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Freiheit?

Zum Glück brauchst Du Freiheit, zur Freiheit brauchst Du Mut. So formulierte es vor zweieinhalbtausend Jahren schon der griechische Staatsmann Perikles. Die Geschichte der Freiheit ist auch die Geschichte der Menschheit. Um Freiheit wurde immer wieder gerungen. Der Freiheit wegen wurden Kriege geführt. Freiheit war die Antriebsfeder vieler Revolutionen. Freiheit ist die Grundlage unserer demokratischen Verfassung heute.


Der Wunsch nach Freiheit trieb auch im Herbst 1989 die Menschen in der DDR auf die Straße. Am Anfang standen die Mutigen, die mit Kerzen und Gebeten sich gegen einen Unterdrückungsstaat auflehnten. Sie leiteten damit die radikalste Veränderung der deutschen Gesellschaft seit dem Zweiten Weltkrieg ein. Jedes Jahr im November wird dieser friedlichen Revolution gedacht, kehren die starken Bilder von diesem tief- greifenden Wandel in unser Bewusstsein zurück. Die Geschehnisse damals, als die Mauer fiel, sich die Grenzen öffneten und der Kalte Krieg beendet wurde, bewegen die Menschen weiterhin.


Wohin hat die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland geführt? Wo sehen sich die Menschen heute, wo stehen sie? Welchen Weg sind sie gegangen? Wie beurteilen sie die damaligen Ereignisse heute? Was bedeutet ihnen Freiheit? Das wollten wir, zwei Journalistinnen aus Ost und West, ergründen. Dazu reisten wir quer durch die Republik, gingen auf die Alm in den bayerischen Alpen, ins Allgäu, in den Taunus, in den Süden Brandenburgs, fuhren nach Leipzig, Dresden, Berlin, Köln, Brühl und ins sächsische Elbtal.


Wir suchten Menschen auf, deren Prägung im Osten wie im Westen liegen, die ihren ganz eigenen Weg gegangen sind, nicht aufgehört haben, das Eigene zu tun und zu denken in vielerlei Hinsicht. Sie erzählen von ihren Erlebnissen, von ihren Gefühlen, von ihrem Lebensweg. Es sind Menschen, die aus der DDR geflohen sind, Menschen, die im Gefängnis landeten, Menschen, die geblieben sind, Menschen, die sich auflehnten und auch Menschen, die nach der Wende in Ostdeutschland einen Neuanfang wagten. Wir erzählen auch die Geschichte einer Russin, die die Gunst der Stunde nutzt, um nach Berlin zu kommen, einer Griechin, deren Eltern während des griechischen Bürgerkriegs in den „sozialistischen Bruderstaat" kamen, sowie einer Chilenin, die vor dem Pinochet-System flieht und in der DDR strandet.


Kathrin Höhne und Maren Martell

Meine Freiheit

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