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Kapitel Eins

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2 Jahre später.

Robin

Der Gestank verbrannter Haut zieht mir in die Nase und löst einen Würgereiz aus. Ein erstickter Schrei lässt mich kurz innehalten, aber er hält mich nicht auf.

Es ist sowieso zu spät.

Die Ohnmacht holt sie sich zurück. Besser so. Auch wenn sich ein Teil von mir wünscht, sie würde den Schmerz bewusst erleiden, damit sie spürt, wie sehr ich leide. Damit sie weiß, was sie mir angetan hat.

Plötzlich reißt sie ihre hübschen Augen auf und starrt mich fassungslos an.

Ich schrecke hoch. Fuck! Mal wieder bin ich schweißgebadet. Ich frage mich, ob es überhaupt realistisch ist, irgendwann eine Nacht verbringen zu können, in der mich meine Vergangenheit nicht heimsucht …

Seit Jahren gibt es für mich keinen erholsamen Schlaf mehr. Den gab es nur, wenn ich neben ihr lag. Aber jetzt ist sie fort und es ist meine Schuld.

Ich weiß, dass es ihr in Amerika besser geht und sie ein neues Leben anfangen konnte. Sie hat sogar jemanden kennengelernt. Anfangs war ich eifersüchtig und ja, ich bin es immer noch ein wenig, aber ich kann mich wirklich für sie freuen.

Denn ich habe selbst eine neue Frau kennengelernt. Ich hatte es Lou versprochen; das war ein dummes Versprechen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich eine gute Idee ist, mich auf einen anderen Menschen einzulassen.

Meine Therapeutin meint, ich wäre so weit und es würde mir guttun, damit zu beginnen, ein normales Leben zu führen. Es würde mir helfen, mein altes Ich hinter mir zu lassen und mich mit meinem neuen Ich zu identifizieren.

Außerdem solle es meiner Eifersucht entgegenwirken, wenn ich ebenfalls einen neuen Partner an meiner Seite habe. Manchmal zweifle ich an der Kompetenz meiner Therapeutin …

Aber solange sie keinen Schaden in meiner Seele anrichtet, bleibe ich bei ihr und versuche, ihr weiterhin Vertrauen zu schenken. Sie ist die einzige Person, die von meinen Träumen weiß. Und sie ist die Einzige, die meine fürchterlichen Geheimnisse kennt, die mich zu dem Monster haben werden lassen, das ich war.

In der Hinsicht verhält sie sich sehr professionell, denn sie verurteilt mich nicht für meine Taten. Im Gegenteil: Sie vermittelt mir das Gefühl, mich zu verstehen.

Sie sagte mir, ich müsse mir selbst vergeben und es sei keine große Überraschung, dass ich getan habe, was ich nun mal getan habe. Sie hat alle Puzzleteile zusammengefügt und das Muster erkannt. Ich bin das Resultat meiner schrecklichen Kindheit. Wie sollte es auch anders sein?

Was sonst hätte mich zu dem formen sollen, der ich geworden bin? Für mich ist das keine Entschuldigung.

Denn es ist meine Schuld, dass ich mich nicht davon befreien konnte, sondern den Schmerz kompensierte, indem ich über unschuldige Frauen Macht ausgeübt habe.

Es gibt Tage, an denen ich diesen Drang verspüre und Jasmin am liebsten fesseln, knebeln und ficken würde, ohne auf sie Rücksicht zu nehmen.

Sie ist so anders als Lou. Ich glaube, dass ist der einzige Grund, weshalb ich mich auf sie eingelassen habe.

Jasmin erinnert mich in keiner Weise an meine feurige Prinzessin. Und hätte sie nicht um mich gebuhlt, wäre aus uns auch nichts geworden. Ich belohne ihre Bemühungen mit meiner Aufmerksamkeit.

Die Scheiße ist, dass ich sie in meinem Club kennengelernt habe …

Ich hatte die Geschäftsführung an meinen guten und zuverlässigen Freund Philipp abgegeben, als ich nach Hamburg ging.

Als ich zurück nach Berlin kam, spielte ich oft mit dem Gedanken, nach dem Rechten zu sehen, aber ich konnte mich jedes Mal erfolgreich davon abhalten.

Erst vor kurzem traf ich an einem einsamen Samstagabend die unüberlegte Entscheidung, im Club vorbeizuschauen und schnell wieder zu gehen, weil ich mit dieser Szene grundsätzlich nichts mehr zu tun haben will.

Die Einnahmen fließen auf mein Konto und ein großer Anteil davon geht an Philipp; für mich bleibt genügend über – daher war ich auch nie an Lous Vermögen interessiert.

So sollte es weiterhin laufen. Ich wollte nur meine Neugierde befriedigen und direkt wieder von der Erdoberfläche verschwinden. Doch an diesem Abend war Jasmin dort und sie ließ mich einfach nicht gehen. So kam es, dass immer mehr alte Gesichter auf mich aufmerksam wurden, mich herzlich begrüßten und sich über meine Rückkehr freuten.

Ich hörte unzählige Male, dass die Parties im Club nicht mehr dieselben waren, seit ich weg war.

Jasmin wurde hellhörig und erfuhr durch das Geplapper der anderen, dass ich der eigentliche Besitzer dieser Lokalität bin. Und jetzt erwartet sie, dass ich mit ihr regelmäßig meinen Sexclub besuche … Das Schlimmste daran ist, dass sie unbedingt an einer meiner berüchtigten Sexparties teilnehmen möchte.

Jasmin weiß nichts von meiner üblen Vergangenheit. Sie hat keine Vorstellung davon, was das für Parties gewesen sind …

Bisher konnte ich mich erfolgreich herausreden. Aber der Druck, der von den alten Bekannten kommt, ist nicht zu missachten. Sie wären bereit, damalige Sklavinnen wieder aufzutreiben. Ein paar der Männer haben sogar schon den Kontakt zu einigen gesucht, obwohl ich es untersagt habe.

Ich wollte, dass diese gebrochenen Frauen ein gutes Leben führen; abseits meines Clubs und dieser widerwärtigen Parties.

Es war definitiv ein Fehler, nach dem Rechten zu sehen … Ich habe keine Ahnung, was mich an diesem Abend geritten hat. Vermutlich war es mein Karma, das mich dort hinzog, um mir mein Leben weiterhin zu erschweren.

Es ist ja nicht schon schwer genug, mit dem Verlust meiner feurigen Prinzessin zurechtzukommen und mit meinem Kindheitstrauma … Nein, meine Vergangenheit verfolgt mich auf Schritt und Tritt und scheint sehnlichst auf das Monster in mir zu warten.

Aber ich bin stärker. Irgendwie werde ich diesen Kampf gewinnen. Für sie. Weil ich es ihr versprochen habe.

»Schaaaatz, gehst du heute mit mir shoppen? Ich brauche ein Outfit für die Party morgen!«

Ich rolle mit den Augen, ohne dass sie es sehen kann.

Jasmin ist hübsch und ich mag ihre weiche, zarte Stimme. Aber sie ist auch unglaublich neugierig, hartnäckig und wirklich typisch Frau. Wenn sie etwas will, bekommt sie es. Sie ist wie ein Kleinkind, das so lange nervt, bis man einfach nur noch seine Ruhe will und nachgibt, obwohl man weiß, dass es falsch ist, nachzugeben.

Leider ist meine Therapeutin im Urlaub und unsere morgige Stunde fällt aus.

Jasmin weiß, dass ich eine Therapie mache, aber sie denkt, dass ich einen schweren Autounfall hatte, unter dem ich nach wie vor psychisch leide …

Normalerweise nutze ich das als Ausrede. Ich sage ihr, dass die Stunde mich erschöpft hat und mir nicht danach ist, auszugehen. Das akzeptiert sie, ohne einen Versuch zu wagen, mich zu überreden. Wir machen uns dann immer einen entspannten Abend, was mir sehr gefällt.

In diesen Momenten fühle ich mich wirklich wie ein normaler Mann, der eine ganz normale Beziehung führt. So, wie es sich gehört.

Aber für den morgigen Abend gilt dann wohl »Augen zu und durch«.

»Ja, klar. Ist ja nicht so, als hättest du nicht bereits genügend schicke Sachen im Schrank hängen. Bald brauchst du ein ganzes Ankleidezimmer …«

»Ich ziehe kein Teil doppelt an«, klärt sie mich auf. »Ein Ankleidezimmer wäre der absolute Hammer!«

Mit dieser Frau werde ich jedenfalls nicht zusammenziehen. So viel steht fest.

Die meiste Zeit verbringen wir bei ihr, weil ihr meine Wohnung nicht gefällt. Sie sagt, sie sei zu leer und seelenlos. Ihren Vorschlag, sich um die Einrichtung und Dekoration meiner vier Wände zu kümmern, habe ich dankend abgelehnt.

In meiner Hamburger Wohnung hatte ich mir mit der Raumgestaltung noch Mühe gegeben … Es hätte Jasmin gefallen.

Meine neue Wohnung in Berlin gleicht hingegen meinem Inneren; daher fühle ich mich dort sehr wohl. Sie ist mein Rückzugsort. Der Ort, an dem ich so sein kann, wie ich bin.

Hier bei Jasmin, in ihrer bunten Welt, fühle ich mich wie ein Fremder; aber es lenkt mich ab. Sie lenkt mich ab. Deshalb tut sie mir gut und deshalb bemühe ich mich, sie glücklich zu machen.

»Das ist ein Argument. Dann los. Zieh deine Schuhe an und lass dein Portemonnaie hier. Dein neues Outfit geht auf mich.«

»Du bist der Beste!«, kreischt sie euphorisch, während sie sich ihre langen blondierten Haare zu einem Zopf bindet.

So einfach kann man eine Frau also glücklich machen. Bei Lou hätte das nicht funktioniert …

Das dunkelrote figurbetonte Kleid schmiegt sich perfekt um ihre weibliche Figur. Jasmin hat wirklich einen makellosen Körper. Ich spüre, wie mein Verstand versucht, ihn mit Lous Statur zu vergleichen … Ich will das nicht, aber ich kann nicht anders. Für den gängigen Mann wird Jasmins Gesamterscheinungsbild durchaus ansprechender sein, weil alles miteinander harmoniert.

