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Die instrumentelle oder operante Konditionierung

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Diese Form des Lernens heißt auch Lernen am Erfolg oder Lernen durch Verstärkung. In Versuchen des amerikanischen Psychologen Burrhus Frederic Skinner (1904–1990) lernten zum Beispiel Ratten durch Ausprobieren, dass nur bei Betätigung eines Hebels Futter in die Futterschale fiel. Es folgte also auf ein bestimmtes Verhalten etwas Angenehmes. Andere lernten, mit einem Hebel den Stromfluss im Boden ihres Käfigs abzustellen. Sie konnten etwas Unangenehmes abstellen. Bei wieder anderen hatte das Betätigen eines Hebels einen unangenehmen Stromimpuls zur Folge. Bei dieser Art der Konditionierung gibt es also verschiedene Formen.

Lernen durch positive Verstärkung Hier macht der Hund die Erfahrung, dass sich ein Verhalten lohnt, weil etwas Angenehmes, etwa eine Futterbelohnung, folgt. Er kommt auf Ruf und erhält einen leckeren Happen. Ist die Motivation für diese Belohnung hoch, wird das Verhalten häufig gezeigt. Bleibt die Belohnung dauerhaft aus oder ist sie zu wenig interessant, fehlt die Motivation, und das Verhalten wird nicht mehr gezeigt.

Die Motivation, etwas zu tun, sinkt allerdings auch, wenn der Hund für ein bereits erlerntes Verhalten immer ein Leckerchen erhält. Belohnen Sie jedoch variabel, dann weiß der Hund nicht, wann er etwas bekommt und wann nicht. So bleibt seine Erwartungshaltung hoch, und er wird sich stärker anstrengen. Das Lernen über positive Verstärkung spielt beim Hund eine große Rolle.


Die Aussicht auf Futterbelohnung motiviert die meisten Vierbeiner sehr stark dazu, erwünschtes Verhalten wiederholt zu zeigen.

Lernen über negative Verstärkung Dabei macht der Hund die Erfahrung, dass er mit einem bestimmten Verhalten etwas Unangenehmes abstellen kann. Er führt das Verhalten in Zukunft aus, um diesen unangenehmen Reiz zu vermeiden. Kommt der Hund beispielsweise auf Ruf nicht, und Sie verstecken sich, erzeugt das im Hund (hoffentlich!) ein ziemlich unangenehmes Gefühl. Das kann er abstellen, indem er rasch zu Ihnen kommt. Auch hier lohnt sich sein Verhalten, denn die »Belohnung« ist das Ausbleiben dieses unangenehmen Reizes. Auch Lernen über negative Verstärkung wird in der Hundeausbildung bisweilen eingesetzt.

Lernen über positive oder direkte Strafe Auf ein unerwünschtes Verhalten folgt eine negative Erfahrung. Etwas Unangenehmes wird also hinzugefügt, deshalb heißt es positive Strafe. Mit dieser Form des Lernens sollte man sehr vorsichtig umgehen. Bei richtigem Übungsaufbau sollte sie auch nicht nötig sein. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich vergewissert, ob der Vierbeiner wirklich aus Ungehorsam eine bekannte Übung nicht ausführt oder ob ein anderer Grund vorliegt, etwa dass er sie noch gar nicht richtig kann oder die Ablenkung noch zu hoch ist. Im Zweifelsfall ist es also besser, wieder ein paar Schritte im Übungsaufbau zurückzugehen, bevor der Vierbeiner womöglich verunsichert wird.

Andererseits kann es durchaus helfen und auch nötig sein, einem ignoranten Vierbeiner, der das Kommen wirklich beherrscht, bei Ungehorsam einen Rüffel zu verpassen. Das kann ein Anrempeln, ein Knuff, ein beherzter Griff ins Fell oder ein »böser« Tonfall sein, wenn der Hund zum Beispiel an einer Duftmarke »festklebt« und die Ohren auf Durchzug gestellt hat. Doch man muss seinen Hund richtig einschätzen können, damit die Dosis, die Art und Weise sowie der Zeitpunkt der Einwirkung auch stimmen.

Rückruf-Training für Hunde

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