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4.

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Der schwarze Ritter preschte in vollem Galopp auf die Lichtung und brachte sein Pferd inmitten des erloschenen Zeitbrunnens zum Stehen, zwölf Schritte von Omar Hawk und seinen Begleitern entfernt. Trotz der schweren Rüstung gelang ihm ein leidlich eleganter Abstieg von seinem Reittier. Er verharrte kurz, sammelte sich, dann kam er mit entschlossenen Schritten näher.

Der Oxtorner spannte seine Muskeln. Wer wusste schon, was diese Erscheinung von ihnen wollte? Er war sicher, dass ihm das Langschwert des seltsamen Neuankömmlings nicht gefährlich werden konnte, ebenso wenig Watson. Bei Gucky und Sofgart sah das allerdings ganz anders aus.

Die Kampfbereitschaft erwies sich allerdings als überflüssig. Der Ritter griff keineswegs an, sondern ließ sich zu Hawks erneuter Überraschung ehrerbietig auf ein Knie nieder und senkte das Haupt. Zumindest ruckte der eimerartige, schwarze Helm mit dem schmalen Sichtschlitz ein Stück nach vorn und abwärts.

»Willkommen, Edle, auf Echo-TOOR.« Eine Männerstimme klang dumpf aus dem Helm hervor. »Es danken die Schwestern für Euren Beistand im Kampf um die Höhen. Mit Eurer Gabe werden sie die neun Heere zurücktreiben in die Finsternis.«

»Tag, ich bin Gucky«, sagte der Mausbiber. »Was erzählst du da?«

»Es ist Bestimmung!« Der Ritter klang geradezu emphatisch. »Um das Schwert Caliburn für die letzte Schlacht zu schärfen, müssen neun Tropfen den Wetzstein benetzen. Drei trägt der edle Herr bei sich.« Er neigte das Haupt noch etwas tiefer vor Hawk. »Ich nehme die Gabe in Demut entgegen und lobpreise Eure Ritterlichkeit.«

»Tropfen« war das Erste und bislang Einzige aus der schwülstigen Rede, mit dem Hawk etwas anfangen konnte. Der Ritter wollte also die drei mysteriösen Artefakte aus Sofgarts F'Atkor haben und ging fälschlicherweise davon aus, dass Hawk sie bei sich trug.

Leider war Sofgart zu exakt derselben Schlussfolgerung gelangt. »Kommt nicht infrage«, lehnte der Arkonide entschieden ab. »Die Tropfen bleiben bei mir!«

Hawk ärgerte sich stumm. Mit dieser unbedachten Äußerung hatte Sofgart, definitiv der Schwächste und Unerfahrenste aus ihrer Gruppe, sich gerade selbst zur Zielscheibe gemacht.

Dem Ritter war das natürlich nicht entgangen. Der Helm ruckte herum. »Verzeiht, Edler. Ich habe mich vom Schein blenden lassen. Wahre Macht und Ritterlichkeit blüht oft im Stillen, und manch schwacher Stamm trägt erstaunliche Last. Es ist meine Bestimmung, Euch davon zu erlösen.«

»Sie bleiben bei mir«, sagte Sofgart scharf. »Was weißt du über die Tropfen? Was willst du mit ihnen?«

Der Ritter blieb still, ohne den Blick von Sofgart zu wenden – zumindest wenn man das aus der Ausrichtung des Visiers schließen konnte. Seine Augen und der Rest des Gesichts blieben vollkommen dahinter verborgen.

Plötzlich lag eine unbehagliche Spannung in der Luft. Hawk hatte nicht das Gefühl, dass der mysteriöse Ritter Sofgarts Nein akzeptieren würde. Erneut richtete er sich auf einen Kampf ein.

Doch auch beim zweiten Mal erwies sich das als unnötig. Der Ritter stand auf, kehrte zu seinem Pferd zurück, schwang sich hinauf und galoppierte Richtung Südwest von dannen.