Louisas Körperbau ist hingegen hager. Ihr Po ist süß und klein, statt rund und saftig, und ihre große Oberweite dominiert ihr komplettes Auftreten. Ich liebe ihre Brüste und vor allem ihre sinnlichen, vollen Lippen.

Aber all das ist unwichtig, oberflächlicher Scheiß. Ihr Wesen ist das, was sie ausmacht; was sie besonders macht.

Als ich damals mit ihr in dem Hamburger Club war, hat kaum ein Mann ihre Einzigartigkeit erkennen können. Sie waren auf ihre Titten fixiert. Blinde Trottel.

So kam niemand auf die Idee, sie mir wegzunehmen. Ich habe es ganz ohne Hilfe von außen geschafft, sie zu verlieren … Ich kann nicht einmal Finn die Schuld geben.

Für mein Leben ist es wichtig, dass ich in der Gegenwart verweile. Daher lenke ich mich damit ab, Jasmin näher kennenzulernen.

Ich setze mich auf den Klodeckel, während sie vor dem Waschbecken steht, über dem ein großer Spiegel hängt, und sich für den Abend vorbereitet. So viel Schminke hat sie gar nicht nötig; lässt sie nur unnötig älter wirken.

Die meisten Frauen wollen sich bloß hinter einer Maske verstecken. Das war das Erste, was wir den Subs des Angels Hell verboten haben: Sie mussten ungeschminkt erscheinen. Sie durften sich keine zweite Haut aufmalen, sich hinter keiner anderen Identität verkriechen. Wir nahmen ihnen die Möglichkeit, ihre Seelen auf diese Weise zu schützen und in eine Rolle zu schlüpfen. Unsere Absicht war es, authentische Subs zu erschaffen, die mit jeder Faser ihres Seins unterwürfig und gehorsam sind. Es ist abscheulich.

Und Jasmin wünscht sich genau diese Parties zurück, wie auch der Großteil der männlichen Stammgäste. Mit dem Unterschied, dass Jasmin keinen Schimmer davon hat, wozu diese Partyreihe diente … Demnach wäre sie das perfekte Opfer.

»Was hast du eigentlich alleine in meinem Sexclub gemacht, als wir uns kennengelernt haben? Warst du das erste Mal dort? Ich habe dich das noch gar nicht gefragt … Dabei ist es doch ziemlich ungewöhnlich, dass eine Single-Frau einen solch düsteren Ort alleine besucht.«

In dem Moment erschien es mir tatsächlich normal, aber wenn ich so darüber nachdenke, ist es das ganz und gar nicht.

Jasmin dreht sich nicht zu mir herum, sondern richtet den Blick weiterhin konzentriert auf ihr Spiegelbild, während sie ihre dunkelblonden Augenbrauen nachzeichnet.

»Ich war nicht alleine dort. Ich habe dir bisher nichts davon erzählt, weil ich es nicht für relevant hielt. Aber wenn du es unbedingt wissen willst …«

»Ja, will ich.«

»Na schön. Ich war mit einem Kerl dort. Wir hatten uns erst vor wenigen Tagen kennengelernt. Er hatte mich gefragt, ob ich offen für ein Abenteuer bin. Er kennt da einen frivolen Club, den er unbedingt mit mir besuchen möchte … Ich sei die richtige Begleitung dafür …«

Sie macht eine Pause, um sich die Lippen rot zu bemalen. Ich warte geduldig und gespannt auf ihre Fortführung. Mir war kein Mann in ihrer Nähe aufgefallen …

Sie greift sich den erhitzten Lockenstab und beginnt, ihrer blonden Mähne Schwung zu verleihen, während sie endlich weitererzählt.

»Ich gestehe, es war unvernünftig, mit einem ziemlich fremden Typen einen Sexschuppen zu besuchen. Ich war mit meinem Ex-Freund mal auf einer Swingerparty und daher dachte ich, es sei halb so wild. Nichts gegen deinen Club – ich liebe ihn! –, aber es war doch ein wenig anders … Also das ganze Ambiente, die Leute … Wie du sagst: düster. Trotzdem habe ich mich sofort wohlgefühlt. Das Problem war der Typ, mit dem ich dort war. Er hatte eine ziemlich perverse, unrealistische Erwartung. Er dachte wirklich, ich lasse mich direkt auf einen Gangbang ein. Er gab mir kaum die Möglichkeit, mich erst einmal umzusehen und anzukommen. Er packte mich am Arm und zerrte mich in einen der offenen Räume mit den großen Spielwiesen. Ich sollte dort warten, während er Männer zusammensammelt. Ich hätte nicht mal ein Mitspracherecht gehabt … Na ja. Ich war vernünftig genug, um nicht dort zu warten und zu einem der Sicherheitsmänner am Eingang zu gehen und Bescheid zu geben. Sie haben ihn hochkant rausgeworfen und ihm Hausverbot erteilt. Als Entschädigung bekam ich Sekt for free an der Bar. Und wenig später kamst du und hast mich mit deiner geheimnisvollen Ausstrahlung sofort um den Finger gewickelt. So, ich bin dann auch fertig. Wir können los.«

»Das ist ganz schön heftig. Und nach der Nummer wolltest du nicht direkt nach Hause?« Wir verlassen das Bad, um unsere Schuhe anzuziehen.

»Nein, ist doch nichts passiert. Ich habe mich sicher gefühlt.« Jasmin schlüpft in ihre High Heels. Jetzt können wir uns auf Augenhöhe begegnen; ohne ist sie einen Kopf kleiner als ich.

»Mutige kleine Frau. Dann zeige ich dir heute Abend mal, wie es abläuft, wenn Männer wissen, wie man sich einer Frau gegenüber zu benehmen hat … Lust auf ein Abenteuer?«

Ihre Augen beginnen zu glänzen. Ich weiß, dass sie sich einen Dreier mit einem anderen Mann wünscht.

In den letzten Wochen habe ich mich verweigert, weil ich mir unsicher war, ob ich Jasmin diese Erfahrung zumuten kann und ich konnte die neuen Gäste des Angels Hells nicht einschätzen. Aber so, wie das Sicherheitspersonal reagiert hat, scheint Philipp die Richtung eingeschlagen zu haben, die ich jetzt beabsichtigt hätte.

Als ich das alleinige Sagen hatte, hätte sich das Sicherheitspersonal Jasmin geschnappt und zurück in den Raum verfrachtet … und mitgemacht … bei ihrer Vergewaltigung.

Philipp hat sich noch kein einziges Mal blicken lassen, während ich im Club war. Was erst ungefähr viermal vorgekommen ist; ich konnte mich ja zum Glück häufig genug herausreden …

Trotzdem würde ich ihn gerne wiedersehen. Finn, Philipp und ich waren in einer Phase unseres Lebens unzertrennlich. Durch meinen Aufbruch nach Hamburg zerbrach alles.

Jeder von uns ist mit seinem eigenen Mist beschäftigt und durch die Veränderung, die man durchlebt, splitten sich die Lebenswege, wenn man unterschiedliche Richtungen einschlägt.

Die Richtung, die Philipp eingeschlagen hat, macht den Eindruck, als könnte sie mir gefallen …

Das Angels Hell ist gut besucht. Viele unbekannte Gesichter tummeln sich an der weiß beleuchteten Bar und auf der großzügigen Tanzfläche, die abwechselnd in violettes und blaues Licht gehüllt wird.

Früher wurde hier nicht getanzt und es sind deutlich mehr Frauen anwesend. Zu meiner Zeit gab es immer erheblichen Männerüberschuss. Philipp hat es geschafft, aus einem Underground Club eine angesagte Adresse für aufgeschlossene Liebhaber der Erotik zu machen.

»Lass uns erst einmal etwas trinken. Dann kannst du dich währenddessen umsehen. Wenn dir ein Mann ins Auge fällt, der dir zusagt, gehe ich auf ihn zu und regle das für uns.«

Sie nickt mir freudestrahlend zu. Ich bestelle ihr einen Sekt und mir einen Whisky.

Selbst jetzt, neben einer wirklich attraktiven Frau, fällt es mir schwer, nicht an sie zu denken …

Ihr Gesicht erscheint vor mir, wie ich sie vor ungefähr zweieinhalb Jahren in »unserem« Hamburger Club erblickte. Ihr schöner Körper steckte in diesem absolut heißen schwarzen Kleid … Die Tatsache, dass Louisa wirklich alleine dort war, erschüttert mich immer noch. Auf der einen Seite macht es mich wütend und auf der anderen erregt es mich. Statt sich von ihrer Sexualität abzuwenden – was das Resultat nach meinen fürchterlichen Taten hätte sein können –, hat sie sich genommen, wonach es ihr verlangt hat. Auch wenn das an diesem Abend leider nicht ich war.

Ich drücke die schmerzliche Eifersucht hinunter und versuche sie, mit einem großzügigen Schluck Whisky zu ersaufen. Fuck! Mein Ständer drängt sich pochend gegen die dunkle Stoffhose. Das ist gerade dermaßen unangebracht …

»Liebling, hast du schon so große Lust?«

»Dir entgeht auch gar nichts, oder?«

»Wie soll mir diese massive Beule entgehen?« Ihre mandelförmigen blauen Augen verengen sich; begierig fährt sie mit ihrer Hand über mein Glied. Dabei bringt sie ihre langen, rot lackierten Fingernägel zum Einsatz.

Meine Selbstbeherrschung hat auch schon mal bessere Tage erlebt …

Ihr neckisches Streicheln lässt mich beinahe die Fassung verlieren. Das Pochen in meinem Schwanz wird unerträglich. Ich packe liebevoll ihr Handgelenk und wende es von meiner Körpermitte ab.

