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Ahnenmedizin und die neun Lebensfelder

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Die Ahnenmedizin - so wie wir sie verstehen - beruht auf der Annahme, dass in unserem Erbgut prinzipiell alle Erfahrungen der beteiligten Menschen gespeichert sind. Jede sich inkarnierende Seele bedient sich aus diesem Erfahrungspool, um ihre Aufgaben und Themen zu gestalten. Dabei werden selbstverständlich auch die ungelösten Fragen und Themen gestaltet.

Diese wollen wir erleben, weil es eben diese sind, die uns in unserer Entwicklung bremsen.

In jeder schwierigen Lebenssituation, Krankheit oder Stagnation stecken Erfahrungen, die noch nicht wahrgenommen wurden.

„Wahr“-genommen, welch treffendes Wort.

Allerdings sind die Gründe für diese Nicht-Wahrnehmung extrem vielfältig und wahrscheinlich so individuell wie der Mensch selbst. Der gemeinsame Nenner ist aber oft Schmerz. Körperlicher Schmerz ist dabei nur eine von vielen Formen. In immer feineren Schwingungsgraden begleitet uns Schmerz bis in die subtilsten Sphären unserer Trennung von der Seelenheimat.

Dazwischen gestalten sich Schicksale.

Um eine komplexe Situation verstehen zu können, reicht es nicht aus, eine einzige Ursache oder einen einzigen Anker in der Vergangenheit zu finden. Es ist stets ein Geflecht - zieht man an einer Stelle, zwickt es an einer ganz unerwartet anderen.

Ein Weg, mit dieser Komplexität umzugehen, ist in der Ahnenmedizin folgender:

Ein aktuelles Problem, die derzeitige Frage, stellt den Kernkonflikt dar. Es gibt hier ein Thema, dass sich als Grundton aller übrigen Aspekte benennen lässt. Diese Kernkonflikte werden in der Ahnenmedizin von den Schlangen (Makrokosmos) und den Giftpflanzen (Mikrokosmos) repräsentiert.

Rund um diesen Kernkonflikt gruppieren sich nun Aspekte der menschlichen Persönlichkeit.

Manche von diesen Aspekten sind in der Gegenwart entstanden, manche bringt man individuell aus seiner Seelenvergangenheit mit und manche entstehen aus dem Erbgut mit den Informationen der Ahnen.

- Die Seelenebene stellt den (mitgebrachten) Erfahrungshorizont der jetzt lebenden Person dar.

- Die Ahnenebene stellt die Einflüsse aus dem männlichen und weiblichen Ahnenfeld dar.

- Die persönliche Ebene ist der Ausdruck im Hier und Jetzt, die Art, wie man sich im Leben bewegt.

Ein Kernkonflikt wird also von allen Seiten „gestaltet“ und beeinflusst.

In diesem Buch befassen wir uns mit mythologischen Wesen und der Seelenaufgabe, die in einem Konflikt verpackt sein kann.

Die Seelenebene ist das Feld der mitgebrachten Erinnerungen und Erfahrungen. Wohlgemerkt auch deren Gefühle, die noch unerlöst auf Integration warten.

Jedes mythologische Wesen wird zuerst in seiner überlieferten Erscheinungsform beschrieben. Anschließend wird versucht, den möglicherweise entstandenen Konflikt des Wesens zu beschreiben, der sich aus seiner Geschichte vermuten lässt.

Wir alle schauen uns stets die Konflikte von Anderen an, um unsere eigenen besser fühlen und verstehen zu können. Deshalb brauchen wir heutzutage Filme und besonders auch Serien, weil wir uns in die handelnden Personen hineinversetzen können. Es ist nicht nur die Unterhaltung, die uns darin festhält. Die mythologischen Wesen stellen Aspekte von übergeordneter Bedeutung dar, die aber trotzdem zum Verständnis eines persönlichen Themas beitragen können.

Manche Themen, die uns beschäftigen, sind vermischt mit Themen oder Konflikten, die uns schon länger begleiten. Aus der Seelenebene erreichen uns solche Sachen mit erstaunlicher Kraft. Das liegt einfach daran, dass wir schon länger damit beschäftigt sind, als uns aktuell bewusst ist. Diese Zeitdimension kann von der Mythologie sehr gut berührt werden.

Mit den mythologischen Wesen haben sich schon viele Menschen vor uns beschäftigt und das kollektive Unbewusste reagiert entsprechend.

Aus dieser Tiefe wird eine große Kraft geholt, die uns hilft, möglicherweise völlig verschüttete Gefühle zu berühren.

Für jede Ebene und Position im sogenannten Neunerfeld der Ahnenmedizin werden angepasste Darstellungen angeboten.

Es ist wie in einer großen Sinfonie aus Erfahrungen: einzelne Melodien werden hervorgehoben, um bestimmte Zusammenhänge verstehen zu können. Aber die gesamte Sinfonie befindet sich jederzeit im eigenen Erbgut jedes Zellkerns des eigenen Körpers. Denn „Ich“ bin geworden aus allen Prägungen, die meine Vorfahren dort hinterlassen haben und die „Ich“ mit meinem Seelenerbe in diesem jetzigen Leben gestalte.

Wenn man mit dem Kartenset Makrokosmos arbeitet, besteht die Möglichkeit, alle neun Felder mit verschiedenen Karten zu belegen.

In diesem Fall ist es möglich, dass eine Wesenkarte in einem anderen Lebensfeld zu liegen kommt. Das verändert die Auslegung natürlich ein wenig. Es macht einen Unterschied, ob die persönliche Ebene mit Seelenthemen beschäftigt ist oder ob aus der Ahnenebene ein Bedürfnis nach Darstellung (zum Thema der Frage) besteht.

Wenn man ohne Kenntnis des Kartensets dieses Buch liest, kann man sich von den Erklärungen an die Hand nehmen lassen und die eigene Lebensgeschichte auf alte Seelenthemen untersuchen. Wie sind wir zu dem geworden, was wir jetzt sind? Welche Heilkraft steckt in einem mythologischen Wesen?


Mythos - Wesen der Seele

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