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Anzeichen einer Krise

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körperliche Symptome

Oft sind körperliche Symptome wie häufige kleinere Erkrankungen, ständig wiederkehrende Spannungskopfschmerzen, Schwindelgefühle, Rückenschmerzen und Magen- oder Verdauungsstörungen die ersten Indizien, dass Sie auf eine Krise zusteuern, die gesundheitliche Folgen wie beispielsweise Burn-out für Sie haben kann. Bamboo flüstert Ihnen erst einmal liebevoll zu: „Hey Du, es ist Zeit zum Akku-Aufladen.“

psychische Symptome

Doch nicht nur der Körper, auch die Psyche gibt uns oft Hinweise darauf, dass etwas aus der Balance gerät: Ihre Kollegen, Kunden und Chefs gehen Ihnen zunehmend auf die Nerven und Konflikte bahnen sich an oder Sie sind nervöser, reizbarer oder auch vergesslicher, als Sie es sonst von sich kennen. Vielleicht erleben Sie auch Angstgefühle, ohne zu wissen, wovor Sie eigentlich Angst haben, oder sind schnell erschöpft. Alles Zeichen einer schon fortgeschrittenen Überforderung, die weder durch ein verlängertes Wochenende noch durch Entspannungsübungen verschwinden. Auch Schlafstörungen oder dauernde Müdigkeit sind deutliche Hinweise darauf, dass etwas in Ihrem Leben nicht mehr stimmt.

Häufige Niedergeschlagenheit und andauernde schlechte Laune sollten Sie ernst nehmen! Wenn Sie den Spaß an Dingen verlieren, die Ihnen sonst Freude gemacht haben, dann sollten Sie dies als Warnzeichen ansehen. Auch wenn Ihre Leistungsfähigkeit nachlässt und Sie sich schwerer konzentrieren können, wichtige Dinge vergessen, mehr Fehler machen als sonst oder wenn Ihnen die Ideen ausgehen und einfache Routinearbeiten Sie plötzlich anstrengen, können das S.O.S.-Rufe Ihres Bamboo sein, die nach Ihrer Aufmerksamkeit verlangen. Er hält es für seine Aufgabe, Sie zu beschützen – hören Sie auf ihn!

Gedankenkarussell

Weitere Zeichen sind ständige wiederkehrende Gedanken, die immer um dasselbe Problem oder um den immer gleichen Konflikt kreisen, ohne dass Sie zu einer Lösung kommen und ohne dass Sie den Stoppknopf dafür finden. Wenn diese Zeichen sich mehren und über einen längeren Zeitraum hinweg auftreten, dann sind sie ziemlich sicher Signale einer persönlichen Krise. Sie einfach zu übergehen und zu glauben, das würde schon von alleine wieder gut werden, funktioniert nicht.

Je früher Sie eine sich anbahnende Krise bei sich oder Ihren Mitarbeitern erkennen, desto erfolgversprechender können Sie darauf reagieren. Die meisten Menschen neigen dazu, sich erst zu bewegen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Aber wir müssen viel Energie darauf verwenden, die Veränderungen nicht wahrhaben zu wollen. Das ist wie bei einem Stromgerät im Stand-by-Modus: Es tut sich scheinbar nichts und wir merken nicht einmal, dass das Gerät Strom frisst, aber genau das tut es. Verdrängen und sich selbst in den Stand-by-Modus schalten, kann uns Menschen richtig krank machen.

Verantwortung führt zum Verdrängen

Je höher in der Hierarchie Sie angesiedelt sind, umso mehr Verantwortung tragen Sie und umso selbstverständlicher werden 60- bis 80-Stunden-Wochen. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, sich zu „outen“ und sich in einen Austausch mit Kollegen zu wagen: „Sag mal, geht es dir auch so? Ich bekomme Schwierigkeiten mit meinem Körper, schlafe nicht mehr gut …“ Wir neigen allzu bereitwillig dazu, erste Warnzeichen wegzuschieben und als persönliche Schwäche vor anderen zu verstecken.

Fallbeispiel

So wie Frau Flörri. Sie fühlt sich für ihre Mitarbeiter stark verantwortlich und glaubt deshalb, selbst immer stark sein zu müssen. Sie hat seit einem halben Jahr immer wechselnde „Wehwehchen“, wie sie das nennt. Mal sind es Kopfschmerzen, mal sticht das Herz, dann sind es Verdauungsbeschwerden und Magenweh oder ein Klingeln im Ohr und flatternde Augenlider. Sie ist jetzt über 40 und sie fragt mich im Seminar, ob das einfach die üblichen ersten Alterserscheinungen sind oder ob das Warnzeichen sein könnten, die sie auf einen drohenden Burn-out hinweisen. Sie hat das Gefühl, ein Schwächling zu sein, und fragt sich, ob andere Menschen in vergleichbaren Positionen ähnliche Probleme haben. Ja, das haben sie …

Und viele haben die berechtigte Sorge, mit niemandem im Unternehmen darüber sprechen zu können. Ich kann Ihnen leider nicht empfehlen, sich im Kollegenkreis zu outen. Tatsächlich ist es immer noch so, dass Sie befürchten müssen, dass man Ihnen nichts mehr zutraut, wenn Sie Schwäche zeigen. Aber Sie können Ihre Situation gründlich reflektieren, Ihrem Bamboo „Guten Tag“ sagen und feststellen, dass Sie in der Vergangenheit schon eine Vielzahl an Fähigkeiten aufgebaut haben, die Ihnen auch in der Zukunft helfen werden, allen Widrigkeiten stand zuhalten. Und Sie können und sollten sich einen externen Gesprächspartner suchen, mit dem Sie frei reden können. Beispielsweise einen Coach.

Die Bambusstrategie

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