Читать книгу Club der Sinne - Karyna Leon - Страница 6

Kapitel 3

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Die basslastige Groovemusik wummerte von Sophias dunkelroten, mit Samt überzogenen High Heels hinauf in ihre schlanken Beine. Es war nicht das erste Mal, dass sie alleine einen Club besuchte. Seitdem Lena sich immer mehr zu einer Nonne entwickelte, gehörte das beinahe zur Tagesordnung. Ihre Finger tippten ungeduldig auf die Bar, als der Barkeeper endlich ihren flehenden Augenkontakt wahrnahm. Rasch zauberte sie ein Lächeln auf ihre Lippen, mit dem sie schon so manchen Kunden für ihre PR-Agentur hatte gewinnen können. Der feuerrote Lippenstift tat sein Übriges.

„Einen Gin Tonic.“

Der Barkeeper nickte ihr zu und begann einzugießen. Er kam ihr entfernt bekannt vor. Vielleicht hatte er vorher in einem der anderen Clubs gearbeitet, in die sie regelmäßig ging. Sophia wandte sich um und betrachtete die dunkle Tanzfläche, auf der sich einige wie in Trance wiegten. Die meisten saßen jedoch auf den breiten Loungesesseln und lehnten sich nach vorne, um sich miteinander zu unterhalten. Ihr Blick schweifte hinüber zu der Beleuchtung, die mit hellen Fliedertönen das lockere Ambiente der Location unterstrich. Das einzig wirkliche Licht, das es in der Nähe der Theke gab, befand sich hinter der Bar, damit der Barkeeper alles erkennen konnte.

Hinter ihr ertönte ein gedämpftes Klirren, als das Glas mit ihrem Drink auf dem Tresen landete. Sophia drehte sich um und stieß dabei unabsichtlich den Mann rechts von ihr an. Dieser wandte sich um und schaute sie aus dunklen, wachen Augen an. In seiner Iris funkelte der Charme eines intelligenten Mannes, der genau wusste, was er vom Leben erwartete. Und so, wie er Sophia musterte, kannte sie bereits sein neuestes Ziel.

„Entschuldigung“, beeilte sie sich zu sagen und versorgte ihre Wangen mit einer spielerischen Röte: „Mein Ellenbogen muss gewusst haben, wie Sie aussehen und wollte mich darauf aufmerksam machen.“ Kokett zwinkerte sie ihm zu. Sie liebte diesen aufkeimenden Moment, den Reiz der ersten Begegnung.

Ihr Nachbar schmunzelte. „In diesem Fall bedanke ich mich bei dem Ellenbogen.“ Er verneigte sich und hauchte dabei mit seinen warmen Lippen einen Kuss in die Luft, dicht an die Haut ihres Oberarms.

„Mein Ellenbogen fühlt sich geschmeichelt, aber dafür ist der Rest meines Körpers nun neidisch.“ Sophia stellte ihren Gin Tonic ab und lehnte sich leicht gegen die Bar. Der Kerl tat es ihr gleich. Sehr gut, dachte sie mit einem inneren Schmunzeln.

„Wieso das?“ Ihr Nebenmann hob eine Augenbraue.

„Der Ellenbogen durfte deinen Mund spüren.“ Ein verschmitztes Grinsen huschte über seine Mundwinkel, ehe sie einen Schritt näher kam. „Sophia“, murmelte sie mit gewohnt rauchiger Stimme in sein Ohr.

„Frederik. Freut mich, dass du den Weg hergefunden hast.“

Im Hintergrund sah Sophia, wie zwei Männer abwinkten und sich mit einem Feixen von ihrem Kumpel abwandten. Sie waren nicht minder attraktiv, aber nicht mit der einnehmenden Ausstrahlung Frederiks gesegnet.

„Gehst du öfter ins Feelharmony? Was darf man auf keinen Fall verpassen?“ Sophia streichelte mit ihrem Finger den Rand ihres Glases.

„Leider für mich das erste Mal heute.“ Er steckte eine Hand lässig in seine Anzugtasche. „Normalerweise verbringe ich meine Samstage im Passion Angel.“

Irritiert hielt Sophia in ihrer Bewegung inne. „Das sagt mir gar nichts. Wo liegt er?“, fragte sie mit einem Lächeln in der Stimme, um ihre Unsicherheit zu überdecken.