»Wenn du heute noch von mir gefickt werden willst, solltest du damit aufhören.« Ihr Blick entspannt sich, verliert das Verruchte. Gut so. Wenn sie den wahren Grund für meine Latte kennen würde, würde sie mir eine knallen und verschwinden. Sie weiß nichts von Lou und das wird auch so bleiben.

Ihre unregelmäßigen Nachrichten beantworte ich, wenn ich für mich bin, um der Gefahr aus dem Weg zu gehen, dass Jasmin mir das Handy aus der Hand reißt und unangenehme Fragen stellt.

Meine Vergangenheit gehört mir allein. Schlimm genug, dass ich mich mit ihr in diesem Gebäude aufhalte, in dem unzählige verachtende Dinge geschehen sind.

Ich sollte Jasmin diesen Erinnerungen, die sich in den Wänden, im Boden und in jeder verfluchten Ecke befinden, nicht aussetzen. Aber noch ist mir keine überzeugende Ausrede eingefallen, die sie von diesem Ort fernhalten würde.

Ich hoffe, der Dreier wird sie für einige Zeit zufrieden stimmen, damit wir eine ganz gewöhnliche Beziehung fortführen können, mit stinknormalem Sex.

»Und? Gefällt dir irgendeiner von den Typen hier?«, flüstere ich ihr ins Ohr und streiche dabei das weiche blonde Haar beiseite; sie zuckt unter dieser kleinen Berührung kurz zusammen.

»Ja, aber er scheint nicht alleine zu sein«, flüstert sie zurück, ohne mir ebenfalls das Haar beiseite zu streichen, da ich heute einen Zopf trage. Ich habe oft darüber nachgedacht, mich einer optischen Typveränderung zu unterziehen – so wie Louisa. Aber ich kann mich von meinem gewohnten Spiegelbild nicht trennen. Außerdem habe ich kein Interesse daran, wie einer von diesen glattgeleckten Typen auszusehen. Eigentlich sollte Jasmins Antwort Eifersucht in mir wecken, stattdessen denke ich über meine Haare nach …

»Lass das mal meine Sorge sein. Zeig ihn mir.«

Sie deutet auf die Tanzfläche; ihr Finger visiert einen großen Mann, stattlich gebaut, blond, gepflegt und teuer gekleidet. Er tanzt mit einer zierlichen Frau. Ich beobachte die beiden ein wenig, bevor ich auf Angriff gehe.

Sie hat eindeutig mehr Interesse an ihm als er an ihr. Sie wirken zu unvertraut miteinander, um ein Paar zu sein; sehr Erfolg versprechend.

Es wäre jedoch einfacher, würde ich für Jasmin bloß einen anderen Fickpartner suchen müssen, dann könnte ich mich der Frau annehmen und mich in der Zwischenzeit um sie kümmern … Ich werde improvisieren.

»Warte hier.« Jasmin nickt und wirkt plötzlich nervös. Na, mal sehen, ob sie sich nicht zu viel vorgenommen hat und einen Rückzieher macht.

Wie es sich für einen Gentlemen gehört, stelle ich mich zuerst der Dame vor. Ich sage ihr, dass ich die beiden beobachtet habe und die Signale ihres Tanzpartners deutlich darauf hinweisen, dass er ihr einen Korb geben wird, wenn sie einen Schritt weitergeht. Sie schaut mich überrascht und ungläubig an. Ich setze mein charmantestes Lächeln auf und lege ihr meine Hand sanft auf ihren nackten Oberarm.

»Mir gehört der Laden hier. Daher ist mir sehr daran gelegen, dass meine Gäste einen schönen Abend haben. Ich schlage dir vor, dich von diesem Kerl zu verabschieden, an die Bar zu gehen und dir einen Drink auf meine Kosten zu ordern. Sag dem Barkeeper, er soll es auf meinen Namen schreiben. In zehn Minuten wird dich ein Mann ansprechen … Ich verspreche dir, er wird diesen Abend für dich unvergesslich machen.« Jetzt habe ich sie an der Angel. Frauen stehen auf unerwartete Abenteuer und noch mehr stehen sie darauf, von einem Fremden verführt zu werden.

Sie bedankt sich bei mir und geht an die Bar, ohne ihren Tanzpartner zu beachten. So schnell kann das Interesse verebben. Jasmin beobachtet das Szenario gespannt und erstaunt … Vermutlich hat sie es mir nicht zugetraut, die Dame so schnell von dem Mann ihrer Begierde loszureißen.

Ich wende mich dem Typen zu.

»Danke, Mann! Ich dachte schon, ich werd diese Klette gar nicht mehr los.« Glück für mich, er ist nicht sauer.

»Ich habe ein Auge dafür. Außerdem ist meine Freundin an dir interessiert. Sie sitzt an der Bar. Die, mit dem blonden Haar und dem knappen dunkelroten Kleid. Gefällt sie dir?«

Er dreht sich um und erfasst ihre Erscheinung sofort. Seine Augen beginnen zu glänzen und Jasmin blickt verlegen auf ihren Schoß. Ich hatte ihr tatsächlich mehr Selbstvertrauen zugemutet … Sie ist schüchtern, weil sie realisiert, dass ihre Fantasie plötzlich Realität wird.

Ja, süße Jasmin, deine Träume werden schneller wahr, als du gedacht hast.

Ich bin kein Mann belangloser Worte. Ich bin ein Mann der Taten. Mir gefällt es, sie herauszufordern. Vielleicht wendet sich dieser Abend, dem ich unbedingt aus dem Weg gehen wollte, doch noch zu etwas Vielsprechendem, das meinem Inneren Erfüllung bringt.

»Durchaus. Sie ist voll mein Typ!« Er klopft mir anerkennend auf die Schulter. Ich mag ihn nicht. Immerhin habe ich Jasmin nicht aufgerissen und erobert, sondern sie mich … Und diese Geste, die Männlichkeit suggerieren soll, ist mir zuwider.

»Wunderbar. Dann geh doch schon mal zu ihr und lernt euch kennen. Ich muss kurz etwas erledigen.«

Er plustert sich auf und bemüht sich, wie ein richtiger Kerl cool und locker auf meine Freundin zuzugehen. Ich bin neugierig, ob sie sein Schauspiel durchschaut oder darauf hereinfällt. Ihr Blick verrät mir, dass sie nach wie vor interessiert an ihm ist. Mal schauen, wann ihr klar wird, dass das nicht unser Mann für die heutige Nacht ist.

Ich muss nach einem alten Bekannten Ausschau halten, der jedes Wochenende hier ist und sich nicht zu schade dafür ist, die Frauen zu beglücken. Hoffentlich ist er gerade frei …

Ich finde ihn in der schwach beleuchteten, ruhigen Sesselecke. Er knutscht wild mit einer älteren Frau herum. Darius lässt wirklich nichts anbrennen … In seinen jüngeren Jahren war er Stripper. Mit Ende 20 machten seine Knie leider nicht mehr mit. Der Mann weiß sich zu bewegen und die Frauen mit seinem Blick zum Dahinschmelzen zu bringen.

Nach wie vor ist er eine trainierte Maschine. Sein halber Körper ist mit Tätowierungen übersät. Auf dem Kopf trägt er zwar keine Haare, dafür im Gesicht. Er ist eine Mischung aus Jason Statham und Dwayne Johnson. Kein Wunder, dass ihm die Frauen zu Füßen liegen.

In der Zeit, als die verbotenen Parties liefen, war er der Einzige, der die Frauen einigermaßen gut behandelt hat. Wir gaben ihm den Spitznamen »Mr. Orgasmus«.

Er wird sich gewiss der wartenden Maus an der Bar annehmen.

»Darius.« Ich räuspere mich, um die beiden möglichst höflich zu unterbrechen. Er schaut zu mir auf.

»Nein! Alter! Ich wusste, ich kenne diese Stimme doch! Robin, was tust du hier?!« Die Dame durchdringt mich mit einem Blick, der mir sagt, dass ich gefälligst verschwinden soll. Interessiert mich nicht; ich ignoriere sie gekonnt.

Er steht von dem Sessel auf, schlägt mit mir ein und drückt mich einmal fest.

»Ja … Ich bin mit meiner Freundin hier und benötige deine Hilfe.« Er lacht laut los.

»Du verarschst mich, oder?«

»Nein«, sage ich kühl.

»Ich glaub’s nicht. Da lässt du dich nach ein paar Jahren mal wieder hier blicken und hast auch noch ne Alte im Gepäck? Du bist nicht ernsthaft sesshaft geworden?« Ich tue ein wenig gekränkt, obwohl ich seine Reaktion durchaus nachvollziehen kann.

»Es ist viel passiert.«

»Das ist offensichtlich so. Hast du Philipp schon begrüßt? Er lässt sich auch nur selten hier blicken, aber heute ist er da. Ich glaube, er vermisst den Kontakt zu dir, obwohl er mal meinte, dass es ganz gut ist, dass ihr nur noch geschäftlich etwas miteinander zu tun habt. Keine Ahnung, was zwischen euch vorgefallen ist, da halte ich mich raus … Hier ist auch nicht der passende Ort, um über private Angelegenheiten zu reden. Ich freue mich jedenfalls, dass du zurück bist! In deiner Abwesenheit hat sich einiges verändert. Es hat sich herumgesprochen, dass man dich hier gesehen haben soll, aber ich hielt das für ein dämliches Gerücht, weil du mir nie unter die Augen gekommen bist. Und du weißt, ich beehre diese Lokalität fast immer mit meiner Anwesenheit.«

»Er ist hier? Dieser verdammte Club ist größer, als er scheint. Man kann sich hervorragend aus dem Weg gehen und verpassen … Es tut mir leid, dass ich nicht schon vorher nach dir Ausschau gehalten habe. Um ehrlich zu sein, war ich nicht ganz freiwillig hier. Meine Freundin …«

»Deine Freundin schleift dich hierher?« Wieder lacht er übertrieben laut.

»Ja. Und wie gesagt, es ist uncool von mir, dass ich jetzt zu dir komme und mich direkt mit einer Bitte an dich wende.« Langsam läuft mir die Zeit davon. Ich will Jasmin nicht zu lange mit dem Affen alleine lassen.

