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1.Die äußeren Gegebenheiten

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Die christliche Spiritualität kennt neben der Meditation ein breites Spektrum von Gebetsformen: das vorformulierte, das betrachtende, das reflektierende, das spontane, das affektive Gebet oder den Rosenkranz. Da das Gebetsleben, d. h. die Beziehung zu Gott, nichts Statisches ist, sondern sich entfaltet wie das Leben selbst, ist jede dieser Gebetsformen, zur rechten Zeit gepflegt, wertvoll und hilfreich.

Um die Meditation in den Alltag zu integrieren, ist es hilfreich, bestimmte äußere Gegebenheiten zu berücksichtigen. Der zeitliche Freiraum, der für die Meditation notwendig ist, hängt von der jeweiligen Arbeits- und Lebenssituation ab. Einem Rentner stehen andere zeitliche Möglichkeiten zur Verfügung als einem Manager, der noch voll im Berufsleben steht, oder einer Mutter in der Familienphase. Die Meditationszeit sollte auf jeden Fall geschützt sein. Dies bedeutet z. B., dass das Handy ausgeschaltet wird und die Menschen, mit denen man zusammenlebt, um diese stille Gebetszeit wissen. Der Raum sollte nach Möglichkeit ruhig und gut gelüftet sein. Wenn es die räumliche Situation zulässt, ist es vorteilhaft, bei sich zuhause eine Meditationsecke einzurichten. Von ihr kann stets eine stille Einladung für das Gebet ausgehen.

Die gewählte Sitzweise ist für den Meditierenden nicht ohne Bedeutung. Wie bereits den Mönchsvätern bekannt war, besteht eine wechselseitige Einwirkung von Körperhaltung und geistiger Haltung. So unterstützt ein entspannt aufgerichteter Oberkörper das aufmerksame Dasein. Dies ist auch im Alltag gut zu beobachten. Bei einem Gespräch, bei dem man mit Interesse dabei ist, richtet man z. B. den Oberkörper fast automatisch auf und signalisiert dadurch seinem Gegenüber: „Ich bin jetzt ganz Ohr“, „Ich bin jetzt ganz bei dir und aufnahmebereit“. Beim Fernsehen ist weder eine wache Aufmerksamkeit noch ein aufgerichteter Oberkörper notwendig. Der Fernseher läuft und läuft, ob man nun sein Interesse auf ihn richtet oder nicht und ungeachtet der eingenommenen Sitzposition.

Die entspannt aufrechte Körperhaltung ist auf einem Stuhl, einem Meditationshocker, einem Sitzkissen oder auf zusammengefalteten Decken möglich. Manche meinen, man müsse bei der Meditation unbedingt knien oder gar einen Lotussitz einnehmen. Dies sind Äußerlichkeiten. Bei der Meditation kommt es auf die innere Haltung an. Aus diesem Grund sind alle Sitzweisen gleich gut. Sie sollten der körperlichen Konstitution entsprechen und es ermöglichen, während der Meditation aufrecht, ruhig und gesammelt zu bleiben. Ein unbequemer Sitz und eine gekrümmte Körperhaltung führen leicht zu Verspannungen. Bei gesundheitlichen Einschränkungen ist es natürlich sehr wohl möglich, dass man den Oberkörper anlehnt. Man kann auch eine liegende Position einnehmen. Einem gesunden Menschen ist diese Position aber nicht zu empfehlen, da man leicht in ein Dösen abgleitet. Bei allen Sitzweisen ist darauf zu achten, dass der Kopf natürlich aufgerichtet ist, weder zur Seite noch nach vorne oder nach hinten geneigt ist. Bei mehreren Meditationseinheiten hintereinander empfiehlt es sich, die Sitzpositionen zu wechseln.

In der Regel schließt man während der Meditation die Augen. Sie können jedoch ebenso geöffnet bleiben. Der Blick ruht dann aber auf einem Punkt am Boden, ohne diesen zu fixieren. Um einem Dösen oder Träumen vorzubeugen, empfehlen die Mönchsväter, mit geschlossenem Mund zu meditieren. Des Weiteren empfehlen sie, dass zur Stunde des Gebets das Essen schon verdaut sein sollte. Diese praktischen Hinweise unterstützen das wache Dasein – damals wie heute.

Die Kraft der Kontemplation

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