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Vorwort

Am 30. Oktober 2014 halte ich bei einem Frauenfrühstück in Bechterdissen einen Vortrag zum Thema »Freundinnen«. Im Anschluss daran stelle ich mein selbst geschriebenes Buch: Leise wie ein Schmetterling – Abschied vom fehlgeborenen Kind vor. Es ist mein Herzensbuch, das ich 18 Jahre lang in mir trug, bis ich es 2005 schrieb und herausbrachte. Die Zeit musste erst reif werden für so ein Buch und die Gesellschaft bereit, sich mit dem Tod von Kindern im Mutterleib auseinander zu setzen. Früher wurde über fehlgeborene Kinder nicht gesprochen. Teilweise wusste noch nicht mal der eigene Ehemann davon.

Nach der Buchvorstellung kommt eine junge Frau auf mich zu. Sie erzählt, dass sie gerade erleben musste, wie ihre Tochter Dalia im Mutterleib verstarb und sie das Kind tot zur Welt bringen musste. Sie habe ihre Trauer in Bildern und Texten verarbeitet. Das Buch mit dem Titel Himmelskind sei gerade herausgekommen. Sie hat es in den Händen, will mir eins davon schenken und bittet mich, das Buch bei meinen Vorträgen bekannt zu machen.

Ich nehme das Buch mit nach Hause und bin tief bewegt von den ehrlichen Texten und wunderschönen Bildern.

Wir bleiben in Kontakt. Beim nächsten Treffen erzählt sie mir von ihrem Buchprojekt, das begleitend zum Bildband erscheinen würde. Mittlerweile ist das Buch fertig. Ich habe es gelesen und bin dankbar, dass Katrin Schmidt uns, die Leser, so tief in ihre Nöte und Kämpfe, Erfahrungen und Wege schauen lässt.

Schon früh in der Schwangerschaft wird sie damit konfrontiert, dass ihr Kind schwerstbehindert ist und eine maximale Lebenserwartung von zwei Wochen hat. Die Ärzte empfehlen eine Abtreibung, aber das Ehepaar Schmidt ist tief im christlichen Glauben verwurzelt und fühlt sich an die Unantastbarkeit jedes menschlichen Lebens gebunden. Ich habe große Hochachtung vor dem Weg, der nun vor ihnen liegt. Ehrlich beschreibt die Autorin ihre Ängste, ob sie den Weg bis zu Ende gehen kann, und ihre Auseinandersetzung mit Gott, der oft so weit weg scheint und dann wieder überraschend nah erlebbar ist.

Lassen Sie sich mit hineinnehmen in diese Liebesgeschichte über einen kleinen Menschen, der in unserer Welt keine Überlebenschance hatte.

Ihre Ute Horn,

die selbst fünf Kinder fehlgeboren hat

Gehalten, wenn nichts mehr hält

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