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2. Kapitel

Was unterscheidet Mann und Frau?

Auch wenn wir Menschen beiderlei Geschlechts eine gemeinsame menschliche Grundausstattung haben und zu großen Anteilen in einem gemeinsamen kollektiven Feld leben, so gibt es doch Unterschiede, die auf den ersten Blick vielleicht klein sind, aber große Auswirkungen auf unsere Körperformen, unsere mentale und emotionale Struktur, den Ausdruck und die Wahrnehmung haben.

Die Verteilung der männlichen und weiblichen Energie

Jeder Mensch trägt männliche und weibliche Anteile in sich, und all diese Anteile brauchen in jedem Menschen einen angemessenen Platz in seinem Leben, damit er vollständig sein kann.

Die Verteilung von weiblicher und männlicher Energie ist aber nicht strikt festgelegt, sondern hat in jedem Menschen einen individuellen Spielraum. Je nach Veranlagung können in einer Frau oder einem Mann die Aufteilung der weiblichen bzw. männlichen Anteile variieren. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie das durchschnittliche Verhältnis von männlicher und weiblicher Energie bei Frauen und Männern gelagert ist. Die einen sagen, es bestehe ein großer Unterschied, aber es gibt auch Schulen, die behaupten, dass die prozentuale Verteilung von männlichen und weiblichen Energien in einer Frau oder einem Mann etwa in einem Verhältnis von 49:51 Prozent stehen.

Fakt ist, dass die energetische Waagschale sich einer bestimmten Seite zuneigt. Deshalb fühlen wir uns in den meisten Fällen eben grundsätzlich weiblich oder grundsätzlich männlich und deshalb bilden wir in mancher Hinsicht unterschiedliche, zum Teil komplementäre Körperformen aus, mit allem, was das mit sich bringt, wenn man zum Beispiel den Einfluss von Hormonen auf unsere Wahrnehmung und Emotionen betrachtet. Diese Unterschiede bewirken, dass wir in manchen Lebensbereichen sehr verschiedene Erfahrungen im Leben machen.

Unterschiede sind natürlich immer auch individuell, da jeder Mensch einen ganz eigenen Lebensweg geht. Dieser Lebensweg ist aber niemals losgelöst vom kulturellen Hintergrund, in dem wir leben, auch nicht von archetypischen Erfahrungen, die man nur im Körper seines jeweiligen Geschlechts machen kann, wie zum Beispiel die Erfahrung des Gebärens, die man ausschließlich in einem weiblichen Körper machen kann. An diesem Punkt sind wir auch mit unterschiedlichen kollektiven Feldern verbunden und haben deshalb verschiedene Resonanzflächen.

Die Chakren und ihre elektromagnetische Polung

Ein weiterer Aspekt, der in Bezug auf die Unterschiede zwischen Frau und Mann relevant ist, sind die elektrischen oder magnetischen Unterschiede, die in unseren Körpern wirken.

Erinnern Sie sich, dass ich im 1. Kapitel angekündigt habe, etwas über die feinstofflichen Körper *7 zu schreiben? Ich möchte gleich zu Anfang darauf hinweisen, dass ich dieses Thema nur anreißen kann. Es ist sehr umfassend und würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Einigen von Ihnen sind die allgemeinen Grundlagen sicherlich bekannt, aber für unsere gemeinsame Verständigungsgrundlage werde ich dieses Thema nun kurz skizzieren:

Aus der ayurvedischen, indischen sowie der traditionell chinesischen Medizin können wir, sofern wir uns mit spirituellen Inhalten oder alternativen Heilungswegen befasst haben – oder wir Inder bzw. Chinesen sind –, lernen, dass unser sichtbarer physischer Körper nicht alles ist, was unser System ausmacht. Die Einsichten und Wahrnehmungen, auf deren Grundlagen die indische und chinesische Medizin basieren, konnten lange Zeit nur von bestimmten Heilern und hellsichtigen Menschen wahrgenommen werden. So blieb es dem Normalsterblichen überlassen, daran zu glauben oder eben nicht. In der heutigen Zeit ist es durch die technische Entwicklung in der Wissenschaft möglich geworden, nichtmaterielle Phänomene, die den Körper betreffen, sichtbar zu machen, zum Beispiel durch Aurafotografie, Kirlianfotografie, Biofeldtests, Biophotonenmessungen *8 *9 und ähnliches.

Man kann mithilfe dieser Methoden sehen, dass unser physischer Körper von einem Energiefeld umgeben ist, das, je nach Person, unterschiedliche Farben aufweist. Dieses Feld wird im Fachjargon auch die Aura *10 genannt. Die Aura besteht aus verschiedenen Schichten, die, ähnlich wie bei einer Zwiebel, übereinanderliegen und einander, wie auch den physischen Körper, durchdringen. Jede Schicht unserer Aura ist einem bestimmten Seins- und Erlebensbereich zugeordnet. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von den feinstofflichen Körpern, die uns umgeben. Diese feinstofflichen Körper werden immer wieder etwas unterschiedlich definiert. Man kann jedoch verallgemeinernd festhalten, dass einige dieser Körper mit unserer Physis verbunden sind, es gibt einen feinstofflichen Körper, der mit der emotionalen Ebene verbunden ist, einen, der dem mentalen Bereich zugeordnet ist, und dann gibt es Körper, die mit der geistigen Ebene unseres Daseins verbunden sind.