„Dachte ich mir schon. Die wenigsten kennen ihn.“ Mit dem rechten Arm wedelte er in der Luft.

Der DJ legte eine schnellere Nummer auf, die zum steigenden Herzschlag Sophias passte. Frederik hatte eine arrogante Note an sich, die ihr gefiel. Gerade genug, dass er nicht unsympathisch wirkte, gleichzeitig nicht wie ein Dämlack herüber kam.

„Was wird denn in dem Club aufgelegt?“ Sophia trat noch einen Schritt näher. Jetzt atmete sie das Parfum von Frederik ein. Kräftig, sportlich roch es. Beinahe, als ob er frisch geduscht wäre und sie mit ihren Fingern über seine Brust streichen könnte. Sophia fuhr mit den kreisenden Bewegungen auf dem Glas fort. Diesmal stellte sie sich vor, dass sie um seine Brustwarze kreiste. Frederik griff nach ihrer Hüfte und begann sie im Takt zur Musik zu wiegen. Nur allzu gerne beteiligte sich Sophia an dem engen Tanz. Ihre Hand legte sich lässig auf sein Becken. Von dort aus tastete sie sich nach und nach zu den verschiedenen Zonen vor, die sie zu erkunden gedachte.

„In den meisten Fällen ein Hauch von nichts und dazu gedämpfte Hintergrundmusik.“

Sophia stockt erneut. „Wie bitte?“

„Passion Angel ist ein Erotischer Club, Sophia.“

„Oh“, entfuhr es ihr spitz, und sie klammerte sich an das Glas, um sich einen Schluck zu genehmigen. Diese Antwort hatte sie nicht erwartet.

Frederik lachte leise auf und schob entspannt ihre dunkelbraunen Haare vom Ohr. Mit der anderen packte er sie enger und drückte sie gegen sein Becken. „Überrascht dich das?“, raunte er ihr ins Ohr. Ein prickelnder Schauer rann ihren Rücken hinab, direkt über ihren Po hinweg, auf dem seine Hand lag. Seine Fingerspitzen strichen sanft hinter ihrem Ohr entlang, ehe sie ihren Hals hauchfein berührten.

„Ehrlich gesagt, ja. Ich hätte nicht gedacht, dass es dort so attraktive Männer gibt.“

„Du warst noch nie in einem.“ Keine Frage, sondern eine Feststellung.

„Nein.“ Sophia genoss die Berührung und gierte nach mehr. Am liebsten wollte sie in seinen Schritt greifen, um zu testen, ob er dort hielt, was sein restliches Äußeres versprach, doch sie beherrschte sich. Sie kostete die Vorstellung aus, die er ihr bislang geboten hatte und glitt mit der Hand zu seinem Hintern. Sophia schlug die Lider auf und lehnte sich ein Stück zurück, um ihm in die dunklen Augen zu schauen.

„Warum nicht?“ Die Frage schien er ernst zu meinen.

„Wo soll ich anfangen? Das Klischeedenken hielt mich bisher davon ab, dort mein Glück zu suchen.“

„Glück wirst du dort nicht finden. Ekstase, Orgasmen und neue Erfahrungen, ja, nur wozu braucht man dann noch Glück?“ Seine Finger blieben an ihrem Hals liegen und streichelten den Übergang zum Ohr. Verdammt, dachte sie und biss sich auf die Lippen. Woher konnte er wissen, wo ihre empfindliche Stelle lag?

„Klingt vielversprechend, aber ich weiß nicht.“ Sophia spürte, wie die Neugierde sie erfasste. Sollte dieser Mann tatsächlich Besucher eines solchen Etablissements sein, wäre ernsthaft zu überlegen, es einmal auszuprobieren. Allerdings erregten die abwertenden Klischees von einem erotischen Club, die durch ihren Kopf geisterten, sie nicht sonderlich.

Frederik lehnte sich ein Stück weit nach vorne, sodass seine Lippen sanft über ihre Wange strichen. Wie warm sie sich anfühlten…

„Trau dich, Sophia.“

Ihre Knie wurden weich beim Klang seiner rauen Stimme. Sie fühlte sich, als ob sie mit ihm allein in ihrem Apartment säße, anstatt hier am Tresen einer Lounge zu tanzen, eng umschlungen und voller Spannung, als würde das Feelharmony ihnen gehören. „Was, wenn ich an einen Mann gerate, der mir nicht zusagt?“, fragte sie leicht verunsichert.

