Читать книгу Die verrückte Wendezeit - Kelda Breckschadt - Страница 5

Weihnachten 1989

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Es war unser erstes Weihnachten in unserer Wohnung und das letzte Weihnachten in der DDR. Die Aufregung um unser Westeinkaufserlebnis hatte sich gelegt. Wir verbrachten den Heiligabend bei uns in der Wohnung. Da stand die große Frage, wer bereitet die Ente zu, da meine Schwiegermutter immer behauptet hatte mein Mann und mein Schwiegervater hätten immer zu Hause das Weihnachtsessen zubereitet war für mich diese Frage beantwortet. Mein Mann stand den ganzen Nachmittag in der Küche, ich weiß gar nicht mehr was er mit der Ente alles angestellt hat, sie wurde ausgenommen innen gefüllt und dann in den Ofen geschoben. Dann um 18:00 Uhr wollten wir traditionell essen, alles war wunderbar, aber die Ente war zäh, zäher ging es nicht mehr, sie war einfach ungenießbar. Das war das erste und letzte Mal, dass mein Mann zu Weihnachten die Ente zubereitet hat, ab dem nächsten Jahr habe ich diese Aufgabe übernommen und er war für die Klöße verantwortlich. Es sollte das letzte Weihnachten sein an dem man sich Gedanken machen musste, dass man zu Weihnachten alles da hat, wo bekommt man ein besonderes Geschenk her, obwohl man hat sich über solche besonderen Geschenke mit denen man nicht gerechnet hat mehr gefreut als heute über ein Geschenk was man einfach mal so kaufen kann, wenn man das nötige Kleingeld dazu hat. Unser Sohn freute sich über die Matchbox-autos, den Alf und Ü-Ei, im Überraschungsei befand sich ein kleines Flugzeug, mit diesem sollte sich noch etwas ereignen, was in die Geschichte eingehen sollte. Unser Kleiner spielte mit diesem Flugzeug und ich hatte die Kerzen auf der Pyramide an, als ich auf einmal sah, dass der Propeller vom Flugzeug brannte, ich dachte noch so, so ein Quatsch der Kleine mit einen brennenden Flugzeug. Doch dann merkte ich, dass es die Wirklichkeit war und bin aber aufgesprungen, dass hätte ganz dumm ausgehen können. Die zwei Weihnachtstage fuhren wir zu unseren Eltern und verbrachten sie dort, ein Tag bei meinen Schwiegereltern und den nächsten bei meinen Eltern. Unsere Eltern mussten auch erst damit klarkommen, dass wir nicht mehr zu Hause wohnten und auch nicht gleich um die Ecke, sondern gute 25 Kilometer entfernt und mit dem Bus zu uns war es schon eine ganz schöne Fahrt. Es war ein schönes Weihnachtsfest und keiner wusste was uns im nächsten Jahr alles so erwartet und wieviel Neues auf uns wartet und damit mussten viele erst einmal klarkommen. Es sollte sich in all unser Leben viel Neues einstellen, positives wie auch Negatives, aber dies erahnte noch niemand zu diesem Zeitpunkt. An Silvester verabschiedeten wir nun dieses aufregende Jahr, ein Jahr das in die Geschichte eingehen sollte.

Die verrückte Wendezeit

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