»Das – war – seltsam«, stellte Gucky gedehnt und völlig zutreffend fest. »Kann mir das jemand erklären?«

»Nein«, sagte Sofgart. »Es klang wie eine Parodie auf arkonidische Hofrituale, aber ich wüsste nicht, was das Ganze ...«

»Falsch«, unterbrach Hawk. »Mit Arkon hat das nichts zu tun. Das waren Elemente aus der irdischen Historie. Oder Sagenwelt, je nachdem. Caliburn war das Schwert, das König Artus aus dem Stein gezogen hat, um sich die Königswürde zu verdienen.«

»Und da behaupten manche, die Arkoniden hätten eine seltsame Art, ihren Herrscher zu krönen«, murmelte Sofgart.

»Pff«, machte Gucky. »Bei euch wird Imperator, wer im richtigen Augenblick eine antike Nadelpistole hochhalten kann. Hab ich selbst gesehen, also tu mal nicht so.«

»Imperators Gerechtigkeit ist aber wenigstens eine Fernwaffe und kein überlanges Messer.«

Die Abschweifung irritierte Hawk. »Die ganze Geschichte mit dem Schwert und dem Stein ist nur eine Sage. Und darin ist nirgendwo von einem Kampf um die Höhen oder neun Heeren die Rede. Ich habe keine Ahnung, wovon unser Besucher da eigentlich geredet hat. Und ich müsste das wissen.«

Gucky legte den Kopf schief. »Seit wann bist du Experte dafür?«

Hawk räusperte sich verlegen. »Ich habe als Kind Rittergeschichten immer sehr gemocht.«

Natürlich geschah genau das, was Hawk befürchtet hatte. »Der edle Omar Hawk, Streiter ohne Furcht und Tadel?« Gucky grinste breit. »Lass mich dein treuer Knappe sein und Abenteuer in allen Ecken der Erdscheibe bestehen. Wie steht's, Süßer, suchen wir den Heiligen Gral?«

»Ja, sehr lustig«, sagte Hawk. »Als Knappe ist mir Watson aber lieber, der ist nicht so vorlaut. Können wir zum Thema zurückkommen?«

»Sehr wohl, Mylord«, flötete Gucky. »Also, was kannst du uns über unseren Blechfreund sagen?«

»Die Rüstung sah genau so aus, wie ich mir immer Ivanhoe, den schwarzen Ritter, vorgestellt habe. Mein Jugendheld. Aber auch in der Ivanhoe-Saga gibt es keine umkämpften Höhen oder neun Heere. Ich bin ehrlich gesagt komplett ...«

Ein merkwürdiges Geräusch ließ Hawk innehalten. Ein Rhythmus, wie er ihn erst vor Kurzem gehört hatte: Galopp. Aber nicht von Hufeisen, sondern vom Patschen nackter Füße. Und etwas stimmte auch nicht an der Abfolge der Töne ...

Hawk drehte sich um und sah Richtung Norden. Erneut kam der Ritter auf sie zu, der erst vor wenigen Minuten in eine ganz andere Richtung verschwunden war. Diesmal aber ritt er auf einem Okrill – einem riesigen Exemplar, etwa dreimal so groß wie Watson. Im Licht des Sonnenbands sah man die metallbeschlagene Schwertscheide aufblitzen. Das war jedoch nicht die einzige Waffe, die der Ritter trug: In seiner rechten Hand hielt er eine mindestens vier Meter lange Lanze.

Sie zielte auf Sofgart.

»Das hätte ich von deinem Jugendhelden nicht gedacht«, sagte Gucky trocken.

Noch war der Gegner nicht auf dem Platz angekommen, aber bis dahin blieben nur Sekunden. »Deckung!«, rief Hawk aus einem Reflex, obwohl ihm klar war, dass es keine solche gab, sofern er sich nicht selbst zwischen Sofgart und den Angreifer warf.

»Ich übernehme das.« Guckys Gesicht zeigte höchste Konzentration.

Der Ritter schwankte im Sattel. Ein Okrill mit Sattel?, schoss es Hawk mit eigentümlicher Eindringlichkeit durch den Kopf, als triebe dieses Detail die Unwirklichkeit der Szenerie auf die Spitze.

»Ich ... Verdammt ...« Der Ilt ächzte.