Außer diesen feinstofflichen Körpern haben wir zudem Energiezentren in unserem Körper, die in der indischen Weisheitslehre als die Chakren *11 oder Chakras bezeichnet werden. Der Begriff Chakra leitet sich aus dem Sanskrit ab und bedeutet übersetzt „Rad“. Das kommt daher, dass die Chakren radähliche, spiralförmige Wirbel bilden. Wir haben in unserem System an die 1.000 kleinerer Nebenchakren an den verschiedensten Stellen in unserem Körper, aber es gibt sieben Hauptchakren, die entlang unserer Wirbelsäule liegen und ihre Energie sowohl nach vorne wie auch nach hinten ausstrahlen. Diese sieben Chakren haben zwei grundlegende Funktionen. Um auf die erste dieser beiden Funktionen eingehen zu können, muss ich zuvor noch einen weiteren Begriff einführen. Es gibt eine grundlegende, vitale Energie im menschlichen System, die in ihrer Essenz eins ist mit der Qualität von Geist oder reinem, lebendigen Sein. Das ist die sogenannte Kundalinie-Energie.*12 Diese Energie steht uns als Potenzial zur Verfügung und ohne sie gibt es kein Leben im menschlichen Körper. Es ist jedoch eine Frage der evolutionären Entwicklung des Bewusstseins, wie aktiv diese Energie in unserem System wirkt. Zunächst schlummert sie am unteren Ende unserer Wirbelsäule. Im Laufe unserer menschlich-seelischen Entwicklung steigt sie die Wirbelsäule aufwärts. Diese Aufwärtsbewegung geht einher mit einem Zustand zunehmender Bewusstheit. Ist die Kundalini-Energie voll erweckt, so ist auch das Bewusstsein erwacht und frei. Einen derartigen Zustand nennt man, zum Beispiel im Buddhismus, den Zustand der Erleuchtung.

Die Energie der Chakren ist also zum einen in ihrer Essenz identisch mit der Kundalini-Energie, aber sie ist in jedem Chakra auf eine bestimmte Weise thematisch gefärbt. Tatsächlich sind den einzelnen Chakren unter anderem auch bestimmte Farben zugeordnet.

Die sieben Hauptchakren sind wie folgt beschrieben:

1. Chakra: Das 1. Chakra liegt im Bereich des Damms und wird das Wurzelchakra genannt. Wenn die Energie in diesem Chakra aktiviert ist, erleben wir uns als geerdet und das Leben ergreifend. Hier siedeln sich Themen und Gefühle an, die mit unseren Instinkten, dem Durchsetzungsvermögen, aber auch mit Empfindungen von Stabilität und Urvertrauen verbunden sind. Die Farbe, die diesem Chakra zugeordnet wird, ist ein dunkles, kräftiges Rot.

2. Chakra: Dieses Chakra wird auch das Sakralchakra oder Hara genannt. Es liegt ca. einen Fingerbreit unter dem Bauchnabel. Hier sitzt unsere Lebenskraft und Lebenslust, darum wird es häufig auch der sexuellen Energie zugeordnet. Gleichzeitig liegt hier das energetische Zentrum für unsere Begeisterungsfähigkeit und die Kreativität. Dem Hara-Chakra ist die Farbe Orange zugeordnet.

3. Chakra: Das 3. Chakra liegt im Bereich des Solarplexus und hat zum einen mit Qualitäten von Wille und Macht zu tun, auf der anderen Seite liegt hier aber auch unsere Fähigkeit, Energien zu spüren und zu verarbeiten. Das ist unter anderem der Grund, weshalb uns unerfreuliche Gespräche oder Streit „auf den Magen schlagen“. Auch stehen viele emotionale Beziehungsthemen mit diesem Chakra in Zusammenhang – und unsere Fähigkeit zur Kommunikation. Die Farbe des 3. Chakras ist Gelb.

