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Vorspann: Die Steinzeit

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Die Steinzeit ist die längste Periode der Menschheitsgeschichte. Sie reicht vom Beginn der Menschwerdung vor etwa drei Millionen Jahren, bis zum Beginn der Bronzezeit etwa im 3. Jahrtausend vor Chr. Am Beginn der Steinzeit begannen die frühen Menschen, aufrecht zu gehen und die ersten Werkzeuge aus Stein, Holz oder tierischen Materialien zu benutzen.

Die Wissenschaft untergliedert die Steinzeit in drei Hauptabschnitte:

1. Die Altsteinzeit

Diese untergliedert sich wiederum in drei Abschnitte:

1.1. Die ältere Altsteinzeit. Sie begann etwa vor 2,5 Millionen Jahren.

1.2. Die mittlere Altsteinzeit. Sie begann vor etwa 130.000 Jahren und

1.3. Die jüngere Altsteinzeit, die vor etwa 40.000 Jahren begann und am Ende der Eiszeit endete.

2. Die Mittelsteinzeit

Sie begann mit dem Ende der letzten Eiszeit etwa 10.000 Jahre vor Chr. und endete mit dem Beginn der Sesshaftwerdung der Menschen. Das Eis zog sich aber nicht schlagartig zurück. Ab etwa 18.000 Jahre vor Chr. begann es langsam wärmer zu werden. Es gab aber immer wieder Zeiten mit kälteren Temperaturen, in denen das Eis teilweise zurückkehrte. Erst ab 10.000 vor Chr. war es in Mitteleuropa vollständig verschwunden.

Die Menschen dieser Zeit waren immer noch Jäger und Sammler und wanderten von Süden, den Wildtierherden – vor allem den Rentierherden – folgend, nach Norden. Im Sommer also nordwärts und im Winter wieder zurück nach Süden, je nachdem, wie sich die Tierherden bewegten. Sie führten ein nomadisches Leben und ernährten sich, neben dem Fleisch der erjagten Tiere, auch von Früchten des Meeres und der Flüsse und von essbaren Pflanzen.

Die Mittelsteinzeit ist also eine Übergangsperiode in eine neue Lebensart des Menschen.

3. Die Jungsteinzeit.

Sie begann in Mesopotamien etwa 11.000 Jahre v. Chr. und in Mitteleuropa etwa 4.500 v. Chr. In dieser Zeit wurden die Menschen sesshaft, betrieben Ackerbau und hatten bereits erste Haustiere gezähmt.

Da diese Geschichte in der jüngeren Altsteinzeit spielt, möchte ich auf diese etwas näher eingehen.

In der jüngeren Altsteinzeit, mitten in der letzten Eiszeit, wanderte der moderne Mensch vor etwa 40.000 Jahren in Europa ein. Er traf hier auf den bereits seit langem in diesen Regionen lebenden Neandertaler.

Dieser verschwand in der Zeit nach dem Eintreffen des modernen Menschen vor etwa 28.000 Jahren. Seine letzten Spuren verlieren sich in Südspanien, in Höhlen bei Gibraltar. Bis heute rätselt die Wissenschaft über die Ursachen seines Verschwindens. Neuere Forschungen schließen aber nicht mehr aus, dass er nicht ausgestorben ist, sondern sich mit dem modernen Menschen vermischt hat und in ihm aufgegangen sein könnte.

Fünfunddreißigtausend Jahre vor unserer Zeit oder wie der Mensch den Wolf zähmte.

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