Der Ritter stabilisierte sich. Gucky hatte es nicht geschafft, und Hawk hatte eine – möglicherweise entscheidende – Sekunde in seiner Vorbereitung verloren. Er sprang seitwärts, um den Gegner von der Flanke aus anzugreifen, aber der Ritter war schon zu nah. Der Winkel war schlecht. Hawk sprang erneut und bekam im Flug die Lanze zu fassen, allerdings nicht an der Spitze, sondern dicht am Handstück. So konnte er die Waffe nicht als Hebel verwenden, um den anderen aus dem Sattel zu schleudern.

Außer ...

Hawk ließ sich einfach fallen, ohne den Griff um die Lanze zu lockern. Er riss die Spitze abwärts. Nur anderthalb Meter vor Sofgart schrammte sie über den Boden – und verhakte sich in der Fuge zwischen zwei Steinplatten.

Okrill und Ritter preschten weiter vor, die Lanze blieb stecken. Der Ritter verkrampfte sich um seine Waffe, sie bäumte sich auf und hob ihn aus dem Sattel wie einen Stabhochspringer. Ohne Schrei, ohne ein Wort, in gespenstischer Stille wurde er über Sofgart hinweggeschleudert.

Der Arkonide hatte die ganze, nur einen Moment währende Attacke reglos und mit weit aufgerissenen Augen verfolgt. Nun erst löste sich ein Angstschrei aus seinem Mund. Vielleicht war das der Grund, warum auch der riesige Okrill seine Richtung änderte. Er brach nach links aus und verfehlte den Arkoniden knapp.

»Weg!«, schrie Hawk. Noch immer hielt er das Ende der Lanze umklammert. Vom eigenen Schwung getragen, klappte sie in die Richtung, in die sie ihren Besitzer befördert hatte.

Gucky reagierte und zog Sofgart mit sich. Allerdings teleportierte er nicht, sondern sie versuchten zu Fuß, sich in Sicherheit zu bringen – angesichts der Physiognomie des Mausbibers kamen sie damit nicht sonderlich schnell voran.

Hawk wechselte den Griff und bekam das Handstück der Lanze zu fassen. Die Waffe war schwer, wie gemacht für einen Oxtorner, aber damit eigentlich unbrauchbar für einen normalen Erdenmenschen. Über welch unwahrscheinliche Kräfte verfügte ihr Angreifer?

Der schwarze Ritter war schon wieder auf den Beinen und sprang auf Hawk zu. Mit einem Satz legte er an die zwanzig Meter zurück. Es ist ein Oxtorner!, begriff Hawk nun endlich. Ich bin nicht stärker als er!

Bislang hatte er die Gefahr nur halbwegs ernst genommen, und auch nur, weil Sofgart und Gucky bedroht waren. Doch plötzlich wurde ihm klar, dass er es mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun hatte.

Sein Gegner wandte Hawks Trick gegen ihn: Er sprang auf das Ende der Lanze, griff nach dem Schaft und riss ihn die Höhe. Hawk ließ los, doch das Ende des Griffstücks verhakte sich in seiner Kombination und hebelte nun ihn in einer steilen Parabel gen Himmel.

Genauso steil ging es Richtung Boden zurück. Dort stand sein Gegner und streckte Hawk die Spitze seines Schwerts entgegen. Hawk hatte keine Chance, seine Flugbahn zu ändern ...

Watson aber schon: Die Zunge von Hawks Okrill schnellte über ihre vollen acht Meter aus dem Maul, wickelte sich um Hawks Wade und riss ihn zurück. Hawk stürzte schwer zu Boden – dafür aber nicht in die Spitze des Schwerts, vor dem er einen ganz neuen Respekt gewonnen hatte. Dieser Kampf war voller unbekannter Faktoren, und auf die Quasi-Unverwundbarkeit seines auf Oxtorne gestählten Körpers konnte er sich unter diesen Umständen nicht verlassen.

