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Obwohl Kommissar Brandt am Vorabend den Club in der Kieler Altstadt aufgesucht hatte und erst spät nach Hause zurückgekehrt war, betrat er am nächsten Morgen pünktlich zum Dienstbeginn sein Büro im Kieler Polizeipräsidium in der Gartenstraße. Kaum dass er an seinem Schreibtisch Platz genommen hatte, tönte das Telefon. Sein Chef bat ihn am anderen Ende der Leitung umgehend in den Besprechungsraum.

Dort sah er einige Kollegen versammelt, allesamt jünger als er und bis auf einen in niederen Dienst-graden. Der Dezernatsleiter ergriff sofort das Wort. „Hier“, zeigt er auf eine Karte an der Wand hinter sich, „wurde heute früh eine nackte Frauenleiche gefunden.“

Kommissar Brandt war etwas verblüfft, dass sein Vorgesetzter auf eine Stelle am Nord-Ostsee-Kanal nah bei der Schleuse Holtenau wies.

„In der Gegend, in der das Handy des verschwundenen Rockstars zuletzt geortet wurde“, ergänzte der Dezernatsleiter, als hätte er die Überraschung seines Hauptkommissars gespürt.

„Heute früh?“, bemerkte dieser immer noch erstaunt. „Wer war denn vor Ort?“

„Die Kollegen Wiesenknecht und Wagner.“ Der Dezernatsleiter zeigte auf die beiden Beamten, die nicht mit am Tisch saßen, sondern an einem Fenstersims lehnten. Kommissar Brandt befand, dass sie sich dort quasi lümmelten.

„Ich nehme an, man hat die Leiche schon in die Rechtsmedizin verbracht. Spurensicherung?“ Seine Frage schickte er in die Richtung der beiden jüngeren Kollegen.

Bevor sie antworten konnten, fuhr der Dezernats-leiter fort: „Bis vorhin noch erfolgt. Ergebnisse kommen heute im Lauf des Tages. Ich möchte, dass du“, er zeigte auf ihn, „an leitender Stelle die Ermittlungen übernimmst. Die Kollegen Wiesenknecht und Wagner werden dir zuarbeiten.“

Was das bedeutete, nahm Kommissar Brandt so hin, dass er sich wieder mal allein durch den Fall zu wühlen hatte. Na bitte, dachte er. Aber dann fiel ihm die Sache des verschwundenen Faros ein. „Was ist mit dem Fall des Rockmusikers?“, warf er in die Runde, blickte dann zu seinem Chef. „Ich würde ihn jetzt zu diesem Zeitpunkt ungern aufgeben.“

„Aber du wolltest dich doch zuerst gar nicht so sehr da reinhängen.“ Der Dezernatsleiter bemerkte wohl seinen Ausrutscher, mit dem sich sein Hauptkommissar in Anwesenheit der übrigen Beamten brüskiert fühlen konnte. „Dafür hast du jetzt einen richtigen Mordfall“, folgte seine beschwichtigende Erklärung.

„Und ich habe möglicherweise im Fall des verschwundenen Faro eine Spur“, entgegnete der Kommissar gewichtig. Sein geringschätziger Blick streifte die beiden Kollegen, die am Fenstersims lehnten.

„Eine Spur? Tatsächlich!?“, fuhr sein Chef auf. „Wie relevant?“

„Nun, ich habe eine Möglichkeit an das Taxi heranzukommen, mit dem dieser Rockmusiker zum Schiff gebracht werden sollte. Wenn es überhaupt ein Taxi gewesen ist.“ Kommissar Brandt hob beide Hände, signalisierte so, dass er mehr dazu nicht sagen wollte.

„Interessant“, befand der Dezernatsleiter. „Darüber will ich später mehr erfahren.“

„Ich würde mir aber trotzdem gern den Fundort der toten Frau anschauen. Dagegen ist doch nichts einzuwenden, oder?“

„Kann nicht schaden. Aber nimm die Kollegen mit.“ Der Dezernatsleiter wies auf die Beamten Wiesenknecht und Wagner.

Wo ist Faro?

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