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Handlungsbedarf erkennen

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Krisen kündigen sich an

Eine Krise zu erleben geht meist mit tiefer Unzufriedenheit, emotionaler Unausgeglichenheit, starker Verunsicherung und heftigen Gefühlsausbrüchen oder totalem Rückzug und Isolation einher. Wollen wir nicht in der Unfähigkeit zu handeln enden, sollten wir möglichst schon den Beginn einer Krise mitbekommen. Leider fällt uns aber genau das nicht ganz leicht: Wir nehmen Zeichen im stressigen Tagesgeschäft einfach nicht zur Kenntnis oder wollen uns nicht damit auseinandersetzen. Unseren Bamboo verbannen wir so lange in die Ecke.

Alle Menschen kennen das Gefühl, enttäuscht und niedergeschlagen auf das nicht so tolle Ergebnis ihrer Arbeit, ihrer Anstrengungen und Bemühungen zu reagieren. Gerne halten wir allerdings die Fassade der Unfehlbarkeit nach außen aufrecht und grämen uns lieber heimlich. Wer redet schon gerne laut über seine Fehler oder zeigt deutlich seine düsteren Gefühle nach verpassten Chancen und Misserfolgen? Wer gibt schon im Kollegenkreis zu, dass er sich überlastet und ausgelaugt fühlt? Dass er Sorge hat, bald einfach nicht mehr zu können? Dass ihm alles zu viel ist? Niemand, denn es gilt nach wie vor als Tabuthema, sich selbst schwach zu zeigen, und macht sich nicht gut im Berufsleben. Höher, schneller, weiter ist die Devise. Dazu passt das Zugeben von Schwäche nicht. Schließlich wollen wir unser Gesicht wahren und unseren Ansprüchen an Perfektion gerecht werden. Und manchmal hoffen wir auch, dass sich die ganze Situation einfach in Luft auflöst, dass wir uns an das Arbeitspensum noch gewöhnen oder die Situation noch besser in den Griff bekommen, wenn wir uns nur genug anstrengen. Häufig mag man die Gefühle von Überlastung nicht einmal sich selbst gegenüber eingestehen – es passt nicht in das Bild von uns selbst, schließlich sind wir Führungskraft und haben tough zu sein.

Viele Menschen in verschiedenen Positionen glauben nach lang anhaltenden Perioden mit heftigem Arbeitsaufkommen und nicht enden wollender Belastung, in einer Sackgasse gelandet zu sein, und wissen keinen Ausweg. Sie fühlen sich verunsichert, erleben sich machtlos und spüren einen massiven Energieverlust.

Krisen bedeuten Veränderung

Krisen haben oft mit Veränderungen zu tun: Veränderungen bei mir selbst – Werte oder Lebensumstände ändern sich und plötzlich scheint der Job nicht mehr zu uns zu passen und Frust macht sich breit. Oder es geht um Veränderungen der Arbeitsbedingungen und wir hätten es lieber anders, als es ist.

Außer plötzlich auftretenden Krisen, die einem Schockerlebnis gleichkommen, wie beispielsweise eine fristlose Kündigung oder der Tod eines geschätzten Kollegen, gibt es aber häufig auch die Art von Krise, die sich über einen längeren Zeitraum anbahnt. Sie tritt so schleichend in unser Leben, dass wir sie zunächst nicht einmal kommen sehen: Die Firma, in der wir arbeiten, baut Stellen ab. Wir hoffen, nicht dabei zu sein, und machen erst einmal einfach so weiter wie bisher. Die Beziehung zu einem Mitarbeiter verschlechtert sich zusehends und wir warten noch ein wenig länger mit einem klärenden Gespräch. Unser Chef beginnt uns zu mobben und wir hoffen monatelang, dass sich das von alleine wieder ändert. Das Unternehmen fusioniert mit einem ehemaligen Konkurrenten, Konflikte zwischen der alten und der neuen Mannschaft werden zum täglichen Belastungsfaktor und wir gehen erst einmal davon aus, dass unser Team schon alleine klarkommt, obwohl wir durchaus mitbekommen, dass die Stimmung schon länger auf dem Nullpunkt ist.

Veränderungen in den Arbeitsbedingungen haben immer eine Vorgeschichte und zeichnen sich oft schon monatelang ab, bevor wir uns dieser bewusst werden. Sie können sich selbst und Ihren Mitarbeitern eine Menge an unnötigem Stress ersparen, wenn Sie auf die Vorboten und Warnzeichen achten.

Die Bambusstrategie

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