Читать книгу VögelBar 1 | Erotischer Roman - Kim Shatner - Страница 17

Оглавление

Kapitel 15

Ja, sie ist eindeutig eine Frau, dachte Paula.

Natürlich gab es auch Männer, die spätabends als Gast in diesen überwiegend von Frauen frequentierten Chat kamen und dort kurzzeitig ein anderes Geschlecht vortäuschten, aber meistens flogen sie auf, denn kein Mann kann eine Frau über längere Zeit imitieren.

LaTigresse war eindeutig eine Frau. Eine Frau, die sie zwar noch nicht persönlich kennengelernt hatte, von der sie aber wusste, dass sie sie irgendwann kennenlernen musste. Ganz einfach, weil sie von ihr fasziniert war. Die Fantasie dieser Frau, ihr Charme, ihr Feingefühl, ihre gewählte Ausdrucksweise ... LaTigresse hatte eindeutig Klasse, und sie kam bestimmt aus besseren Kreisen.

Paula war von Natur aus ein vorsichtiger und zurückhaltender Mensch. Es hatte einige Zeit gedauert, ehe sie den inneren Zwang empfand, ihr Misstrauen zu überwinden und der geheimnisvollen Chat-Partnerin, die sie nur als LaTigresse kannte, ihre E-Mail-Adresse preiszugeben.

Aber heute würde sie es tun.

Eric, ihr Mann, lag bereits seit Stunden im Bett und schlief fest. Sie konnte sein Schnarchen sogar durch die beiden Türen hören, die ihr kleines Arbeitszimmer vom Schlafzimmer trennten.

Sie schenkte sich ein weiteres Glas Rotwein ein und bemühte sich um einen klaren Gedanken. Aber es ging nicht, sie war zu erregt. Dann fasste sie sich ein Herz ...

Sie warf ihr langes dunkles Haar in den Nacken, presste die Lippen aufeinander, dann ließ sie LaTigresse eine geheime Nachricht zukommen, die von den anderen Chattern nicht mitgelesen werden konnte.

»Ich möchte dich gern persönlich kennenlernen«, schrieb sie.

Sekunden später kam die Antwort: »Ich dich auch.«

Paula musste lächeln. Sie hatten bereits festgestellt, dass sie auch in London wohnte.

Erst kam ein Smilie, dann die Antwort von LaTigresse: »Okay, dann komm bitte sofort vorbei!!!« Und wieder ein Smilie, weil natürlich nicht ernst gemeint.

Paula zögerte mit der Antwort. »Sofort geht leider nicht. Aber wann hättest du denn mal Zeit, Süße?«

Sie setzte dieses »Süße« hinzu, obwohl sie es gar nicht wollte. Aber es floss irgendwie automatisch aus ihren Fingern. Sie gab dem Wein die Schuld. Ihr Herz schlug jetzt bis zum Hals.

»Sag du!«, lautete die Antwort.

»Ich gebe dir meine private E-Mail-Adresse, dann können wir alles Weitere besprechen, okay?« Und sie gab sie ihr.

»Okay, notiert. Schreibe dir sofort. Bis gleich.«

»Bis gleich.«

Paula sah, wie LaTigresse den Chat verließ. Daraufhin verließ sie den Chat ebenfalls. Puuuh, Paula, was tust du da?

Jetzt gab es kein Zurück mehr.

Etwas benommen ging sie zum Klo, um Pipi zu machen.

Nachdem sie zu ihrem Computer zurückgekehrt war, rief sie ihren E-Mail-Account auf. Im Posteingang lag eine Nachricht von LaTigresse!

»Hallo Babyface, find ich ja total geil, dass du dir endlich ein Herz gefasst hast. Ich hatte die Hoffnung nämlich nie aufgegeben, dich auch mal privat kennenzulernen.«

Paula wurde von einer geheimnisvollen Erregung erfasst. Der Text schien vor ihren Augen zu verschwimmen. Stopp!, sagte eine innere Stimme, du weißt so gut wie nichts über diese Frau. Du weißt ja noch nicht mal, wie alt sie ist, geschweige denn wie sie aussieht ... Sie hatte zwar das Gefühl, mit einer Gleichaltrigen zu chatten, aber dieses Gefühl konnte genauso gut trügen. Sie drückte auf »Antworten«, dann schrieb sie:

»Hallo LaTigresse, ja, ich bin auch ganz stolz auf meinen Mut. Ich habe lange vor diesem Schritt zurückgeschreckt, aber du gehst mir einfach nicht aus dem Kopf. Die Sachen, die du schreibst, erregen mich sehr. Du musst wissen, dass das, was wir hier tun, für mich absolutes Neuland ist. Im Chat klinge ich vielleicht mutig, aber ich bin es nicht wirklich. In Wirklichkeit bin ich ein ängstlicher Mensch. Aber ich bin auch sehr neugierig auf das, was mich mit dir erwartet. Wie alt bist du denn? Ich bin 31. Bis gleich, Paula.«

Sie unterschrieb die Mail mit ihrem wahren Vornamen.

Die Antwort kam Sekunden später.

»Hallo Paula, ich bin 33 Jahre alt. Ich hab dir mal ein aktuelles Foto von mir beigefügt, damit du weißt, wie ich aussehe. Schick mir bitte auch ein Foto von dir. Bin gaaaaaaanz neugierig. Liebe Grüße, Sandy.«

Als Paula das angehängte Foto im jpg-Format öffnete, war sie sehr angetan. Sandy war nicht nur schön, sie war aufregend. Sie schloss die Augen und sah, wie diese Frau sie auf den Mund küsste und sie überall berührte, und sie wusste sofort, dass dieses Bild sie in ihre nächste Masturbation begleiten würde.

Dann schrieb sie schnell zurück: »Ja, du gefällst mir sehr. Anbei auch ein Foto von mir. Sei mir bitte nicht böse, wenn ich dich auf morgen vertröste. Ich bin echt müde und muss morgen früh raus. Liebe Grüße, Paula.«

Als sie ihren Computer herunterfuhr, war sie ganz durcheinander. Auf dem Weg ins Badezimmer versuchte sie sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass es ja nicht zwangsläufig zum Sex mit Sandy kommen musste, obwohl sie wusste, dass es genau darauf hinauslief.

Bevor sie zu Bett ging, masturbierte sie heftig, und sie wusste, dass sich in ihrem Leben gerade etwas geändert hatte. Etwas Grundsätzliches.

Den ganzen nächsten Tag fieberte sie den späten Abendstunden entgegen, wenn Eric bereits schlafen würde und sie sich nach Herzenslust Sandy öffnen konnte.

VögelBar 1 | Erotischer Roman

Подняться наверх