Читать книгу Dackelliebe - Karin Kratochvil - Страница 3
ОглавлениеProlog:
Ich bin ein Dackel, noch 8 Jahre jung und heiße Mona.
Meine Welpenzeit war sehr fröhlich, geliebt von Frauchen und Herrchen, unterbrochen von Versuchen, mich zu domestizieren. Sehr erfolgreich waren sie nicht, ich esse nach wie vor nicht mit Messer und Gabel, verwende auch keine
Servietten und rede mich in kritischen Situationen mit der Erklärung “ich bin ein Dackel” heraus. Sehr talentiert bin ich allerdings im Leeren des Schüsselchens, Betteln um Leckerlis, Jagen von Katzen (aber das ist ein anderes Thema) und Verbellen anderer Hunde. Sehr erfolgreich bin ich beim Kampf um den Platz am Sofa.
Im zarten Alter von circa einem Jahr nahm Frauchen einen Kater (damals ein kleines hilfloses Kätzchen) auf. Dank meines gutmütigen Charakters und der stets wachsamen Blicke von Herrchen und Frauchen habe ich ihn an meiner Seite aufwachsen lassen (müssen). Maxi, so heißt das Untier, ist nun ein ausgewachsener Kater, wiegt doppelt soviel wie ich, was allerdings niemanden stört, frisst pausenlos, bekommt auch jede Menge und ist geprägt von einem exorbitanten Egoismus. Nur in den seltensten Fälle gelange ich an sein Futter.
Außerdem genießt er jede Freiheit, schlägt sich die Nächte um die Ohren und ist tagsüber ein, so wie Frauchen sagt, sanftes verschlafenes Kuscheltier. Ich finde allerdings er sieht eher aus wie ein haariger Bettvorleger.
Dann passierte die Tragödie unseres Lebens, Herrchen verstarb überraschend und Frauchen, noch berufstätig, stand plötzlich mit uns halbwüchsigen Pubertierenden da. Zum Glück haben wir eine Nachbarin, die sich bereit erklärte, auch ihr Leben mir zu widmen. Maxi gab es als Draufgabe.
Nun wir kommen gut miteinander aus. Das Herrchen mag uns auch und beide haben Pfotenschlagqualität. Die Tante war ja leicht abzurichten und steckt mir
bei meinen geübten mitleiderregenden Blicken jederzeit Leckerlis zu. Wenn Frauchen dann zurückkommt. werde ich mit leicht gepolsterten Hüften abgeliefert und mit den Worten “Mona, die nächsten Tage musst du stark sein” auf die folgenden kargen Tage vorbereitet.
Um meine Sehnsucht nach Frauchen zu stillen, begann ich ihr Briefe zu schreiben. (Maxi war von mir so fasziniert, dass er auch gelegentlich seinen Senf dazu tun musste)