Hawk sah nur zwei Möglichkeiten: Flucht oder so nah an den Gegner heranzukommen, dass der seine Waffen nicht zum Einsatz bringen konnte. Blitzartig stieß sich Hawk mit den Füßen ab, warf sich unter dem Schwert hindurch, das in einem sensenden Kreis über ihn hinwegsurrte, und brachte den Kontrahenten mit einer Beinschere zu Fall.

Das Schwert flog klirrend zu Boden und kam knapp außerhalb ihrer beider Reichweite zu liegen. Hawk nutzte seinen Schwung und wollte dem Gestürzten den Rest geben, doch der war schon wieder verteidigungsbereit. Er hatte sich halb weggedreht und die Arme hochgerissen. Hawk drosch mit der ganzen Wucht oxtornischer Muskeln auf den Brustpanzer ein, konnte tiefe Dellen hineinschlagen, doch den Träger der Rüstung focht das nicht an. Trotz seiner Rückenlage gelang es ihm, seinerseits ein paar gute Schläge anzubringen, sodass Hawk immer wieder zurückgetrieben wurde und neue Angriffe beginnen musste.

Derweil mischte sich auch der Riesenokrill in den Kampf ein. Er stürzte sich auf Watson, als dieser sich den Oxtornern näherte.

Aus dem Augenwinkel, während er unter einem weiteren Schlag hindurchtauchte, sah Hawk das Gewirr von sechzehn Gliedmaßen sowie zwei extrem lange und hochgefährliche Zungen, die einen diffusen Wirbelwind entfachten. Auf einmal verspürte er Furcht – mehr Furcht sogar als um sein eigenes Leben. Watson war sein einziger Vertrauter und Begleiter, seit seine Frau auf Oxtorne ums Leben gekommen war. Er hatte Watson immer für unbesiegbar behalten. Doch welche Chance sollte er gegen einen dreifach größeren Artgenossen haben?

Gar keine. Zu dieser Erkenntnis gelangte wohl auch Watson selbst und nahm Reißaus. Mit ungeheurer Geschwindigkeit löste er sich aus dem Knäuel und jagte dafür auf Hawks Gegner zu.

Der andere Okrill schoss ihm die vor elektrischen Entladungen blitzende Zunge hinterher.

Watson selbst schob auch die Zunge heraus, aber nicht um den Ritter zu treffen, sondern um sich im Sprung seitlich abzustoßen wie mit einem Skistock.

Plötzlich fand sich Hawk in seiner Flugbahn. Eine Okrilltatze patschte ihm mitten ins Gesicht, stieß ihn um, sodass er mit dem Hinterkopf auf die Steine schlug. Wieder wirbelte er glitzernden Staub auf. Dessen Lichtreflexe mischten sich mit den Sternen, die jäh vor seinen Augen explodierten.

Durch den Schimmer aber sah er, wie die Zunge des anderen Okrills seinen Herrn und Reiter traf und die Rüstung unter Strom setzte.

Hawk war von dem Sturz zu benommen, um weiterzukämpfen, doch das war gar nicht nötig. Der Ritter lag völlig reglos da. Rauch stieg aus dem Visierschlitz empor.

Hawk schob sich auf die Beine und taumelte auf den gefallenen Gegner zu. Er griff nach dem Helm. Bevor er ihn aber von den Schultern lösen konnte, reagierte der fremde Okrill. Wieder ließ er die Zunge vorschnellen, schlang sie um die Hüfte des Ritters. Er hob ihn die Luft und rannte los, mit Riesensätzen von der Lichtung fort, in die gleiche Richtung, in die der Ritter schon beim ersten Besuch verschwunden war.

Hawk sah ihnen hinterher und klopfte sich benommen den Glitzerstaub von der Kleidung. Schwert und Lanze waren zurückgeblieben als Erinnerung an das unwirkliche Geschehen. Er hatte sich all das nicht eingebildet, auch wenn das im Grunde die wahrscheinlichste Erklärung für die Vorfälle gewesen wäre.

Er blickte zu Gucky und Sofgart. Beide starrten ratlos zurück. Wenn es sogar Gucky die Sprache verschlug, war das ein schlechtes Zeichen.