»Kein Thema, ich bin da nicht so. Philipp solltest du hingegen aufsuchen … Was kann ich denn für dich tun?«

»Ich wusste, auf dich ist Verlass! Natürlich werde ich Philipp suchen. Ich habe oft an ihn gedacht in letzter Zeit … Also, da wartet eine Lady an der Bar, die es dringend nötig hat, von einem richtigen Mann verführt und durchgenommen zu werden.« Ich werfe einen flüchtigen Blick auf seinen aktuellen Fang.

»Vielleicht bekommst du ja beide unter einen Hut«, füge ich hinzu.

»Ha! Nichts leichter als das. Wie sieht sie aus?« Ich schildere ihm ihre Optik und er versichert mir, mich nicht zu enttäuschen … Dabei ist es mir sichtlich egal, wie der Abend für die abgeschobene Dame endet. Hauptsache, sie ist beschäftigt.

Ich bedanke mich bei Darius und verspreche ihm, ihn beim nächsten Besuch auf einen Drink einzuladen und über alte Zeiten zu quatschen. Natürlich ist es das Letzte, was ich tun möchte …

Wie ich sehe, sind der Affe und meine Freundin sich bereits näher gekommen. Ich finde beide wild knutschend an der Bar vor. Noch immer kein Gefühl der Eifersucht. Es ist mir gleichgültig, dass ein Fremder, der mir nicht einmal sympathisch ist, seinen Lappen im Mund meiner Partnerin hat. Darüber sollte ich mit meiner Therapeutin sprechen. Allerdings muss ich mir ein anderes harmloseres Szenario als Beispiel überlegen … Sie würde es auf gar keinen Fall gutheißen, dass ich hier bin.

»Ihr scheint euch zu verstehen. Freut mich.« Sie lösen sich voneinander und Jasmin wirft mir einen Hilfe suchenden Blick zu. Offenbar ist sie nicht fähig, die Situation eigenständig zu regeln. Merkwürdig. Als ihr letzter Volltrottel sie zu einem Gangbang nötigen wollte, wusste sie sich auch zu helfen. Vielleicht möchte sie mich nicht enttäuschen und hat Angst davor, dass es wirkt, als würde sie meine Bemühungen nicht genügend wertschätzen. Ist sie eine von den Frauen, die, wenn sie in einer Beziehung stecken, um jeden Preis versuchen, es ihrem Partner recht zu machen? Aber hier geht es nicht um mein Bedürfnis, sondern um ihres … Sie muss mir rein gar nichts beweisen.

Ich überlege, so zu tun, als würde ich ihre Mimik nicht lesen können und davon ausgehen, dass alles in Ordnung ist. Denn ich bin neugierig, ob sie es über sich ergehen lassen würde oder doch den Mut aufbringt und die Situation beendet. Ist sie ein Opfer oder eine starke Frau?

Aber ich will kein herzloses Arschloch mehr sein, daher befreie ich sie. Ich werde noch eine andere Gelegenheit bekommen, um das herauszufinden.

»Deine Freundin schmeckt fantastisch! Ich hab richtig Bock auf sie!« Ja, das kann ich sehen. Innerlich ekle ich mich; lasse mir äußerlich nichts anmerken.

Wäre Jasmin Lou, würde ich dem Typen eine runterhauen. Gut, dass sie es nicht ist, denke ich.

»Ich habe den Eindruck, dass meine Freundin da anderer Meinung ist.« Ihr wäre es bestimmt lieber gewesen, wenn ich nicht sie als Vorwand genommen hätte, sondern ihm gesagt hätte, dass ich ein Problem mit der Situation habe. Aber da muss sie jetzt durch.

»Ja, ich bin nicht ganz so überzeugt«, entgegnet sie vorsichtig.

»Wie kann ich dich überzeugen? Vielleicht mit meinem Schwanz?« Ihr Mund verzieht sich angewidert. Verständlich. Dieser Affe hat es überhaupt nicht drauf.

Ein Wunder, dass die kleine Maus von vorhin so auf ihn abgefahren ist … Ich schaue an der langen Bar entlang. Darius scheint sie schon unter seine Fittiche genommen zu haben. Ich schmunzle innerlich. Sie wird mindestens drei Tage nicht sitzen können, ohne an ihn zu denken.

Ich lege dem Kerl warnend meine Hand auf die Schulter.

»Wenn meine Freundin nicht von deinen Kusskünsten überzeugt ist, wird dein Schwanz dich auch nicht retten können. Danke für deine Zeit.«

»Schon gut. Dann such ich mir eben ein anderes Flittchen.« Jasmin ist sprachlos und sichtlich gekränkt und nicht in der Lage, sich zu verteidigen. Ich weiß, dass sie von mir erwartet, den Kerl nicht einfach so davon kommen zu lassen. Nur habe ich wenig Interesse daran, Stress anzufangen. Zumal Philipp sich irgendwo herumtreibt. Ich möchte nicht, dass ich ihm auffalle, weil ich einem Gast die Nase gebrochen habe … Daher regle ich das Ganze wie ein erwachsener gestandener Mann.

»Gekränktes Männerego macht unattraktiv. Das solltest du nicht nötig haben. Sieh zu, dass du uns heute Abend nicht mehr unter die Augen trittst.« Ich klinge freundlich, mein Gesicht spricht aber eine deutliche Warnung aus.

Er rümpft die Nase und verzieht sich.

Ich wende mich Jasmin zu und küsse sie leidenschaftlich, bevor sie dazu kommt, sich über meine Reaktion zu beschweren. Meine Optik macht vielleicht den Eindruck, aber ich bin kein Schlägertyp. Ich habe noch nie einen Mann geschlagen … Frauen hingegen schon. Mir wird übel, ich drücke die Verachtung, die ich meiner jämmerlichen Person gegenüber empfinde, weg. Ich muss mich von ihren Lippen lösen, um durchzuatmen.

»Sag bitte nichts«, sage ich, als ich sehe, dass sie den Mund öffnet, um mich mit ihren Vorwürfen zu bewerfen. Sie schließt ihn und schaut mucksch drein.

»Du weißt, dass du kein Flittchen bist und auch nicht wie eines aussiehst. Du siehst aus wie ein Engel in einem Teufelskostüm.« Ihre Gesichtszüge werden weicher. Ein paar nette Worte und meine Freundin ist besänftigt. Sie macht es mir wirklich einfach; ansonsten würde ich es auch nicht lange mit ihr aushalten.

Die Beziehung zu ihr ist gefährlich genug. Im Gegensatz zu Louisa birgt Jasmin das Potenzial, meine schlechte Seite zum Vorschein zu bringen … Ich liebe jedoch Herausforderungen. Normalerweise fordere ich Frauen heraus; doch jetzt bin ich es, der herausgefordert wird. Ich kann mir beweisen, dass ich mich geändert habe und mein Wille stark genug ist, der Mann zu sein, den Louisa verdient hat. Das ist meine tägliche Motivation.

Dennoch spüre ich ein finsteres Funkeln in den tiefen meiner Seele, das mich an meiner Selbstbeherrschung zweifeln lässt. Vielleicht übernehme ich mich mit Jasmin und es wäre klüger, alleine zu bleiben …

Vernünftiger und sicherer wäre es gewiss. Aber ich muss mir einfach beweisen, dass egal, was von Außen auf mich einprasselt, ich stark bleibe. Es ist der härtere Weg. Sich für den einfachen zu entscheiden und jeglicher Gefahr aus dem Weg zu gehen, kommt nicht infrage. Ich will mein Leben nicht damit verbringen, um alles, was mich triggern könnte, einen Bogen zu machen und mich davor zu verstecken.

Nur, indem ich mich der Versuchung aussetze und meiner Vergangenheit von Angesicht zu Angesicht begegne, kann ich sichergehen, keiner Frau mehr ein Haar zu krümmen. Nur so kann ich feststellen, mich zu einem Mann entwickelt zu haben, bei dem eine Frau behütet ist.

Lou hat gesagt, dass sie nicht bei mir sein kann, weil ich ein Risiko für sie darstelle. Und damit hat sie recht. Solange das Risiko besteht, dass ich rückfällig werde, will ich sie auch gar nicht in meiner Nähe haben. Ich werde erst um sie kämpfen, wenn ich meine Dämonen endgültig besiegt habe. Ohne ihre Unterstützung ist das kein Leichtes. Zumal unser Kontakt abgeebbt ist, seit sie einen neuen Freund hat. Der Gedanke daran, lässt mich eifersüchtig werden. Auch daran muss ich arbeiten … Diese Eifersucht würde nur Unheil über uns bringen.

Andere Frauen erwarten, dass ihr Partner eifersüchtig ist, weil es für sie die Bestätigung ist, dass sie geliebt werden und für ihren Freund von Bedeutung sind.

Meine Therapeutin hat mir erklärt, dass Eifersucht ungesund ist und nichts mit Liebe zu tun hat. Sie ist schlichtweg von Unsicherheit geprägt. Damit liegt sie vollkommen richtig; das beweist meine eigene Erfahrung. Meine Eifersucht wird von der Unsicherheit und Angst geführt, Lou ein für alle Mal zu verlieren.

Der schriftliche Kontakt ist der dünne Grashalm, an dem ich mich festklammere. Wenn sie mir diesen entziehen würde, weiß ich nicht, was das mit mir machen würde … Ich bin noch nicht so weit, dass ich damit umgehen könnte. Ich würde in einen perspektivlosen Abgrund fallen.

Jasmin gegenüber ist es nicht fair. Ich dürfte nicht mit ihr zusammen sein, solange die Hoffnung in mir lebt, dass Lou und ich in ferner Zukunft eine zweite Chance bekommen. Ich nutze sie für meine Zwecke aus. Dabei wollte ich mein egoistisches Verhalten ablegen … Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln. Ich brauche Jasmin. Als Ausgleich bemühe ich mich selbstverständlich, ihr das zu geben, was sie braucht.

