauten verwundert auf, keiner hatte ihn kommen gehört. Karen konnte ihn nur aus dem Augenwinkel sehen, da sie ihren Kopf nicht bewegen konnte, doch sie erkannte gleich, wie wütend er war.
„Lass sie los!“, wiederholte Derek, wobei er jedes Wort extra betonte.
Langsam lockerte William seinen Griff. Karen rang erst einmal nach Luft. Dann machte er zwei Schritte nach hinten und hob abwehrend die Arme.
„Hey, keine Panik. Ich tue ihr gar nichts. Sollte nur ein kleiner Spaß sein. Ist gar nichts passiert“, versicherte er.
Karen rappelte sich auf, lehnte sich erschöpft gegen den Jeep und rieb sich ihren Hals.
„Alles in Ordnung?“, fragte Derek, wobei er immer noch die Männer mit dem Gewehr in Schach hielt. Karen nickte nur.
„Paul, fahr den Jeep beiseite. Aber keine Dummheiten“, befahl er jetzt.
Den Männern war das Grinsen vergangen. Besagter Paul setzte sich in den Jeep und fuhr damit neben den Lastwagen.
„Können Sie fahren?“ Derek schaute kurz zu Karen hinüber.
Wieder nickte sie nur.
„Dann fahren Sie jetzt weiter, o. k.?“
Karen tastete sich am Jeep entlang zur Fahrertür und stieg ein. Sie wollte nur so schnell wie möglich fort von hier. Diese Männer nie wiedersehen. Ihre Hände zitterten noch immer und deshalb hatte sie Schwierigkeiten, den Wagen zu starten. Doch es gelang ihr schließlich und sie gab Gas. Im Rückspiegel sah sie, dass Derek wieder auf sein Pferd gestiegen war und mit den Baker-Brüdern sprach. Erst als diese nun auch wieder in ihre Fahrzeuge stiegen und losfuhren, atmete sie erleichtert auf. Der Abstand zwischen ihr und diesen fiesen Gesellen wurde immer größer. Die Anspannung der letzten Minuten fiel langsam von ihr ab. Trotzdem raste ihr Puls noch immer. Der Gedanke, dass dieser William sie angefasst hatte, ließ Ekel in ihr hochsteigen. Ob alles in Ordnung sei, hatte Derek gefragt und sie hatte genickt. Nichts war in Ordnung, sie fühlte sich furchtbar. Die Straße vor ihr begann plötzlich zu verschwimmen. Sie erkannte, dass sie erst mal anhalten und sich sammeln musste, sonst würde sie nie heil auf der Ranch ankommen. Karen ließ ihren Kopf auf ihre Hände am Lenkrad sinken und atmete erst einmal tief ein und aus. Du musst dich beruhigen, Karen, sagte sie sich selbst. Es ist nichts passiert. Tu so, als wäre nichts passiert. Doch sie sah immer wieder Williams Gesicht vor sich. Das Lachen der anderen hallte in ihren Ohren.
„Karen, kommen Sie. Steigen Sie aus.“
Erstaunt hob sie den Kopf. Derek hatte die Fahrertür geöffnet und stand nun direkt neben ihr. Er nahm ihren Arm und half ihr beim Aussteigen. Sie schaute ihm in die Augen. In ihrem Blick lag nur die eine Frage: warum? Derek schaute sich besorgt ihren Hals an, dabei zeigte sein Gesichtsausdruck so viel Mitgefühl, dass es plötzlich aus Karen herausbrach. Sie schluchzte laut auf. Dicke Tränen liefen über ihre Wangen. Im gleichen Moment zog Derek sie in seine Arme und wiegte sie sanft hin und her. Dabei sprach er leise auf sie ein, doch Karen verstand nicht, was er sagte. Doch der sanfte Klang seiner Stimme und das Gefühl, von jemandem gehalten zu werden, beruhigte Karen langsam.
„Alles ist gut. Sie werden Sie nie wieder belästigen, das verspreche ich Ihnen.“
Wie zärtlich seine Stimme klingen konnte. Das hätte Karen nie für möglich gehalten. Sie wünschte, er würde ewig so weitersprechen und sie nie wieder loslassen. Doch der Moment der Schwäche ging vorbei. Sie löste sich aus seiner Umarmung, wobei sie sich scheute, ihn anzusehen.
„Besser?“, fragte er nur.