Hawk stöhnte, als er erneut das Geräusch hörte, das er eindeutig als Okrillgalopp wiedererkannte. Das konnte nicht wahr sein! Nie und nimmer hatte sich ihr Feind so schnell erholen können! Hawk selbst keuchte noch immer von der Belastung des Kampfs, und er hatte keinen Starkstromschlag abbekommen ...

Dann bemerkte er es – der Klang kam aus der falschen Richtung. Der Ritter ritt abermals von Norden her auf die Lichtung. Wie sollte er so schnell die Lichtung umrundet haben? Ein Teleporter?

Nein. Das war nicht derselbe Gegner, obwohl er fast so aussah: ein schwarzer Ritter auf einem riesigen Okrill. Doch seine Rüstung war unversehrt. Nichts war von den Dellen und Beulen zu sehen, die der vorige Angreifer im Faustkampf mit Hawk davongetragen hatte. Was auch immer da geschah, wurde immer eigenartiger.

Aber das war nicht Hawks Hauptsorge. Denn er hatte keine Ahnung, wie er ein weiteres Gefecht überstehen sollte.

Das erwies sich zum Glück als überhaupt nicht nötig. Der Ritter attackierte nicht, sondern sprang von seinem Reittier und rief: »Helft! Helft! Eine Dame in Not!« Mit ausgestrecktem Arm deutete er hinter sich, die Straße entlang, die er gekommen war. »Der Lindwurm flieht mit seinem Opfer! Übergebt mir die Tropfen, auf dass ich ihn damit betäuben und sie retten kann!«

Hawk musste beinahe lachen. Freundliches Bitten war gescheitert, der gewaltsame Raub ebenso, und nun versuchte der Ritter es ... mit Schmierentheater?

Er blickte kurz in die Richtung, in die der andere zeigte – und erstarrte. Am Rand der Lichtung stand tatsächlich ein riesenhaftes, schlangenartiges Wesen mit Drachenkopf, dessen Leib so dick wie ein ausgewachsener Mann groß war. Die Schwanzspitze war um eine Frau geschlungen, die der Drache oder Lindwurm durch die Luft schwenkte wie eine Puppe.

Nicht irgendeine Frau.

Hawk erkannte sie sofort, hätte sie unter Tausenden erkannt, das schmale Gesicht, die geschorenen Haare.

Yael. Seine Frau.

Seine tote Frau. Wie konnte das sein?

Einen winzigen Moment lang verspürte er den Impuls, die Forderung des Ritters zu erfüllen. Seine Frau war in Not, und der andere wusste, wie man sie rettete. Wenn er die Tropfen hergeben musste, um Yael zurückzugewinnen ... Sofgart würde sich ihm nicht widersetzen können ...

Dann kam er zur Besinnung. Da trieb jemand ein Spiel mit ihnen, und gerade hatte er eine Grenze überschritten. Dafür würde Hawk ihn bezahlen lassen.

Aber zuerst würde er sich die falsche Yael aus der Nähe ansehen. Dass sie nicht seine Frau sein konnte, hieß nicht, dass sie nicht trotzdem in Gefahr sein mochte. Er sprang auf die Riesenschlange zu, wollte ihren Schwanz zu fassen bekommen, die Dame in Not befreien.

Das monströse Fabelwesen reagierte gedankenschnell. Es setzte sich in Bewegung, schlängelte sich mit mächtigen Windungen seines Leibs Richtung Norden davon.

Hawk rannte ihm nach, musste jedoch bald erkennen, dass die Verfolgung sinnlos war. Das Tier bewegte sich so schnell, dass Hawk keine Chance hatte, es einzuholen.

Als er auf die Lichtung zurückkehrte, war der Ritter unverrichteter Dinge davongeritten. Gucky, Sofgart und Watson erwarteten ihn, die ersten beiden mit fragenden Gesichtern.

»Gehen wir!«, sagte Omar Hawk grimmig. Er nickte in die Richtung, in die der Lindwurm mit Yael verschwunden war. »Finden wir heraus, was hier gespielt wird.«

Perry Rhodan Neo 247: Die Welt jenseits der Zeit

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