4. Chakra: Es wird das Herzchakra genannt und liegt etwa in der Mitte des Brustbeins. Das Herzchakra hat eine Schlüsselposition in vielen spirituellen Traditionen. Hier wird eine Qualität von Liebe aktiviert, die, jenseits der romantischen Liebe, eine besondere, heilende und transformierende Kraft entwickeln kann. Die romantische Liebe beinhaltet natürlich auch die Qualität des Herzens. In ihr schwingen jedoch gleichzeitig Energien mit, die anderen Chakren zugeordnet sind. Ganz sicher steht sie in Beziehung zum Hara-Chakra wie auch zum Solarplexuschakra. Je nach Art einer Liebesbeziehung können jedoch alle anderen Chakren ebenso involviert sein. Im Einklang mit der reinen Kraft, die unserem Herzchakra innewohnt, können alte Verletzungen geheilt werden, aber darüber hinaus kann das gesamte Energiesystem durch die Konzentration auf das Herzchakra in seiner Schwingung erhöht und geläutert werden. Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, dass auch die Qualität von Mitgefühl diesem Chakra entspringt. Zwar geht es im Herzchakra um das Thema Beziehung, auf dieser Ebene ist die Liebe jedoch frei von emotionalen Eintrübungen und Verstrickungen. Die Gefühle, die dem Herzen entspringen, müssen nicht immer nur fröhlich sein, doch sie sind in jedem Fall authentisch und pur. Dem Herzchakra sind zwei Farben zugeordnet: Grün und Rosa.

5. Chakra: Als nächstes kommt das fünfte, das Kehlkopfchakra. Im Kehlkopf sitzt unser Ausdruck, und somit steht dieses Chakra auf besondere Weise in unmittelbarem Zusammenhang mit unserer Persönlichkeit, aber auch dem individuellen Ausdruck der Seele. Wenn unser Kehlkopfchakra offen ist, so ist unsere Persönlichkeit offen. Wir zeigen uns der Welt, leben unseren individuellen Selbstausdruck und fühlen uns inspiriert. Hier regiert die Farbe Blau.

6. Chakra: Das 6. Chakra ist das Stirnchakra und wird auch das dritte Auge genannt. Es liegt zwischen unseren Augenbrauen. Hier erfahren wir den Bereich der feinstofflichen Wahrnehmung und der Visionen. Das dritte Auge ist unser geistiger Impulsgeber. Somit hat dieses Chakra auch etwas mit unserer Willenskraft zu tun sowie mit der Fähigkeit, uns auszurichten und zu fokussieren. Die Farbe ist Indigo.

7. Chakra: Zum Schluss kommt das Kronenchakra, welches seinen Sitz oben auf der Schädeldecke hat. Dies ist unser Tor zur geistigen Welt, zu den spirituellen Erfahrungen, zur Verbindung mit dem, was wir gemeinhin das höchste Bewusstsein nennen. Aus dieser Verbindung werden uns besondere Erkenntnisse zuteil. Die diesem Chakra zugeordnete Farbe ist das Violett.

Neben den speziellen Qualitäten von Erfahrung, die wir durch unsere Chakren machen können, besteht die zweite Funktion der Chakren darin, einen ständigen Energieaustausch zwischen den verschiedenen Ebenen unseres Systems aufrechtzuerhalten – den stofflichen und den energetischen Aspekten in uns. Die Chakren geben Energie ab und nehmen Energie auf. Sie werden deshalb auch die Organe unserer feinstofflichen Körper genannt. So viel zu den Chakren an sich.

Wesentlich für unseren Zusammenhang in Bezug auf die Unterschiede zwischen Mann und Frau ist aber eine besondere Eigenschaft, die die Chakren bei beiden Geschlechtern aufweisen. Die Chakren haben nicht nur ihre spezifische thematische und energetische Ausprägung, sondern sie haben auch eine magnetische Polung. Mit magnetisch meine ich in diesem Zusammenhang, dass es Chakren gibt, deren Energiezustand aktiv ist, und solche, die einen rezeptiven oder empfänglichen Grundzustand haben.

Die magnetische Polung ist, wenn man die Chakren von unten nach oben durchwandert, immer abwechselnd positiv (aktiv) und negativ (rezeptiv) gepolt und zwar genau komplementär bei Mann und Frau. Bei der Frau fängt es im Wurzelchakra negativ an und beim Mann positiv. Über das Kronenchakra hört man Verschiedenes. Es gibt Schulen, die sagen, es folge diesem Prinzip, aber es gibt auch Menschen, die sich mit dieser Materie befasst haben, die sagen, das Kronenchakra sei neutral gepolt. Das ist für unseren Zusammenhang jedoch unerheblich.

Die komplementäre Polung der Chakren bei Frau und Mann ist im Übrigen einer der Gründe für die magische Anziehung, die zwischen den Geschlechtern existiert. Sie spielt eine besondere Rolle im Verhalten und Erleben der Sexualität, aber auch bei der Art und Weise, wie Männer und Frauen sich ganz allgemein mit dem Leben verbinden. All das wird in den folgenden Kapiteln erörtert.

Das Wissen über die Polung unserer Chakren ist von taoistischen, tantrischen Traditionen überliefert. Auch hierzu gibt es im Anhang Literaturangaben *13 für diejenigen von Ihnen, die dieses Thema für sich vertiefen möchten. Die spezifische Polung bei Männern und Frauen hat einen großen Einfluss auf unsere Wahrnehmung und die Art, wie wir dem Leben begegnen. Darauf werde ich gleich im nächsten Kapitel eingehen.

Von der Schönheit, Frau zu sein

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