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Zorro meine erste große Hundeliebe

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Schon als Kind hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als einen Hund. Doch dieser Wunsch wurde von meinen Eltern immer abgelehnt. Die Begründungen waren, ein Hund macht Arbeit, ein Hund macht Dreck.

Aber wenn man sich ganz fest etwas wünscht, geht dieser Wunsch, auf welche Art auch immer, eines Tages in Erfüllung.

Dann war es soweit für das "große Ereignis"

In unserer Nachbarschaft hatte ein befreundetes Ehepaar meiner Eltern eine Auto-Lackier-Werkstatt. Diese kauften sich einen Schäfer-Hund-Welpen. Sie nannten ihn Zorro.Er sollte in der Nacht Werkstatt und Büro bewachen. Leider hatte keiner Zeit für Zorro.

Gut für mich!!!

Wie war ich aufgeregt, als sie mich fragten, ob ich ab und zu Zorro zum Spaziergang abholen wollte. Sie kannten meinen großen Wunsch.--- Und ob ich wollte!!! Ich war eine überglückliche Vierzehnjährige, die endlich einen Hund hatte. Es gab für mich nur noch Zorro.

Aufgewachsen in einer süddeutschen Kleinstadt, musste ich, um die höhere Handelsschule zu besuchen, täglich mit dem Zug in die Kreisstadt fahren. So konnte ich am nächsten Morgen die Hausaufgaben, die ich am Tag zuvor nicht gemacht hatte, bei meinen Mitschülern im Zug, abschreiben. Nur um schnell bei Zorro zu sein. An den Schulnoten konnte man es dann auch ablesen.

Bald schon hatte Zorro gemerkt, dass ich täglich kam. Nach kurzer Zeit kam er mir schon mit der Leine im Maul entgegen.

Bei jedem Wetter, ob Sonne, Regen oder Schnee waren wir stundenlang unterwegs. Durchstreiften die herrlichen Wälder, lagen in der Sonne am Rhein oder schwammen. Wir sind in über zwei Jahren die dicksten Freunde geworden.

Glücklicher Hund

Glücklicher Teeny

Wie schon erwähnt, fuhr ich jeden Tag mit den Zug in die sechs Kilometer entfernte Kreisstadt in die Schule. Zu meiner Zeit gab es noch keine Schulbusse, die die Kinder fast vor der Haustür abholten. Nein, ich musste jeden Tag ca. zwei Kilometer zum Bahnhof laufen und mittags wieder zurück.

Eines Tages..., träumte ich? Stand da doch Zorro am Bahnhof, um mich abzuholen. So etwas gibt es eigentlich nur im Kino, dachte ich bis dahin! Das war mein Zorro, dafür liebte ich ihn noch mehr, obwohl eine Steigerung kaum noch möglich war. Von nun an hatte ich meinen täglichen Begleiter vom Bahnhof nach Hause.

Fast drei Jahre waren Zorro und ich eine Einheit. Die Nachmittage gehörten uns. Nur am Abend mussten wir uns trennen.

Meine Schulzeit ging zu Ende. Die Ausbildung zur Erzieherin war nur im sechzig Kilometer entfernten Freiburg möglich. Schweren Herzens nahm ich Abschied von Zorro.

Meine Mutter schrieb mir, dass Zorro jeden Tag zu ihnen kam, durch die Wohnung lief, um mich zu suchen, dann traurig wieder davon trottete. Auch seine Besitzer teilten mir mit, wie sehr er mich vermisste. Wie freute ich mich auf meine ersten Ferien.

Wieder zu Hause war mein erster Weg zu Zorro. Ich malte mir in Gedanken schon aus, wie stürmisch unsere Begrüßung ausfallen würde. Doch weit und breit kein Zorro. Endlich nach langem Herumdrucksen, erzählten sie mir. Eine Woche vor meiner Rückkehr ist Zorro in ein Motorrad gelaufen.

Er war auf der Stelle tot.


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