Karen nickte und ließ sich von Derek zur Beifahrertür führen. Nachdem sie eingestiegen war, gab Derek seinem Pferd einen kräftigen Klaps auf das Hinterteil. Dann setzte er sich ans Steuer. Während der Fahrt hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Derek schien noch immer sehr wütend zu sein. Karen überlegte, was wohl geschehen wäre, wenn Derek nicht plötzlich aufgetaucht wäre. Ein Schauer überlief ihren Körper. Sie weigerte sich, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Derek parkte den Jeep direkt vor der Tür und rief einen Stallburschen heran, der den Wagen ausladen sollte. Dann öffnete er die Beifahrertür und führte Karen ins Haus. Betty kam ihnen verwundert entgegen.
„Was ist denn passiert?“, fragte sie.
„Die Baker-Brüder haben Karen überfallen. Kümmerst du dich um sie, ich glaube, sie hat einen Schock“, erklärte Derek kurz.
„Oh mein Gott, diese Schufte! Kommen Sie, Kleines, setzen Sie sich erst einmal hin.“
Betty nahm Karen in die Arme und führte sie ins Wohnzimmer. Sie drückte sie in einen der schweren Sessel. Dann hockte sie vor ihr und fragte besorgt:
„Sind Sie verletzt, tut Ihnen etwas weh? Ich werde Dr. Cunningham rufen. Wie konnte das nur geschehen?“
Karen schüttelte mit dem Kopf.
„Nein, nicht nötig. Wirklich. Es geht mir gut, ich habe mich nur erschreckt.“
Betty hatte nun die Würgemale am Hals entdeckt und nahm sie in Augenschein.
„Und was ist das? Oh mein Gott, was haben die mit Ihnen angestellt?“
Karen merkte, wie die Tränen in ihr hochstiegen, aber sie wollte nicht schon wieder weinen.
„Sie haben mich gewürgt, aber es ist nicht so schlimm, wirklich. Ich würde jetzt nur gerne duschen und mich ein bisschen hinlegen.“
„Natürlich, ich begleite Sie nach oben. Sind Sie sicher, dass Sie keinen Arzt brauchen?“, fragte Betty erneut, während sie durch die Halle zur Treppe gingen.
Derek kam gerade aus dem Büro.
„Ich habe den Sheriff benachrichtigt, er kommt später vorbei“, sagte er.
Betty nickte und begleitete Karen zu ihrem Zimmer. Später brachte sie ihr noch einen Tee und vergewisserte sich, dass es ihr gut ging. Karen hatte ausgiebig geduscht und lag nur in ein Badetuch gewickelt auf ihrem Bett. Hatte sie das alles nur geträumt, oder war das wirklich passiert? Sie konnte es noch immer nicht begreifen, sie kannte diese Männer doch gar nicht, warum hatten sie es auf sie abgesehen? Irgendwann musste sie eingeschlafen sein, denn sie schreckte plötzlich hoch und sah, dass die Sonne sich bereits rot gefärbt hatte. Neben der Tür entdeckte sie ihre Einkaufstüten. Sie nahm eine Jeans und ein T-Shirt heraus. Zum Haare stylen fehlte ihr die Kraft. So steckte sie sie wieder hoch, doch die roten Flecken an ihrem Hals waren nun besonders gut zu erkennen. Also löste sie den Knoten wieder und kämmte sich die Haare so, dass sie locker um ihre Schultern fielen. Damit konnte sie die Male etwas verdecken. Dann legte sie noch etwas Make-up auf, denn sie sah wirklich blass aus. Na, kein Wunder, dachte sie, nach so einem Tag! Karen hörte schon in der Halle, dass einige Personen sich im Wohnzimmer aufhielten. Inka und Bill waren zurück. Inka kam sofort auf sie zu und umarmte sie.
„Karen, du Arme, wie geht es dir? Mum sagte, sie hätten dich gewürgt, zeig mal. Oh mein Gott, das sieht ja schlimm aus.“
Inka hatte ihre Haare beiseitegeschoben und betrachtete nun ihren Hals.
„Sieht schlimmer aus, als es ist. Ehrlich“, wiederholte Karen.
Derek war aufgestanden. Er deutete auf seinen Sessel, dass sie sich setzen sollte. Nun entdeckte Karen auch Betty und den Sheriff, den sie sofort an seiner Uniform erkannte. Er stand ebenfalls auf und stellte sich ihr als Sheriff Dorsey vor.
„Nun, es tut mir wirklich sehr leid, was sich da heute zugetragen hat. Wären Sie wohl in der Lage, mir den Vorfall noch einmal zu schildern?“, fragte er vorsichtig.
Erwartungsvoll schauten sie alle an. Karen blickte nervös auf ihre Hände, es war ihr etwas unangenehm, dass alle sie beobachteten. Plötzlich trat Derek an ihren Sessel und hob ihre Hände nacheinander hoch, um sie sich genau anzusehen. Jetzt erst bemerkte Karen, dass sie ebenfalls Druckstellen an den Handgelenken aufwiesen. Derek hielt eine Hand in die Richtung von Sheriff Dorsey. Dieser nickte nur.