Sein Griff an ihrem Hals wurde fester. Unter ihrer Haut spürte sie ihren Puls gegen seinen Handteller pochen. Dieser Kerl würde die Eroberung des Wochenendes werden, dachte sie schwach und zwinkerte ihm zu. Sie wusste, dass er der Stärkere von ihnen beiden war, aber das störte sie nicht. Sophia wollte diese Finger noch an einem anderen Körperteil spüren als nur in ihrem Nacken. Die Hitze im Feelharmony war gestiegen. Ein einzelner Schweißtropfen rann ihr über die Kehle in ihr wohlproportioniertes Dekolleté. Frederiks Finger glitten hinterher, als ob er ihn einholen wollte. Sanft strich er mit dem Daumen den Tropfen beiseite, als wäre es das Normalste der Welt.

„Ich mach dir einen Vorschlag.“ Seine Stimme wurde rauer. Sophia erkannte die Anzeichen. Vorsichtig tastete sie sich mit der Hand zu seinem Hüftknochen vor und brachte einige Zentimeter Platz zwischen sich und ihn. Nur für einen Moment, aber es reichte, um mit scheinbarer Willkür den Stoff zu streicheln. Das, was ihre Fingerspitzen darunter ertasten konnten, ließ sie die Luft scharf einsaugen. Sie roch Parfum und herben Schweiß, der von der Tanzfläche zur Bar hinauf waberte.

„Was genau schlägst du vor?“, fragte sie mit einem Lächeln auf den Lippen und presste ihr Becken wieder an seines.

Mit einem Schmunzeln griff er in ihr Glas hinein, um einen Eiswürfel herauszuheben. Ein kühler Tropfen fiel auf ihren Handrücken und rann erfrischend über ihr Handgelenk nach unten.

„Du begleitest mich in den Passion Angel, wenn ich es schaffe, dich zu befriedigen, bevor der Würfel schmilzt.“

Sophia stutzte erneut, lächelte jedoch weiter. Schlug er gerade ernsthaft vor, was sie verstanden zu haben glaubte? Der Kerl ist noch mehr nach meinem Geschmack als ich dachte. In ihrem Bauch breitete sich gespannte Vorfreude aus und sie lehnte sich kokett zurück.

„So schnell kommen wir nicht zu einem abgelegenen Platz.“

„Wer sagte etwas von einem Ortswechsel?“ Er schob seine Hand unter ihren Minirock.

Erschrocken zuckte sie ein paar Zentimeter nach hinten, die Neugierde trieb sie allerdings wieder nach vorne. Mit einer eleganten Bewegung rückte er den Stoff an der dem Tresen zugewandten Seite bis zu ihrer Hüfte hinauf und strich mit dem Eiswürfel ihre Schenkelinnenseite entlang.

Sophia stöhnte auf. „Nicht hier!“, hauchte sie, drängte ihr Becken aber gleich ein Stück in seine Richtung. Seine Finger kitzelten sie und sie wollte wissen, wie sie sich an ihrer Scham anfühlten.

„Gehst du auf meinen Vorschlag ein?“, fragte er dicht an ihrem Ohr. Ein heißer Schauer rann ihre Wirbelsäule hinunter, traf auf die kalte Spur in ihrem Schoß und explodierte in süßen Wogen.

Erwartungsvoll schob sie ihren feuchten Schritt näher an seine Hand heran. Frederik zog den Würfel in einer Schleife empor zu ihrem Schambein.

Ein Lufthauch strich über ihre Lippen und kühlte die nasse Stelle. Neben ihr stieß ein Ellenbogen in ihren Rücken und sie stöhnte erleichtert auf. Diese Finger, wann würde er sie endlich benutzen? Sophia sah ihm in die Augen, befahl ihm stumm fortzufahren. Doch in seinem Blick las sie die Herausforderung.

„Ja“, hauchte sie atemlos.

