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Brassavola acaulis - Rattenschwanz-Orchidee

Ausbeutung - Verbundenheit durch Selbstermächtigung


- Kampf um Anerkennung

- Leben in Anderen

- Empörung und Auflehnung im Untergrund

- Hat viele untergründige Gefühle

- Befindet sich nur in abhängigen Beziehungen

- Untergründige Wut und Hass auf Abhängigkeiten

- Sehnsucht nach Eigen-Macht

- Fühlt sich stark schläfrig, wie betäubt

Wie entsteht Wohlstand? Durch Harmonie zwischen Arbeitskraft und Umgebung, Familie eingeschlossen. Wirklicher Wohlstand lässt es allen Beteiligten gut gehen. Leidet ein Mitglied, hat es Auswirkungen auf alle.

Einen einmal erreichten Wohlstand gibt man nicht freiwillig wieder auf. Also werden sich Teile der Gemeinschaft dafür hergeben, den Wohlstand scheinbar aufrecht zu erhalten. Damit ist der echte Wohlstand aber bereits vorbei.

Er existiert nur noch zum Schein und für Einzelne.

Andere Mitglieder der Gemeinschaft müssen ihre Kräfte dafür hergeben. Sie werden „ausgebeutet“, ihre Kräfte - ob nun körperlich oder seelisch - werden verbraucht.

Dieses Muster findet sich in allen menschlichen Beziehungen, weltweit oder im kleinsten Familienkreis.

Hier geht es nicht um eine Bewertung des Vorgangs der Ausbeutung. Sie findet statt, egal, ob wir es mögen oder nicht. Ihre endgültige Beseitigung wäre ein Aufstieg der Menschheit in einen paradiesischen Zustand.

Bis dahin werden es immer nur Einzelne sein, die sich von ihrer persönlichen Ausbeutung freimachen können.

Es gibt unfreiwillige und freiwillige Ausbeutung. Hier soll es um die freiwillige gehen. Das klingt paradox, oder? Wer lässt sich denn freiwillig ausbeuten? Jeder, der einen übergeordneten Wohlstand verfolgt. Das kann die (scheinbare) Harmonie in einer Familie sein, das Verhältnis von Partnern miteinander oder auch das Wohl der Gesellschaft, der Glaubensgemeinschaft oder gar der Schöpfung. Jeder Mensch, der sich freiwillig ausbeuten lässt oder sogar sich selbst ausbeutet, hat solch einen übergeordneten Wohlstand im Sinn. In religiösen Zusammenhängen wird solches Verhalten sogar mystisch überhöht.

Es gibt also durchaus einen Gewinn für solche Entscheidungen. Trotzdem werden bei einer ausgebeuteten Person zwangsläufig viele persönliche Eigenschaften und Wünsche nicht zur Entfaltung kommen können - einfach weil es an Zeit und Kraft dafür fehlt.

Ein allgegenwärtiges Beispiel dafür ist die Elternschaft. Solange die Kinder klein sind, haben die Eltern keinen großen Spielraum für ihre persönlichen Wünsche. Und obwohl die Liebe zu den Kindern diese Mühen meistens aufwiegt, sind selbst hier die typischen Brassavola-Zustände zu finden:

-Man lebt in den Kindern, spricht und denkt nur noch über sie.

-Trotzdem gibt es so einige mehr oder weniger bewusste Gefühle von Wut, wenn zum wiederholten Mal der Nachtschlaf ausgefallen ist, die Trotzphase ihre Blüten treibt usw.

-Es wird selten ausgesprochen, aber es gibt nicht immer nur Liebe, es ist auch Auflehnung gegen die persönlichen Einschränkungen vorhanden.

Übertragen auf jede andere Art von freiwilliger Ausbeutung sieht man stets dieses Doppelbild: einerseits den (nicht immer real vorhandenen) angestrebten Gewinn, andererseits die dafür unterdrückten Gefühle von Auflehnung, Empörung oder Wut. Denn in jedem Menschen (und vielleicht sogar in jedem Lebewesen?) lebt das Bedürfnis nach Selbstausdruck, nach Eigenmacht.