„Sehen Sie sich das an, Sheriff. Das ist Körperverletzung“, sagte er scharf.
Karen zog ihre Hand wieder zurück und Derek trat hinter ihren Sessel. Dann begann sie langsam, alles zu berichten, wobei sie immer wieder stockte, weil ihr die richtigen Worte fehlten. Wie sollte sie beschreiben, wie dieser William mit seinem Finger über ihren Körper gestrichen hatte, wenn sie dabei wieder dieser Ekelschauer überkam? Karen überschlug die Stelle und berichtete nun ausführlich, wie Derek sie gerettet hatte.
„Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn Mr. Milton mir nicht zur Hilfe gekommen wäre“, beendete sie ihren Bericht und wandte sich zu Derek um.
„Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.“
Derek nickte ihr zu. Betty meinte:
„Wir müssen sie anzeigen, das steht auf jeden Fall fest.“
„Aber ich verstehe nicht, warum sie das getan haben. Ich kenne diese Männer gar nicht“, merkte Karen nun an.
„Das ist eine lange Geschichte, ein Familienstreit aus alten Zeiten“, antwortete Betty.
„Also ich finde, Karen sollte die Geschichte hören, das sind wir ihr schuldig, oder?“, mischte sich nun Inka ein.
„Da hast du recht, mein Kind“, gab Betty zu, „das sind wir ihr schuldig. Also, Ben Baker und mein Mann waren Jahre lang dicke Freunde, da die beiden Ranchen nebeneinanderliegen, haben sie sich gegenseitig geholfen. Und es schien so, als könnte nichts auf der Welt dieser Freundschaft jemals etwas anhaben. Da Bens Frau sehr früh verstorben war, ritt mein Mann öfter hinüber, um seinem Freund die Abende nicht zu einsam werden zu lassen. Sie spielten Poker, mein Mann mochte dieses Spiel. Leider hat er auch oft verloren und das gefiel mir wiederum nicht. Eines Nachts kam mein Mann total betrunken und leicht lädiert nach Hause. Sie hatten sich gestritten und geprügelt. Seit dieser Nacht haben die beiden nie wieder ein Wort miteinander gewechselt. Als Ben Baker starb, haben seine Söhne diese Feindschaft übernommen. Sie schaden uns, wo sie nur können, und belästigen uns immer wieder. Wir sind es nicht anders gewohnt, aber für Sie kam das überraschend. Wenn Sie denen noch mal begegnen, machen Sie bitte einen großen Bogen um sie.“
„Warum kam es zu diesem Streit?“, fragte Karen neugierig.
Betty zuckte mit den Schultern. „Angeblich hat mein Mann verloren und seine Spielschuld nicht bezahlt.“
„Laut den Baker-Brüdern hat mein Vater damals ein Stück Land eingesetzt und verloren“, erklärte nun Derek. „Angeblich wurde dafür auch ein Schuldschein ausgestellt. Doch dieser Schuldschein, so behaupten sie, wurde von meinem Vater vernichtet, als sie ihn nach dem Tod ihres Vaters bei ihm einlösen wollten. Er soll ihn vor ihren Augen ins Feuer geworfen haben. Doch sie bestehen darauf, dass auch mein Vater eine Kopie gehabt haben soll, die wurde allerdings nie gefunden. Ich habe selbst nach dem Tod meines Vaters alle Unterlagen durchgesehen, nichts. Da die Baker-Brüder von diesem Land einen großen Nutzen haben würden, nehme ich an, dass sie lügen. Sie wollen nur das Land, sonst nichts. Dafür fehlt ihnen aber jegliche rechtliche Grundlage, also rächen sie sich auf diese Weise an uns. Doch in diesem Fall sind sie zu weit gegangen, Sie haben schließlich überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden müssen.“
Jetzt wurde Karen einiges klar, es war ein Racheakt und hatte im Grunde nichts mit ihrer Person zu tun. Sie hatte einfach nur das Pech gehabt, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein.
„Wir müssen dann nur noch Ihre Personalien und die Anzeige aufnehmen, würde es Ihnen etwas ausmachen, in den nächsten Tagen aufs Revier zu kommen? Dann können wir alles erledigen“, wandte sich der Sheriff an Karen.
Personalien?! Oh nein, das war nicht möglich! Da konnte sie gleich ihren Vater anrufen und sagen, wo sie war. Doch wie kam sie nun aus der Nummer wieder heraus? Zunächst nickte sie dem Sheriff zu, das verschaffte ihr erst einmal Zeit. Sie musste in Ruhe darüber nachdenken, wie sie sich nun verhalten sollte.