Ich bin mir sicher, das Schicksal hat uns zusammengeführt. Ohne sie wäre ich bei meinem ersten Besuch des Angels Hells nach meiner Rückkehr nach fünf Minuten wieder abgehauen. Sie hat mich dort gehalten und sie hält mich auch immer noch hier. Sie konfrontiert mich mit meiner düsteren Vergangenheit. Jasmin ist mein Test. Im wahrsten Sinne des Wortes Engel und Teufel in einem. Es wird sich zeigen, ob ich ihn bestehe …

Mir tippt jemand von hinten auf die Schulter. An Jasmins Reaktion kann ich sehen, dass es ein Mann sein muss und er ihr gefällt …

Ich drehe mich um. Philipp steht dicht hinter mir. Ich muss zugeben, er sieht verdammt gut aus; was mich freut. Aber er war schon immer der Hübschere von uns.

Er trägt wie ich ebenfalls langes Haar. Wohingegen meines fast ins Schwarze geht, präsentiert seines ein kräftiges Braun und ist durchzogen von helleren Strähnen.

Wie damals trägt er auch heute einen Dutt. Sein gepflegter Vollbart unterstreicht seine kantigen Gesichtszüge. Er hatte mich immer zu seinem Barbier schleifen wollen, aber wäre mein Haar und mein Bart gleichermaßen perfekt wie bei ihm, würde man uns wirklich für Brüder halten. Obwohl er zwei Jahre älter ist als ich, geht jeder davon aus, dass ich der Ältere von uns beiden bin. Sein Leben war auch nicht einfach, aber meine Sorgen und Probleme haben ihre Spuren in meinem Gesicht und meiner gesamten Außenwirkung hinterlassen. Das mag auf naive Frauen wie Jasmin anziehend wirken, wachsame hingegen erkennen die Gefahr, die von mir ausgeht.

Philipp ist die bessere Version von mir. Seine Statur bringt jede Frau zum Sabbern. Ich kenne kaum einen Mann, der so ästhetisch trainiert ist, wie er. Ich muss gestehen, dass Jasmin und er rein optisch das absolute Traumpaar abgeben würden. Barbie und Ken – mit Langhaarfrisur und Bart.

Nicht nur äußerlich hat er mehr zu bieten, auch menschlich ist er mir um einiges voraus. Das erkenne ich daran, wie er diesen Club führt und was er daraus gemacht hat.

Es macht ganz den Anschein, dass er seine Dämonen erfolgreich besiegt hat.

»Robin«, begrüßt er mich nüchtern.

»Philipp«, schließe ich mich seiner Form der Begrüßung an. Er mustert Jasmin und schaut dann wieder zu mir. Ich denke, er kann mich nicht einschätzen. Er weiß nicht, ob er mich rauswerfen oder eine Unterhaltung mit mir beginnen soll … Es ist gut, dass ich Jasmin dabei habe. Sie ist der Beweis, dass ich mich verändert habe und nicht hier bin, um sein Werk zu vernichten.

»Willst du uns nicht vorstellen?«, mischt sich Jasmin ein.

»Sicher doch. Wie unhöflich von mir. Philipp, das ist die Frau an meiner Seite. Jasmin, das ist der Geschäftsführer und ein alter, sehr guter Freund von mir.«

»Erfreut.« Er nimmt ihre Hand und drückt seine Lippen auf ihren Handrücken, während er ihr dabei tief in die Augen schaut. Er weiß nach wie vor, wie es geht. Er könnte sich ruhig ein wenig zurückhalten … Jasmin kneift mir in den Oberarm. Sie will ihn. Das war klar.

Philipp und ich sind ein eingespieltes Team – zumindest waren wir das mal. Finn war ebenfalls ein Teil davon. Wir wussten, wie wir die Frauen der Reihe nach um den Verstand fickten. Und wir wussten, dass sie sich uns danach freiwillig unterwerfen würden. Weil sie nicht genug bekommen konnten …

Sie wussten nur nicht, dass wir sie mit den zahlenden Gästen teilen würden. Aber wenn wir uns am Ende des Abends ihrer annahmen und sie mit unseren Schwänzen belohnten, vergaßen sie die ganze vorherige Tortour sehr schnell. Sie nahmen all das Leid in Kauf und waren uns gegenüber vollkommen loyal.

Mich langweilte das, daher suchte ich mir nebenbei hartnäckigere Spielfiguren, die nur mir gehörten. Ab und zu brachte ich sie zu den Parties mit. Meist, um sie zu bestrafen, wenn sie ungehorsam waren.

Dabei kommen mir die Worte in den Kopf, die ich auch mal zu Lou sagte. Je besser du gehorchst, desto angenehmer wird es für dich werden. Das habe ich zu all meinen Spielzeugen gesagt. Die vier vor ihr – selbst Franziska – haben sich grundsätzlich daran gehalten. Keine hat so viel Widerstand geleistet wie meine feurige Prinzessin. Keine hat sich so um ihre Freiheit bemüht. Ich muss schmunzeln bei der Erinnerung daran, wie sie sich freikaufen wollte. Gefolgt von einer bedrückenden Erinnerung … der Gangbang. Mein verdammter Stolz! Ich balle die Hände zu Fäusten und hoffe, dass es Philipp entgeht, damit er nicht auf den Gedanken kommt, die Geste könnte ihm gelten.

Die Bilder von Lou, wie sie in ihrer eigenen Pisse saß, haben sich schmerzlich in mein Gedächtnis eingebrannt. Schlimmer war noch, wie sie es für einen Moment geschafft hatte, die Führung an sich zu reißen und sie ihr kurz darauf gewaltsam entrissen wurde. Ich hätte dieses Schwein nicht einladen dürfen … Ich hätte es abbrechen müssen, als sie sich mehrmals übergab. Aber so machten wir es immer. Wir ignorierten die körperlichen Reaktionen der Frauen und zogen unser Ding durch.

Somit fickten Finn und ich sie fröhlich weiter, während sie immer wieder ohnmächtig wurde und geistig abwesend war, um ihre Seele zu schützen.

Sie weiß bis heute nicht, dass es Finn war, der mit mir ihre erste Doppelpenetration vollzogen hat. Ich wollte es ihr nicht sagen, um sie nicht an die schlimmen Details zu erinnern … Und letztlich würde ihr diese Information auch nichts nützen. Sie muss es nicht wissen.

Philipps Worte ziehen mich zurück in die Gegenwart.

»Träumst du?«

»Sorry, ich war kurz abwesend. Es ist ungewohnt, hier zu sein … Und überraschend, dich wiederzusehen. Ich wollte mich seit Längerem bei dir melden.«

»Was machst du dann hier, wenn es sich ungewohnt anfühlt? Ich dachte, die Sache sei geregelt und du kehrst an diesen Ort niemals zurück.«

»Jasmin gefällt es hier. Ist wirklich toll, was du daraus gemacht hast.«

»Deine Freundin hat dich überredet ins Angels Hell zu kommen?« Er verschränkt seine breiten Arme vor seiner noch breiteren Brust und beäugt Jasmin eindringlich. Ich kann spüren, wie sie in Flammen aufgeht; sie strahlt plötzlich eine ungeheure Hitze aus.

»Um ehrlich zu sein, haben wir uns genau an diesem Platz kennengelernt. Ich war neugierig und wollte eigentlich nur kurz vorbeischauen, aber sie ließ mich nicht gehen.« Ich werfe ihr ein flüchtiges Lächeln zu, das sie erwidert.

»Wie romantisch. Eine Lovestory aus dem Bilderbuch.« Leider versteht Jasmin Phils Ironie nicht.

»Ja, das finde ich auch!« Cool wäre, wenn sie das trocken gesagt hätte, um ihm auf Augenhöhe zu begegnen, aber stattdessen klingt sie süß und aufgeregt.

Philipp wirft mir einen zweifelnden Blick zu und lässt ein kleines Grinsen erkennen. Er kennt mich und deshalb wird er mir nicht glauben können, dass sie meine feste Freundin ist und ich sie gut behandle. Er wird in ihr nur ein naives Mädchen sehen, das mir zum Opfer gefallen ist.

»Hast du deine Spielregeln geändert?«, fragt er mich.

»Ja. Wie du sehen kannst.«

»Ich habe keine Lust, deinen Dreck am Ende aufwischen zu müssen …«

»Du willst, dass wir gehen?«

»Was?!« Jasmin versteht verständlicherweise die Welt nicht mehr. Hat der attraktive Philipp sie doch so charmant begrüßt …

»Beruhig dich, Schatz. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir.«

»Aber …«, will sie einwenden, doch Philipp fällt ihr ins Wort.

»Nein, bleibt ruhig. Ich habe gar nicht die Macht, dich aus deinem eigenen Club zu werfen. Außerdem will ich euch den Abend nicht vermiesen. Ich wollte bloß Hallo sagen und sehen, ob das wirklich du bist.«

»Ich möchte nicht bleiben, wenn wir nicht erwünscht sind. Und ich kann verstehen, dass du mir misstraust. Aber vielleicht hast du Interesse daran, dich vom Gegenteil zu überzeugen. Jasmin wünscht sich sehnlichst, von zwei Männern verwöhnt zu werden. Ich bin mit ihr hier, um ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Noch hat sich leider kein geeigneter Kandidat gefunden …«

Ich weiß, dass Jasmin Phils Geschmack entspricht. Er will nur, dass wir gehen, weil er sich um ihr Wohl sorgt und nicht glauben will, dass dieses versaute kleine Miststück wirklich aus freien Stücken hier ist … Ich bin gespannt, ob er sich auf meine Anspielung einlässt. Oder ob er doch zu einem Spießer mutiert ist …

»Ist das so?« Er richtet seine Frage direkt an meine Freundin.

»Ja, wirklich. Der eine, der mir ganz gut gefallen hat, hat sich als Idiot entpuppt …« Ich bin erleichtert, dass sie in seiner Gegenwart einen ordentlich gebildeten Satz zustande bringt. Ich müsste mich fremdschämen, wenn sie anfangen würde zu stammeln.