Im negativen Brassavola acaulis-Zustand empfindet man Verbundenheit, indem man die Ausbeutung auf sich nimmt. Lösung für ein Problem entsteht aber nur durch Anerkennung auch der untergründigen Gefühle. Dann endlich dürfen auch die anderen Qualitäten der Person zum Tragen kommen.

Im positiven Brassavola acaulis-Verbundenheitsgefühl kann man die eigenen Interessen gegenüber seiner Umgebung verteidigen und durchsetzen, ohne dabei Schaden zu nehmen. Die Verbundenheit zur Gruppe/Familie bleibt erhalten, aber die Gruppe/Familie wird sich verändern müssen, weil eines ihrer Mitglieder andere Wege gehen möchte.

In der persönlichen Ebene:

Du möchtest dich gerne befreien, um dein Thema zufriedenstellend lösen zu können. Aber viele Erwartungen, die hierbei an dich gestellt werden, hängen an dir. Du möchtest auch gerne alle zufrieden stellen. Und entweder sind die Menschen, die von deiner Frage mitbetroffen sind, von dir abhängig oder du von ihnen. Eine Seite wird also enttäuscht werden. Aber du entscheidest, welche es sein wird.

Dieser Zustand ist dir nicht neu?

Unser Verhalten gegenüber Menschen - und auch allen anderen abhängigen Lebewesen wie Tieren und Pflanzen - wird in der frühen Kindheit geprägt. Man „lernt“ manchmal regelrecht, dass man sich zuerst um die Bedürfnisse der Umgebung kümmern muss, um anschließend - hoffentlich - mit dem versorgt zu werden, was man selber braucht.

Gerne wird als Liebe bezeichnet, was eigentlich Ausbeutung ist. Wahre Liebe lässt Freiheit und freut sich an der Selbstverwirklichung des Gegenübers. Ausbeuterische Verhältnisse nehmen gern und geben nur Ausgewähltes zurück. Prüfe also, wieviel Freiheit zur Selbstverwirklichung du dir in deinem Thema nehmen darfst und entscheide dich vielleicht sogar dafür, dir noch viel mehr Freiheit zu nehmen. Man muss vorsichtig abwägen, wie weit das eigene Gewissen mit einem Ausbruch aus Abhängigkeiten einverstanden ist. Auf jeden Fall musst du dir aber Gedanken über Ausbeutung machen. Wenn nicht, werden dich die unterdrückten Gefühle eines Tages gewiss einholen. Wach auf!

In der Ahnenebene:

„Die da oben machen doch sowieso, was sie wollen“ - ist das ein Satz, der im Zusammenhang mit deinem Thema zu dem passt, was du aus deiner Ahnenebene kennst?

Mit deinem Thema berührst du die vielen Bemühungen um Erfolg und besonders um Anerkennung, die von deinen Vorfahren geleistet wurden. Sie hatten nicht den Spielraum, den du jetzt vielleicht bereits hast. Es gab klare Hierarchien und der Weg eines Lebens war mehr oder weniger vorgezeichnet. Selbstverwirklichung, was soll das bitteschön sein?

Aus Angst vor Repressionen oder dem Verlust der Lebensgrundlagen verzichtete man auf den eigenen Weg, das deutliche Aussprechen von Erfahrungen oder die Korrektur von Fehlern.

Diese bitteren Gefühle sind dir - mindestens im Zusammenhang mit deiner Frage - weitergereicht worden. Wenn du nun also dein Projekt zum Erfolg führen willst, musst du die überlieferten Erfahrungen klar abgrenzen gegen die tatsächlichen gegenwärtigen Verhältnisse.

Was ist dir bekannt von den Abhängigkeiten, in denen deine Vorfahren lebten? Und wie sehen die Verhältnisse bei diesem Thema heute aus?

Wiederhole niemals blind die Meinungen der Ahnen. Prüfe, ob sie noch in die Gegenwart passen. Wenn ja - schöpfe daraus Kraft.

Wenn nein - beginne etwas Neues aus deiner eigenen Kraft.

