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Kleine schlaue Boxer-Hündin Bianca

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Der Boxer ist ein idealer Familienhund, sehr kinderlieb. Wenn die Kinder mit Bianca spielten, war sie ganz vorsichtig, nie grob. Spielerische Raufereien machte sie nur mit Erwachsenen.

Als ich meine kleine Boxer-Hündin Bianca bekam, waren alle Boxer noch an Ohren und der Rute kupiert. Glücklicherweise wurde das später verboten. Es war aber auch die Zeit, in der die Hunde noch frei, das heißt ohne Leine, herumlaufen durften.Bianca war eine kleine Boxer-Hündin, immer gut gelaunt, immer fröhlich. Ihr freundliches Temperament machte sie so liebenswürdig.

Im Gegensatz zu seinem Aussehen ist der Boxer ein friedlicher Hund. Wenn er heute unter der Kategorie "Kampfhund" eingeordnet ist, fehlt mir jedes Verständnis dafür. Bianca war nicht der einzige Boxer, den ich hatte,aber keiner von meinen nachfolgenden Boxern, hatte auch nur den Hauch einer Aggression.

Wir wohnten damals in einer bayerischen Kleinstadt. Großstadt war noch nie das Meine. Am liebsten auf dem Land, das höchste aller Gefühle war, und ist auch heute noch, eine kleine Kleinstadt. Bianca war überall mit mir zusammen, beim Spaziergang, beim Einkaufen, auch bei der Arbeit, immer ohne Leine. Sie hatte nur eine große Macke, oder soll ich lieber sagen, eine große Begabung? Sie konnte alle Türen aufmachen, und zwar nach innen und nach außen. Das führte leider auch dazu, als ich vergessen hatte, während ihrer Hitze, die Haustüre abzuschließen, sie Kinder der Liebe bekam. An den Kindern glaubten wir zu erkennen, wer möglicher Weise der Vater war. Ein schwarzer Cockerspaniel. Wir nannten die Babys "Cockser". Sie hatten einen langen Körper, Cocker-Spaniel-Ohren und waren kohlrabenschwarz. Keines hatte auch nur annähernd Ähnlichkeit mit der Mutter. Wenn ich nicht bei der Geburt dabei gewesen wäre, hätte ich behauptet, das konnten nicht Biancas Kinder sein.

Von dem Tag an war selbstverständlich die Haustüre in der kritischen Zeit abgeschlossen. Hündinnen sterilisieren war damals noch nicht so üblich wie heute, oder ich war einfach mal wieder nicht auf dem Laufenden. Diese kritischen Zeiten waren für uns Beide, zweimal im Jahr nicht einfach. Bianca musste an der Leine gehen, ich war der Wachhund. Wenn man seine Freiheiten liebt, ist es eine Qual. Aber wir haben es jedes Mal, mehr oder weniger ohne großen Schaden zu nehmen, überstanden. Einmal lag in dieser Zeit ein Rüde drei Tage vor der verschlossenen Tür, ohne Futter, ohne Wasser. Hundeweinen von draußen, Hundeweinen von drinnen.

Armer Kerl!!!

Bis ich die Besitzer ausfindig gemacht hatte, die ihn dann abholten, war er schon vor lauter Liebesschmerz ganz dünn geworden.

In den Zeiten der nicht abgeschlossenen Tür, brauchte Bianca ihr Eigenleben. Obwohl ich nichts dagegen hatte, wartete sie auf einen unbeachteten Moment, Türe auf, und weg war sie. Sie machte ihre Runde durch die Kleinstadt. Ihre erste Station war Petra. Petra war meine Freundin, sie hatte eine Grillhähnchen-Stube. Bianca liebte Petra. Dazu ist, glaube ich, jeder Kommentar überflüssig. Liebe geht durch den Magen. Frisch gestärkt ging die Runde weiter durch die Geschäfte. Da gab es ein paar Leckerlis, dort wartete eine Schüssel Wasser. Bianca hat mit ihrer freundlichen Art viele Herzen gewonnen. Alle kannten sie und freuten sich über den täglichen Besuch. In den Zeiten der geschlossenen Haustüre, haben mich viele gefragt, wo ist Bianca, ist sie krank?

Zwei Stunden nach ihrem Ausflug kam sie müde, aber glücklich und zufrieden wieder nach Hause.

Heute undenkbar!!!




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