Phil wirft mir ein kurzes, bestätigendes Zwinkern zu. Er hat angebissen. Mir fällt ein Stein vom Herzen.

Dieser verdammte Typ bedeutet mir was, er ist wie ein Bruder für mich. Er kennt meine Schatten und ich seine. Wir haben immer zusammengehalten.

Bis zu dem Augenblick, als ich feststellen musste, dass mir etwas entwendet wurde, was mir alles auf dieser Welt bedeutet. Franziska hat erheblichen Schaden angerichtet … Ich schlucke die Wut und Rachelust hinunter.

Ich glaube, ich habe mich so lange von Phil ferngehalten, weil ich befürchtet habe, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will. Ich bin dieser Konfrontation unbewusst ausgewichen, statt mich ihr zu stellen.

Aber das Band unserer Freundschaft besteht nach wie vor; er wird es auch spüren.

»Ich kann verstehen, dass man sich in deiner Nähe wie ein unbeholfener Idiot aufführt.« Seine raue, warme Stimme wickelt Jasmin augenblicklich um den Finger.

Mund zu!, schreie ich sie lautlos an. Mach es ihm doch nicht so leicht …

Phil beugt sich vor und flüstert ihr etwas ins Ohr, was sie so stark erröten lässt, dass selbst ihr sonnengebräunter Teint es nicht überdecken kann.

Auf blasser Haut sieht eine verräterische Röte wesentlich hübscher aus. Und schon wieder muss ich dabei an Lou denken. An ihre helle Haut, die Röte in ihrem Gesicht, die perfekt mit ihrem Haar harmoniert …

Viel zu oft hat Wut und Fassungslosigkeit diese schöne Röte ausgelöst. Jetzt würde ich dafür sorgen, dass heiße Lust und romantische Verlegenheit die Auslöser sind.

»Ich weiß, dass du eigentlich nicht gerne teilst. Es sei denn …« Es sei denn, sie haben sich nicht so verhalten, wie ich es von ihnen erwarte … Das braucht Jasmin nicht wissen! Daher unterbreche ich Phil zügig.

»Mit dir teile ich alles. Aber Jasmin ist nicht etwas, das zu teilen ist. Sie muss man als Ganzes genießen.« Er grinst mich schelmisch und ein wenig überrascht an.

»Verstehe. Ich würde sie sehr gerne mit dir zusammen genießen.« Er wartet auf mein Einverständnis. Das wird er nicht bekommen. Denn ich bestimme nicht über Jasmin.

»Das musst du sie fragen. Es ist ihre Entscheidung, ob sie von dir berührt werden möchte.«

Ich werfe ihm einen Blick zu, der suggeriert, dass er sich seine Bemerkung verkneifen soll. Es ist ein Spiel auf Messers Schneide, denn Philipp kennt mein altes Ich und verfügt deshalb über die Macht, mich vor Jasmin bloßzustellen und sie dazu zu bringen, mir unangenehme Fragen zu stellen.

Ich möchte sie nicht zu nah an mich heranlassen. Zu ihrem Wohle und natürlich auch zu meinem eigenen.

Wenn wir an den Punkt kommen, an dem sie von mir erwartet, die drei Worte zu hören, werden sich unsere Wege trennen müssen. Dann ist es besser, wenn sie kein zu umfangreiches Bild von mir hat. Je weniger sie über mich weiß, desto einfacher wird es für sie, über mich hinwegzukommen und mich zu vergessen. Philipp wird sich bestimmt zum Trösten anbieten. Obwohl er eben meinte, dass er keine Lust hat, meinen Dreck wegzuwischen. Aber so, wie er Jasmin ansieht, ist sie kein Dreck für ihn …

Noch bin ich mir unsicher, ob er mich durchschaut hat und bereits weiß, dass Jasmin mir nur oberflächlich etwas bedeutet oder ob er denkt, dass ich eine neue Einstellung vertrete. Letzteres ist zwar wahr, aber bezieht sich nicht auf das, was er womöglich zu glauben vermag. Ich sehe eine Frau nach wie vor als meinen Besitz an.

Mit dem Unterschied, dass sie mir emotional etwas bedeuten muss und ich sie niemals wieder zu ihrer Bestrafung fremden Männern zum Fraß vorwerfen würde. Jedoch kann ich mir in dieser Position keine andere Frau als Louisa vorstellen. Sie ist einfach perfekt.

Im Gegensatz zu Jasmin wollte sie nicht von einem zweiten Mann gefickt werden, sondern von einer zweiten und sogar dritten Frau … Ein wahrer Männertraum. Mein Schwanz schwillt erneut an.

Die Stimme meiner Therapeutin meldet sich zu Wort. Du hast nur Angst, diese Frau an einen Mann zu verlieren, der ein besseres Herz besitzt als du.

Sie würde es niemals so formulieren. Diese innere Stimme ist eigentlich mein eigener innerer Kritiker. Seit ich in Therapie bin, hat er allerdings die Stimme meiner Heilkünstlerin angenommen …

Diese Angst hat ihre Berechtigung. Und solange das der Fall ist, wird sich an meinem Besitzverhalten auch nichts ändern.

Dank meiner Selbstzweifel habe ich wieder mehr Platz in meiner Hose.

Natürlich hat Jasmin unserer Dreierverbindung zugestimmt. Philipp und ich führen sie in den Raum mit dem freistehenden edlen schwarzen Rundbett. Hell leuchtende weiße Lichter sind im dunkelgrauen Steinfußboden verbaut und erschaffen eine besondere Atmosphäre. Die Wände sind in einem helleren Grauton gestrichen, was dem Raum ein wenig mehr Leichtigkeit verleiht.

Eine weiße lange, transparente Stoffbahn trennt die Spielwiese vom Eingang. In der Mitte gibt es einen Schlitz, um in die Raummitte zu gelangen. Der leichte Stoff erzeugt den Eindruck, sich in einem geschlossenen Bereich aufzuhalten. Außerdem dient er dazu, die Spielenden vor aufdringlichen Zuschauern zu schützen.

Ich habe dieses Konzept umsetzen lassen und es freut mich, dass Philipp nichts daran verändert hat.

Das war der einzige Ort in diesem Club, in dem es tatsächlich nur um Erotik ging; und nicht um kranke Machtspiele und Erniedrigung. Auch für die Zuguckenden war es immer ein Highlight, alles heimlich durch einen hellen Schleier zu beobachten.

Ich ziehe den Stoff beiseite, während Phil Jasmin auf seine Arme hebt, hindurch schreitet und zum riesigen Rundbett trägt. Ich folge ihnen.

»Jasmin ist doch der Name einer Prinzessin, oder nicht?«, sagt Philipp, als er sie auf der Matratze niederlässt und ihre Füße von den unmenschlich hohen Heels befreit.

»Ja, sie ist die dunkelhaarige Version von mir«, entgegnet sie geschmeichelt. Für mich gibt es nur eine Prinzessin, sinniere ich.

»Ich werde dafür sorgen, dass du dich wie eine fühlst.« Als würde ich sie schlecht behandeln … Pass auf, was du sagst. Eigentlich könnte ich auch gehen und die beiden alleine lassen. Ich bin hier völlig überflüssig.

Aber Jasmin erwartet von mir, dass ich mich einbringe und mich nicht zurückhalte. Sonst darf ich mir später anhören, sie sei mir nicht wichtig genug und es sei mir egal, dass ein anderer sie fickt. In Wahrheit erwartet sie einen umwerbenden Kampf um sie. Es ist keine Fantasie, die sie Realität werden lassen möchte. Es ist ein Test.

Sie ignoriert mich absichtlich und schenkt meinem Mitstreiter ihre gesamte Aufmerksamkeit. Sie versucht mich zu reizen und zu provozieren.

Wie gut, dass ich sie rechtzeitig durchschaut habe. Sie bekommt, was sie will. Um ein späteres Drama zu vermeiden, spiele ich ihr Spielchen mit.

»Wie eine Prinzessin? In meinen Händen wirst du dich wie eine Königin fühlen«, setze ich noch einen drauf.

Ich werfe meinem Kumpel einen herausfordernden Blick zu, den er mit einem verächtlichen Auflachen kommentiert. Mir entgeht nicht, dass Jasmin erleichtert aufatmet. Mit meiner Unwissenheit habe ich sie zappeln lassen und Spannung aufgebaut, die mir jetzt zugute kommt.

Wir legen uns rechts und links neben sie. Während Phil zärtlich über ihren Oberarm, den Hals entlangstreicht, widme ich mich ihrem Oberschenkel. Bei jedem Hochfahren schiebe ich ihr Kleid ein Stückchen weiter nach oben.

Sie zuckt unter unseren Berührungen. Damals wäre so eine Reaktion bestraft worden …

Es ist ein ganz neues Gefühl, mit meinem langjährigen Freund eine Frau zu verwöhnen, die meine feste Freundin ist.

Als ihr Kleid bis zu den Hüften hochgezogen ist, fahre ich sanft über die Mitte ihres Slips. Ich kann die Erhebung ihrer heißen Klitoris deutlich spüren. Sie ist vor Erregung bereits geschwollen.

Während ich mich ausgiebig darum kümmere, ihre Pussy durch den dünnen Stoff hindurch zu streicheln, schmückt Phil ihren Hals, ihr Schlüsselbein und den Ansatz ihrer Titten mit Küssen.

Langsam tastet er sich nach oben vor, nimmt ihr Kinn zwischen seine Finger. Der perfekte Moment, ihn davon abzuhalten, meiner Freundin die Zunge in den Hals zu stecken. Natürlich würde es mir nichts ausmachen. Alles nur Show, um ihr Vergnügen zu bereiten und ein Gefühl von Sicherheit vorzugaukeln.

»Na, na … Wir tauschen ab hier die Plätze.« Ohne Widerworte positioniert er sich zwischen ihren Schenkeln, während ich beginne, sie leidenschaftlich zu küssen. Ihre Augen fallen zu, als meine Zunge mit ihrer spielt und Phil den Stoff ihres Slips zur Seite schiebt, um ihre nackte, erhitzte Haut zu berühren.

