Читать книгу Stahllilie und die Liga der Zerbrochenen - Katherina Ushachov - Страница 6

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Die Jugendlichen aus Schlafsaal 5B saßen auf dem kratzigen Plastikfaserteppich, tranken Tee aus altmodisch dunkelbraunen Tassen und unterhielten sich über irgendetwas, das Eli nicht verstehen konnte. Dafür saß er zu weit weg von ihnen und mit dem Gesicht zur Tür, wo seine Freundin ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat.

»Kommt ihr zwei? Ich habe nachher noch Training in der Sportebene.« Sie tippte gegen ihr Handgelenk.

»Muss sie wirklich immer dabei sein?« Nikosh wedelte mit der Hand in Sahars Richtung.

»Sie ist klug und lustig, warum sollte sie nicht? Du lachst doch auch über ihre Witze. Oder ist dir immer noch peinlich, dass sie vor dir gewusst hat, wie diese eine Gleichung zu lösen war? Die thermodynamische?«

»Nicht so laut, du Platinenrost.« Nikoshs Mundwinkel zuckten.

»Es ist dir peinlich.«

»Du bist ein Arsch.«

»Und du ein Sexist.«

»Häh, was?!«

»Wenn du ein Problem damit hast, dass eine Frau etwas besser kann als du, Nikosh.«

»Darum geht es nicht. Dann hau doch einfach ab, mit ihr das Aquarium angucken. Wenn ich so ein Sexist bin und du nichts mehr nur mit mir allein machen möchtest.«

Eli sah ihn verwirrt an. »Es war dein Vorschlag, dass wir uns die Zuchtkrebse anschauen gehen.«

»Schau sie dir mit Sahar an. So sehr interessieren mich die Viecher auch wieder nicht. Durchsichtig und die ganze Zeit nur am Fressen.« Nikosh kletterte auf sein Hochbett, drehte sich zur Wand und zog sich die Decke über den Kopf.

»Gut, gehe ich halt mit Sahar und du darfst weiter die Tapete anschmollen. Und dich das nächste Mal bei ihr entschuldigen, dein Verhalten geht echt so gar nicht, weißt du das?«

Nikosh warf sein Kissen nach ihm und verfehlte die noch halbvolle Teetasse um Haaresbreite.

Stahllilie und die Liga der Zerbrochenen

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