Читать книгу Together - Katrin Gindele - Страница 5

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Prolog

In einem Land längst vergangener Zeit, da lebten einst zwei Völker in friedlicher Eintracht miteinander.

Das Südvolk verehrte den Lichtgott, das Nordvolk sprach seine Verehrung der Schattengöttin aus.

Beide Gottheiten waren in ihrer Art friedlich und den Völkern wohlgesonnen.

Doch schon bald sollte sich alles ändern.

Den Königshäusern wurde kurz nacheinander ein Kind geboren. Das Nordvolk begrüßte einen strammen Jungen als zukünftigen Herrscher, während das Südvolk ein Mädchen willkommen hieß. Um den ewigen Frieden zwischen den Völkern zu wahren, wurden die Königskinder alsbald einander versprochen. Die Hochzeit sollte sechszehn Sommer später stattfinden, so lautete das Bündnis.

Als die Zeit gekommen war, weigerte sich die Königstochter den Sohn des Nordens als ihren Gemahlen zu akzeptieren, weil sie sich unlängst in einen anderen Burschen verliebt hatte.

Der König des Nordvolks fühlte sich hintergangen und erklärte dem Südvolk den Krieg.

Was folgte, war eine unerbittliche Fehde, die blutiger nicht hätte sein können. Viele volle Monde zeigten sich am Nachthimmel, so lange kämpften beide Völker auf dem Schlachtfeld für ihr Königreich und zogen damit schlussendlich den Zorn der Götter auf sich.

Der Lichtgott, der bis dahin noch auf eine friedliche Einigung zwischen den Kriegführenden gehofft hatte, beendete das blutige Treiben schließlich, indem er einen wilden Sturm über das Schlachtfeld schickte, der sie weit auseinandertrieb. Schweren Herzens, da beide Völker kein Einsehen zeigten, schloss er einen Pakt mit der Schattengöttin, der dafür sorgen sollte, dass so etwas Furchtbares nie mehr geschehen konnte.

Süd- und Nordvolk sollten niemals wieder aufeinandertreffen, so lautete die Vereinbarung.

Wie mit einem Lineal gezogen, trennten die Götter das Land in der Mitte und entzweiten beide Völker für alle Zeit.

Ein undurchdringlicher Wald, in der Mitte unterbrochen von einer weitläufigen Lichtung, würde fortan die Grenze zwischen beiden Königreichen sein. Osten und Westen des Landes wurden unbewohnbar, sodass es keine Möglichkeit gab, sich dem Willen der Götter zu entziehen.

Von nun an würde der Lichtgott sein Volk den Sommer hindurch lenken, während die Schattengöttin ihres zukünftig nur noch im Winter leitete.

Sobald der Herbst ins Land zog und das Licht der Dunkelheit wich, begab sich der Lichtgott in seine wohlverdiente Winterruhe. Und mit ihm, wenige Sonnenuntergänge später, nun auch die Bewohner des Südens.

Die dunkle Zeit gehörte nunmehr dem Norden. Doch sobald die Sonne wieder an Kraft gewann, erwachte der Lichtgott zu neuem Leben und die Zeit für den Süden war gekommen.

Die Schattengöttin indes zog sich zurück, um neue Kraft zu schöpfen, und überließ dem Lichtgott und seinem Gefolge für die nächsten sechs Monate die südliche Hälfte des Landes, während im Norden alle Bewohner ein paar Sonnenaufgänge nach ihrer Göttin, in die Sommerruhe folgten.

Doch so wirklich zufrieden war die Göttin mit dieser Entscheidung nicht, nur allzu gern hätte sie die Völker wieder friedlich miteinander vereint gesehen.

Und so kam es, das erzählte man sich zumindest, dass die Göttin dem Lichtgott ein Versprechen abrang:

Wenn sich Sonne und Mond am Himmel begegnen, dann wird eine Südtochter aus ihrem eisigen Schlaf erwachen und einem Sohn des Nordens ihr Herz schenken.

Wenn sich die Glut des Sommers mit dem Eis des Winters vereint, wird ewiglich Frieden zwischen den Völkern einkehren und voller Eintracht werden sie Seite an Seite über das wiedervereinte Land herrschen.

Together

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