»Was hältst du davon, wenn wir dich von deiner Kleidung befreien?«, flüstere ich Jasmin ins Ohr.

»Gute Idee, wenn ihr es mir gleichtut.«

Phil und ich entledigen uns als erstes unserer Klamotten. Mir entgeht nicht, wie Jasmin angestrengt versucht uns beide gleichermaßen zu betrachten. Sie scheitert. Ihre Augen kleben eindeutig länger an Phils Körper als an meinem. Würde ich sie zur Rede stellen, würde sie behaupten, dass sie meinen ja bereits kenne und das der Grund ist, weshalb sie bei ihm etwas näher hinschaut als bei mir …

Wäre ich eine Frau, würde ich ebenfalls ihn anstarren und nicht mich. Daher verüble ich es meiner Freundin nicht. Außerdem hat Phil diese Aufmerksamkeit verdient; immerhin arbeitet er hart an seiner Figur. Ich halte mich bloß mit Liegestütze und Sex fit …

Aber ich kann es mir dennoch nicht verkneifen, ihre Reaktion zu kommentieren.

»Sie kann sich gar nicht an dir sattsehen«, sage ich und boxe Phil gegen die Schulter. Erschrocken springen ihre Augenbrauen nach oben. Ertappt.

Es juckt in meinen Fingerspitzen, sie zu bestrafen. Diese verdammte alte Gewohnheit …

Ich hatte mir so fest vorgenommen, nach ihren Spielregeln zu spielen. Aber an dieser Stelle muss ich mir eine Ausnahme genehmigen und etwas tun, womit sie nicht rechnet.

»Los, zieh du sie aus. Ich schaue dabei zu.« Phil nickt mir kurz zu und stolziert dann auf das Bett zu, auf dem Jasmin vor Aufregung zittert. Wenn sie das Ungewohnte so sehr reizt, soll sie es bekommen; vorerst verwehre ich ihr meine Berührungen.

Gewiss ist sie davon ausgegangen, uns würde diese Erfahrung näherbringen. Lassen wir uns überraschen … Es ist durchaus realistisch, dass sie ebenso einen Keil zwischen uns bringt, weil bestimmte Erwartungen nicht erfüllt werden.

Philipp geht hinter Jasmin in die Hocke, um den Reißverschluss ihres Kleides zu öffnen. Kurz darauf fallen ihre Brüste aus dem Kleid. Ich weiß, dass er sie am liebsten sofort mit seinen Händen umschließen möchte. Er liebt Brüste. Aber er reißt sich zusammen und holt Jasmin gekonnt aus ihrem hübschen Teil heraus. Normalerweise ist sie sehr selbstsicher; sie weiß, dass sie sexy ist. Doch scheinbar schüchtert Phils Attraktivität sie ein. Ihre Körpersprache verrät, dass sie sich unbehaglich fühlt. Oder liegt es an mir?

Daran, dass ich nur zugucke und ihr meine Nähe entzogen habe?

Aber sie lässt es zu, dass er ihr den letzten Fetzen Stoff entwendet, der ihre intimste Körperstelle verdeckt.

Sie presst ihre Schenkel zusammen. Philipp dreht sich zu mir um und schaut ein wenig orientierungslos drein.

Er hat keine Ahnung, was mir vorschwebt. Ich bin mir im Klaren, dass mein Egoismus gerade die Führung übernimmt. Doch Jasmins Unsicherheit ist zu verführerisch … Der Gedanke erregt mich, damit zu spielen. Einen Versuch ist es wert. Beide sind erwachsen, beide können ihren Mund aufmachen, wenn ihnen nicht gefällt, was ich nun anweisen werde.

Bevor ich etwas sage, packe ich meinen bereits harten Schwanz und beginne, ihn langsam zu massieren.

»Spreiz deine Beine, Jasmin, damit Phil dich mit seiner Zunge erkunden kann.« Ich werfe einen kurzen Blick zu meinem Kumpel, um mich zu vergewissern, dass er mitmacht. Da in seinen Augen dieses verruchte Funkeln auftaucht, kann ich mir sicher sein, dass er für alles offen ist.

Jasmin folgt meiner Anweisung nur zögerlich und schaut mich irritiert an. Als seine Zunge ihren Kitzler berührt, werden ihre Augen schlagartig glasig. Trotzdem hält sie den Blickkontakt zu mir.

Ich behalte weiterhin eine Distanz zur runden Spielfläche, um die Darbietung im Ganzen betrachten zu können. Wie sie wohl reagieren würde, würde ich mich hinter die Stoffbahn verziehen?

Dann wäre sie mit Phil so gut wie alleine und könnte sich ihm ganz hingeben, ohne darüber nachzudenken, wie ich mit dem Anblick ihrer Lust, durch einen Fremden ausgelöst, umgehe. Sie sollte ihre Eifersucht nicht auf mich projizieren. Stattdessen sollte sie es voll und ganz genießen, von einem anderen Mann verwöhnt zu werden.

Ihre Augen wandern zu meinem Schwanz, den ich nach wie vor genüsslich wichse.

Während sie sich lecken lässt, ergötzt sie sich an meiner Geilheit, den ihr Anblick in mir auslöst.

Na, geht doch. Langsam kannst du dich gehen lassen … Als sie kurz davor ist, von ihrer Lust verschlungen zu werden und abzudriften, löse ich mich aus meiner passiven Position, um wieder aktiv mitzuwirken.

In dem Zustand, in dem sie sich gerade befindet, muss ich sie einfach ficken.

Phil wischt sich mit dem Handrücken über den Mund.

»Das könnte ich stundenlang machen.«

»Vielmehr noch könntest du stundenlang mit ihren Titten spielen«, zwinkere ich ihm zu.

»Wo du recht hast …«

Ich packe Jasmin an den Oberschenkeln und ziehe sie mit einem Ruck an meine Mitte heran. Meine Spitze berührt ihre angeschwollenen Schamlippen; Phil hat offensichtlich ordentlich an ihr gesaugt …

Ich dränge mich durchs dichte Fleisch und werde von ihrer heißen, nassen Höhle in Empfang genommen. Jasmins Finger versuchen sich in der Matratze festzukrallen, doch das Laken ist zu straff gespannt und die Matratze zu hart.

Phil bietet seinen Unterarm an, an dem sie Halt findet. Ihre kleine Hand schafft es nicht, diesen gänzlich zu umgreifen.

Während ich sie ficke, knetet er inbrünstig ihre prachtvollen Titten und neckt ihre harten Nippel, indem er sie zärtlich zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt.

Jasmin stöhnt und sieht in ihrer Erregung unglaublich anmutig aus. Sie vergisst sich und denkt nicht mehr darüber nach, was sich gehört, was sie machen darf … Sie nimmt sich, wonach es ihre gerade verlangt. Und so dreht sie ihren Kopf zur Seite und greift nach Phils Schwanz. Er reagiert sofort und schiebt ihr seine Erektion in den Mund, aber überlässt ihr die Führung.

Ich vernehme Bewegung hinter mir. Als ich einen flüchtigen Blick über die Schulter werfe, kann ich erkennen, dass uns einige Zuschauer hinter den Vorhängen beobachten.

Leider kann ich nicht einschätzen, ob Jasmin einen Kick dadurch verspüren würde, dass sie beobachtet wird; daher behalte ich diese Information für mich. Ich werde es ihr hinterher verraten.

Meine Hände wandern von ihrer Hüfte hoch zu ihrer Taille, um sie noch intensiver an mich zu ziehen, während ich immer wieder in sie einhämmere. Dass sie es härter mag, hat sie mir bereits bei unserem ersten Fick verraten. Ich habe sie mit Samthandschuhen angefasst, was ihr total zuwider war.

Ich spüre, wie sich ihre Pussy um meinen harten Schwanz klammert. Phils Penis in ihrem Mund scheint ihr den letzten Kick zu verschaffen, den sie benötigt, um zum Höhepunkt zu kommen.

Mein Daumen reibt zusätzlich ihre weiche Perle. Sie schafft es nicht länger, Phils Glied zu saugen. Sie muss stöhnen. Er befreit seinen Schwanz, wichst ihn, während er mit der freien Hand weiter ihre Brust bespielt.

»Ich drehe durch! Ooooh neeeein!«, schreit sie.

»Oh jaaa!«, korrigiere ich. Jasmin spannt sich vollkommen um meinen Schaft. Ihr Rücken wölbt sich, ihre Augen sind fest zusammengekniffen. Und aus ihrem Mund hören wir das erlösende »Ja!«. In dem Moment spritzt Phil ihr auf die Titten. Das mit der Selbstbeherrschung hat auch schon mal besser geklappt, Alter, denke ich.

Ich hätte kommen können, aber mir war nicht danach … Den Orgasmus bewahre ich mir für später auf, wenn ich alleine bin und meinen Gedanken freien Lauf lassen kann.

»Sorry, Jasmin! Das ist normalerweise nicht meine Art.«

»Schon okay, ich finds schön«, entgegnet sie Phils Entschuldigung. Er klettert auf die andere Seite des Bettes, da dort der kleine Tisch mit den Hygieneartikeln steht.

»Mach meine Freundin ordentlich sauber«, necke ich ihn, als er sein Sperma von ihren Brüsten wischt, während ich mich ankleide. Nachdem er fertig ist, reiche ich Jasmin ihr Höschen und ihr Kleid.

»Habt ihr überhaupt mitbekommen, dass wir Zuschauer hatten?« Beide schütteln synchron ihre Köpfe.

»Ich war total auf deine schöne Partnerin fokussiert.« Philipp grinst mich frech an, was ich nur mit einem Zucken meiner Augenbrauen erwidere. Jasmin schaut verlegen auf ihre Hände.

»Komm, wir gehen runter an die Bar.« Ich reiche Jasmin meine Hand, sie ergreift sie und lässt sich in meinen Arm ziehen.

