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Die Entscheidung bei Hochkirch.

Eine Erzählung aus dem siebenjährigen Kriege.

Friederike Lohmann.

Vorwort

(Emilie) Friederike (Sophie) Lohmann, geb. 29. Mai 1783 zu Schönebeck bei Magdeburg, begann ihre schriftstellerische Laufbahn in Leipzig um 1810 auf den Wunsch und unter dem Namen ihrer totkranken Mutter, der jetzt vergessenen Schriftstellerin (Johanne) Friederike Lohmann, deren Erfolge sie bald überflügelte. Sie starb zu Leipzig am 16. September 1830. Ihre Schriften erschienen gesammelt und mit einer biographischen Skizze von Fr. Kind begleitet unter dem Titel "Neueste gesammelte Erzählungen" in 16 Bänden, Leipzig 1828—32, dann wieder unter dem Titel "Sämtliche Erzählungen. Ausgabe letzter Hand; mit einem Vorworte der Verfasserin von Godwie Castle rc. rc." (Frau von Paalzow), in 18 Bänden, Leipzig 1844. Von Talent, Gewandtheit und edler Herzensbildung zeugend, gehören diese Schriften den besseren Hervorbringungen jener Periode an, wiewohl sie nur an dem Maßstab ihrer eigenen Zeit gemessen werden dürfen, zumal die historischen Novellen aus dem Mittelalter, die so unhistorisch harmlos, dabei aber so sauber und gemütvoll, nur mit mehr Reichtum der Erfindung gemalt sind, als des Goldschmieds Töchterlein und ähnliche Kabinettsbildchen der Düsseldorfer Schule. Wo aber die Erzählerin Anschauung und Verständnis der geschilderten Zeit hat, wie in der vorliegenden Novelle aus dem 18. Jahrhundert, da entwickelt sie einen ganz andern Nerv und führt uns ein Gebilde voll wahrhaften Lebens vor, bei dessen Entwerfung männliche Kraft und weibliche Milde einander die Waage hielten. Auch der Humor war ihr nicht versagt: er zeichnet — neben der Erzählung "Der Dichter" — ganz besonders die gegenwärtige aus, deren Heldin, die alte Justine, man kecklich eine Prachtfigur wird nennen dürfen. Als eine Feinheit unserer Erzählung ist noch hervorzuheben der Hauch politischer Versöhnung, der schon in Lessings Minna von Barnhelm atmet und keinem echten Bilde aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges fehlen darf.

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Deutscher Novellenschatz 5

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