Читать книгу Ich glaub, ich krieg nen Vogel - Kai Fischer - Страница 6

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Prolog

»Nebenbei gesagt: Jeder kennt mich - oder vielleicht das Gespür meiner Existenz, wenn unfassbare Dinge geschehen. Und jeder kriegt mich irgendwann einmal oder besser kriege ich Euch alle, denn ich bin allgegenwärtig …

Manche erleben in vierzig Jahren ihres Daseins auf dieser Erde das Gleiche wie andere in achtzig Jahren oder vielmehr in zwei Leben. Bei vielen geht es auch völlig normal und ohne große Schwankungen recht geradlinig vorwärts - und es gibt mich - und ja, was soll ich sagen, bei mir ist alles irgendwie ganz anders.

Ich weiß gar nicht, womit ich beginnen soll!

Am Anfang, am Ende, in der Mitte, mittendrin, von unten, von oben oder mit allem auf einmal. Ich glaube, es würde sowieso immer den richtigen Punkt treffen.«

Es sprach mein Vogel „PapaKai”, denn so wird er von vielen genannt. Wie bereits auf dem Buchcover geschrieben, schlüpfte er allerdings nicht aus einem gewöhnlichen Vogelei, sondern aus dem Ei des Kolumbus - das Symbol für eine verblüffend einfache Lösung bei schier unlösbaren … (na, Sie wissen schon). Also bei schier unlösbaren Problemen!

Sie werden mit ihm lachen, Sie werden mit ihm weinen und Sie werden dieses Werk verschlingen!


Wer hat eigentlich noch nicht von einem eigenen Haus oder einer Finca im Süden geträumt?

Sonne, Strand und Meer, dem kalten Winter entfliehen, eine längere Auszeit nehmen oder sich gar für immer verabschieden?

Ich denke, fast jeder hat schon einmal mit dieser Vorstellung geliebäugelt und sich im Urlaub beim Schlendern entlang der Schaufenster der örtlichen Immobilienmakler seine Gedanken gemacht, die Fantasie schweifen lassen, wie wäre es jetzt mit einem „Tinto de Verano" oder einer „Sangria" in der Hand, im Pool seiner eigenen Villa auf der Luftmatratze zu paddeln.

Aus dieser Gegebenheit heraus sollte der Beruf des Immobilienmaklers (wie zum Beispiel in Andalusien oder auf Mallorca) eigentlich ein Traumjob sein und kinderleicht. Oder etwa nicht?

Ein Makler, besser gesagt, ein Immobilienberater, ist doch derjenige, der schlicht und ergreifend nur die Türen aufschließt, ein paar warme Worte redet und dafür auch noch viel zu viel Geld bekommt.

Ich werde Ihnen beweisen, dass zumindest dieser Teil der Geschichte nur ein Aberglaube ist. Denn heutzutage ist der hochmoderne Top-Makler des einundzwanzigsten Jahrhunderts der Psychologe und Therapeut für Ehepaare, einsame Herzen, verlorene Seelen, Fantasten und Suchende auf dem Wege der Selbstfindung!

Mitte der Neunzigerjahre begann ich mit meiner „Berufung", von der ich übrigens bis dahin selbst nicht wusste, dass ich sie besaß. Es war die Zeit, in der das Internet noch in den Kinderschuhen steckte - Facebook, Instagram und Co. gab es lange noch nicht. Es wurden derzeit Faxe verschickt und die ersten Mobilfunktelefone kamen auf den Markt. Wir hatten damals eines, das riesengroß war, in keine Hose passte und komplett die Handtasche einer Dame füllte.

Gefiel einem Kunden eine Immobilie zu fünfzig Prozent, kaufte er sie. Heute gefällt ihm dieselbe Immobilie zu achtzig Prozent und er kann sich nicht entscheiden. Das ist ähnlich wie bei der Partnersuche im Netz und mit allen anderen Dingen. Es besteht einfach zu viel Angebot und das von überall her, jeder denkt, es gibt bestimmt noch etwas Besseres.

„Denn der Weg zum Unglück führt über den Vergleich!"

Südlich von Japan und nördlich des tropischen Wendekreises liegt Okinawa - eine Inselgruppe, auf der alles anders zu sein scheint, denn hier leben die meisten Hundertjährigen, die glücklichsten Menschen unseres Planeten. Sie benutzen kein Internet, googeln nicht, tätigen keinen Hochleistungssport (wie Joggen, Yoga und dergleichen mehr) und gehen auch nicht in den Supermarkt, um ihr Essen zu kaufen. Weit ins hohe Alter, mit fünfundneunzig Jahren noch, züchten sie Rinder, holen sich ihre Nahrung von den Bäumen sowie aus dem Meer und das alles ohne fremde Hilfe! Sie sind immer und stetig (auf natürliche Weise) in Bewegung.

Selbst Methusalem (Noahs Großvater), der laut Bibel ein übermenschliches Lebensalter von mehr als neunhundert Jahren erreicht haben soll, hätte sich vor ihnen mit großer Gewissheit voller Demut verneigt.

Ich glaub, ich krieg nen Vogel

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