»Phil, kommst du gleich nach?«

»Klar! Ich zieh mich an, mach mich kurz frisch und dann bin ich bei euch.«

»Gehts dir gut?«, erkunde ich mich, nachdem ich Jasmin ein Wasser bestellt habe und mir ein Bier.

»Ja, das war ziemlich überwältigend.«

»Du wirst bestimmt schlafen wie ein Baby, wenn du zu Hause bist.«

»Kommst du nicht mit?«, fragt sie überrascht.

»Ich würde heute lieber bei mir nächtigen.«

»Du lässt mich also nach so einem Abend wirklich alleine?« Ihre Augen schauen mich voller Traurigkeit und Enttäuschung an, in der Hoffnung, mich so umstimmen zu können. Es wirkt aber nicht. Trotzdem schlage ich ihr einen Kompromiss vor. Ich will natürlich nicht, dass es ihr meinetwegen schlecht geht; ein Impuls aus dem Verstand heraus, emotional ist es mir gleichgültig.

»Was hältst du davon, wenn ich bei dir bleibe, bis du eingeschlafen bist? Dann bekommen wir beide, was wir brauchen. Morgen früh hole ich dich ab und wir gehen frühstücken.« Ihre Miene entspannt sich.

»Ja, damit gebe ich mich zufrieden.«

»Na, ihr Hübschen! Was trinkt ihr? Wasser und Bier?« Phil ist zu uns gestoßen. Im richtigen Moment. Mir ist nicht nach weiteren Beziehungsgesprächen …

»Ja, willst du auch eins?«, frage ich und hebe mein Bier. Er nickt.

»Obwohl das ziemlich langweilige Drinks sind, um unsere scharfe Premiere gebührend zu feiern …«, kommentiert er unsere Getränkewahl.

»Ich wollte auch lieber einen White Russian …«, schließt sich Jasmin ihm an.

»Und wieso trinkst du dann ein Wasser?«

»Weil das besser für ihre Gesundheit ist«, wende ich ein.

»Ah, also darf deine Freundin nicht selbst entscheiden, was sie trinken möchte?«, stichelt Phil nach.

»Doch, ich bewahre sie nur vor einer unvernünftigen Entscheidung. Ich bin es nachher nämlich, der sie nach Hause tragen muss, wenn sie betrunken ist oder ihr Kreislauf wegsackt.« Phil hebt entschuldigend die Hände.

»Geht mich auch nichts an, wie ihr eure Beziehung führt.« Jasmin sagt nichts und trinkt brav ihr Wasser.

»Ich freue mich jedenfalls, dass du wieder hier bist. Haste Bock, dich nächste Woche mit mir zu treffen? Es gibt da etwas, was ich gerne mit dir besprechen möchte.«

»Sicher doch, Mittwochnachmittag würde mir passen«, schlage ich vor.

»Cool, dann will ich euch Turteltauben mal alleine lassen. Wir sehen uns Mittwoch.« Phil leert sein Bier in einem Zug.

»Hat mich gefreut, dich kennenzulernen, Jasmin. Ich hoffe, wir wiederholen das bei Gelegenheit.« Er drückt ihr zum Abschied links und rechts einen Kuss auf die Wange. Ich kann ihre Verlegenheit riechen. Und wie sie auf eine Wiederholung hofft, aber soll mir recht sein …

Sie wäre jetzt nicht die erste Frau, die ich verliere. Vermutlich ist das mein Karma. Es ist mir nach all meinen Taten nicht vergönnt, der Eine für eine Frau zu sein, ohne sie dazu zu nötigen. Philipp wäre der Bessere für sie.

Nichtsdestotrotz verbietet mein Stolz mir, sie ihm einfach so zu überlassen. Und vielleicht findet sie ihn ja auch nur rein oberflächlich interessant …

Ich ziehe mein Shirt aus und lege mich zu Jasmin ins Bett. Sie dreht sich zu mir und stützt sich mit dem Arm ab, um mir besser ins Gesicht gucken zu können. Das warme Licht der kleinen Nachttischlampe umschmeichelt ihre weichen Gesichtszüge. Sie ist wirklich hübsch, eine blonde Elfe.

Ihre Finger finden den Anhänger, der an meiner Kette um meinen Hals hängt.

»Mir ist aufgefallen, dass du diese Kette nur selten ablegst. Sie muss dir etwas bedeuten …« Ich nicke stumm. Mir ist nicht danach, mit ihr darüber zu sprechen. Ihre Mimik lässt darauf schließen, dass sie eine Erklärung von mir erwartet.

»Hübsch«, sagt sie knapp und lässt den kleinen goldenen Engel los. Sie dreht sich auf den Rücken, woraufhin ich das Licht lösche.

»Du lässt mich nicht an dich heran«, durchbricht ihre zarte Stimme die dunkle Stille.

»Mh.« Mehr bringe ich nicht hervor. Sie sollte doch merken, dass ich nicht darüber reden möchte und meine Gründe habe … Es ist unpassend, jetzt ein ernstes Gespräch anzufangen. Sie soll endlich schlafen, damit ich nach Hause fahren kann!

»Wieso nicht?«

»Ich habe meine Gründe«, brumme ich.

»Und damit soll ich mich zufriedengeben?«

»Jasmin, schlaf jetzt bitte. Wir reden ein andermal darüber, in Ordnung?«

»Ich will das jetzt klären.«

»Du willst jetzt, mitten in der Nacht, alles auf den Tisch knallen?! Wir können ja auch gerne darüber reden, wie du Philipp angesehen hast …«, werfe ich den Ball zu ihr zurück.

»Bist du etwa eifersüchtig?« Plötzlich klingt sie besänftigt.

»Habe ich einen Grund, es zu sein?«

»Ich glaube nicht. Du bist mein Freund und er ist deiner. Ihr scheint euch nahezustehen …« Ich glaube nicht … Pah! Ich atme tief durch.

»Ja, wir standen uns zumindest mal sehr nahe. Ob das nach wie vor der Fall ist, wird sich noch zeigen …«

»Fänd ich schön. Ihr macht einen harmonischen Eindruck zusammen.«

»Ha! Du willst doch bloß von ihm gefickt werden.«

»Du bist eifersüchtig. Vielleicht will ich von euch beiden gefickt werden … gleichzeitig …« Ich bin nicht eifersüchtig, das ist eine schlichte Feststellung, aber ich lasse sie in dem Glauben, dass ich es bin.

»So, so. Hattest du denn schon mal Analsex?«

»Nein, du?«, fragt sie schüchtern.

»Ja, nicht nur einmal.« Ich warte darauf, dass sie mit Empörung reagiert, doch es kommt anders.

»Dann weißt du ja, was du tust.«

»Und wie ich das weiß, mein Schatz. Und jetzt schlaf. Wenn du Glück hast, träumst du von unseren Schwänzen, wie sie deine Löcher verwöhnen.«

»Mach mich nicht geil! Es sei denn, du willst noch mal ran …« Ich überlege, sie durchzuficken, damit sie schneller einschläft und obwohl mir nicht danach ist, halte ich das für eine gute Idee.

Ich werfe mich über Jasmin, die vor Schreck einen Schrei von sich gibt. Sofort zieht sie ihr Höschen über ihre Beine und spreizt die Schenkel. Ich denke an den Moment, als ich Lou das erste Mal anal genommen habe; nur so bekomme ich jetzt einen Ständer.

Jasmins feuchte Spalte nimmt mich sehnsüchtig in Empfang. Erstaunlich, wie schnell sie nass werden kann.

Vermutlich mischen noch ein paar Rückstände von vorhin mit …

Ich schließe die Augen und stelle mir vor, Louisa läge unter mir. Es kostet mich sämtliche Visualisierungskraft, da sich diese beiden Frauen komplett unterschiedlich anfühlen.

Jasmin ist wesentlich fleischiger, wohingegen sich Lou sehr sportlich anfühlt. Es gab Momente, da dachte ich, sie würde meinen Penis mit ihrer Umklammerung brechen … Ein unbeschreibliches Gefühl, so in Gefangenschaft genommen zu werden. Dennoch gefällt mir Jasmins Vagina ebenso. Sie ist so weich, dass ich mich in ihr wie in ein weiches Kissen gehüllt fühle.

»Härter, Robin! Härter!«, bettelt sie. Ich stoße tiefer zu und beschleunige meinen Rhythmus.

»Fuuuck!«, stöhne ich und ergieße mich. Das ging schneller als geplant.

»Sorry, Süße. Ich war von vorhin noch gereizt … Du bist nicht gekommen, oder?«

»Nein, ist okay. Ich versteh das.«

»Ich gebe mich damit aber nicht zufrieden. Komm, schmieg dich an mich.«

Ihr erhitzter Oberkörper kuschelt sich an meine nackte Haut. Sie wirft ihr linkes Bein über mein rechtes, um mir noch näher zu kommen. Meine Hand wandert ihren Körper hinunter; meine Finger finden ihre geschwollene Mitte und ich beginne langsam damit, ihren Kitzler zu streicheln. Sie haucht ein wohliges Stöhnen in meine Halsbeuge.

Mit meinem Zeigefinger umkreise ich ihn, übe stärkeren Druck aus. Ihre Finger krallen sich in meinem Oberarm fest. Ich nehme einen zweiten Finger hinzu und erhöhe die Geschwindigkeit. Ihr gesamter Körper windet sich unter meiner Berührung. Sie spannt sich an, gibt ein lautes »Jaaa« von sich und löst sich dann in völlige Entspannung auf.

»Schließe die Augen, schlaf schön«, flüstere ich. Sie gibt ein kurzes Seufzen von sich, legt sich auf die Seite – ihre Schlafposition – und nickt wenige Minuten später erschöpft und zufrieden weg.

Ich warte noch ungefähr zehn Minuten, bis ich vorsichtig meinen Arm wegziehe, aufstehe, mich anziehe, in meine Chucks schlüpfe und die Wohnung verlasse.

Obwohl es grundsätzlich ein schöner Abend war, fühle ich mich depressiv verstimmt. Mein Leben fühlt sich so falsch an …

BAD PLEASURE

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