„Ja, was?“, forderte er ein und zog die eisige Wonne tiefer in ihren Schritt hinein. Wie gut, dass sie keine Unterwäsche trug. Unnötiger Ballast, wie sie immer zu sagen pflegte.

„Ja, ich gehe mit dir in den Club, wenn du es schaffst.“ Sie krallte sich an ihrem Glas Gin Tonic fest, als er ihren Hügel mit dem Würfel streichelte. Die Eiseskälte sorgte dafür, dass sie das Pochen an dieser Stelle noch stärker fühlte.

Die Musik wechselte zu einem fließenden Song, der ein Hochgefühl unter den Gästen aufkommen ließ. Als die Menge kurz begeistert aufschrie, berührte Frederik mit dem Finger eine ihrer Schamlippen, und Sophia ließ sich fallen. Seine Körperwärme direkt im Anschluss an den frostigen Würfel war eine Erlösung. Ein weiches Handtuch, in das sie sich einwickelte und wärmte. Sophia schauderte, als der Eiswürfel tiefer glitt. Ihre eigene Feuchtigkeit verband sich mit der des tropfenden Kubus‘. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als Frederiks Finger im Rhythmus der Klänge nach vorne schnellte und ihre Lippen traktierten. Sophia stöhnte. Neben ihr bestellte jemand einen Gin Tonic, aber sie ignorierte die Stimme, blendete alles um sich herum aus. Der Gedanke, dass einer von Frederiks Freunden sie vielleicht beobachtete, schickte ein erneutes Zittern in ihren Schoß, ehe sie seine Hand packte, um sie zu lenken.

„Nein!“, bremste er sie herrisch. In seinen Augen funkelte es böse.

Sofort ließ sie von seinem Handgelenk ab. Sie wollte nicht, dass er aufhörte, verlangte, dass er sie befriedigte. Die Musik pochte im Takt zu ihrem vibrierenden Schritt. Sophia wusste, dass nicht mehr viel fehlte bis sie kam, und sie schloss die Lider.

„Zu meinen Regeln. Ich halte noch einen halben Eiswürfel!“, murmelte er und schob ihn direkt auf ihre Klitoris. Sophia schreckte zurück, drängte erneut nach vorne. In kreisenden Bewegungen massierte er sie abwechselnd mit seinen Fingerspitzen und dem Würfel. Sophia genoss das Verlangen, das sich immer weiter in ihr ausbreitete.

Sie stöhnte auf, als er für den Bruchteil einer Sekunde in ihr verschwand, nur um wieder herauszugleiten und sie an ihrem Hügel zu berühren. Eine heiße Welle durchfuhr ihren Schritt und sie musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien. Die Kälte kroch in ihr hinauf, durchzog ihren Schoß, doch die Hitze rang alles nieder auf dem Weg zum Höhepunkt. Sophia schickte ihre Glut gegen seine Eiskämpfer aus. Er sollte sie endlich nehmen!

Erneut drang er tief in sie hinein, sodass sie seine zwei Finger deutlich spürte, ehe sie langsam wieder hinaus glitten. Sophia keuchte atemlos.

„Noch mal!“, forderte sie ihn auf und riss die Augen auf. Frederik stand schmunzelnd vor ihr. Seine freie Hand strich ihr eine feuchte Strähne aus dem Gesicht und streichelte ihren Hals hinunter. Wie zufällig berührte er dabei ihre steifen Brustwarzen und entsprach zeitgleich ihrem Wunsch. Ein heiserer Schrei verließ ihre Kehle, als sie kam. Der Beat der Musik schlug im Gleichklang mit den heißen Wellen, die sie durchfluteten. Als würde er ihre Traktionen genießen, zog er sich nur sehr bedächtig aus ihr zurück. Ihre Knie gaben kurz nach. Heroisch griff Frederik nach ihrem Arm und stützte sie.

Eine einzelne Schweißperle rann ihre Wange hinab, die er augenblicklich mit einem gehauchten Kuss von ihrer Haut klaubte. „Nächste Woche Samstag um 17 Uhr treffen wir uns im Passion Angel.“ Frederik hob den Eiswürfel, der zu einem kümmerlichen Haufen zusammengeschmolzen war, und warf ihn in sein Glas, ehe er sie mit einem Zwinkern stehen ließ und sich in Richtung Tanzfläche begab.

Club der Sinne

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