Auf der Torwächterposition:

Du willst es so gern selbst machen! Aus eigener Kraft. Damit endlich mal jemand sagt, wie gut du das machst.

Aber leider: es bestehen viele Notwendigkeiten, die erfüllt sein wollen, es gibt Menschen, die von dir erwarten, dass du weiter so funktionierst wie bisher. Man kann doch nicht alle enttäuschen. Aber tief in dir drin bist du ziemlich unzufrieden mit der Situation.

Die Brassavola-Verbundenheit als Kernkonflikt lösen zu müssen bedeutet, dass du dich entscheiden musst: du oder die Anderen.

Du kannst nicht alle zufriedenstellen. Du beutest deine Kräfte wahrscheinlich sowieso schon aus. Du bist müde davon. Klare Gedanken fallen dir schwer, weil du schon ahnst, dass eine Konfrontation entsteht, wenn du deinen eigenen Weg gehst.

Es wird dir niemand von außen die Lösung schenken oder dir sagen können, was richtig ist. Das musst du selbst tun. Du wirst dich selbst ermächtigen, deinen Weg zu gehen. Egal, welchen du wählst. Auch wenn du nach deiner Entscheidung das gleiche machst wie vorher, so hast du dich dann doch selbst dafür entschieden.

Aber prüfe gut, was du wirklich willst und nimm wahr, wie groß dein Groll auf die Abhängigkeiten ist. Es ist immer gesünder, nicht im Untergrund wütend zu sein.

In der Seelenebene:

Bei deiner Frage gibt es in dir Erfahrungen damit, ALLES gegeben zu haben. Etwas war einmal so wichtig, dass du deine Lebenskraft und Lebenszeit dafür hergegeben hast. Jeder Zweifel und jedes ablehnende Gefühl wurde unterdrückt oder hinweggeredet, um der „Sache“ nicht zu schaden. Die vitalen Impulse wurden beseitigt: es gab schon immer und gibt noch heute so viele Methoden, um den Trieb nach Lebendigkeit zu unterdrücken oder gar zu beseitigen.

Aber wir wissen ja inzwischen, dass diese Unterdrückung lediglich eine Verdrängung ist, die sich irgendwann wieder Bahn bricht. Manchmal braucht es viele Inkarnationen, um die Bande endgültig zu lösen, die mit Kraft, z. B. durch Yogapraktiken oder Bußexerzitien, installiert wurden.

Höre also deinen Seelenimpulsen gut zu! Sie wollen dich daran erinnern, diese Wege nicht zu wiederholen. Damit sich nicht wieder Wut anstaut oder Andere über den eigenen Lebensweg entscheiden.

Selbstermächtigung bedeutet auch, in Frieden auf solche vergangenen Erfahrungen schauen zu können. Heute entscheidest du dich für dich.

Dann bekommst du die erwünschte Anerkennung - sobald du bereit bist, sie wirklich wahrzunehmen.

Lösungsweg:

Leben kann und will nicht verglichen werden.

Besinne dich auf deine Qualitäten. Du kannst großen Druck und starke Konflikte meistern. Es ist deine Geburt - freue dich auf dich.

Botanik:

Die Rattenschwanz-Orchidee wächst in den feuchten Urwäldern von Mittel- und Südamerika epiphytisch auf Bäumen.

Die Brassavola besitzt reichlich rundliche, fleischige und lang herunterhängende Blätter, die ihr den deutschen Namen Rattenschwanz-Orchidee verschafft haben. Sie produziert bis zu fünf sehr große weiße Blüten, die nachts nach Jasmin duften. Deshalb wird sie auch als Kulturpflanze verkauft.

Ihren botanischen Namen verdankt sie einem italienischen Wissenschaftler des 16. Jahrhunderts. Der Zusatz „acaulis“ verweist darauf, dass die Blüten ohne Stiel - a-caulis - erscheinen.

Angepasst an ihren Lebensraum hat sie einen „CAM-Stoffwechsel“ entwickelt. Ethnobotanische oder andere Verwendungen sind nicht bekannt.

Orchideen - Verbundenheit des inneren Kindes

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