Читать книгу VögelBar 1 | Erotischer Roman - Kim Shatner - Страница 4
ОглавлениеKapitel 2
Die Meteorologen hatten es vor Tagen angekündigt, und sie sollten Recht behalten. Mit siebenunddreißig Grad im Schatten war dies eindeutig der bisher heißeste Tag des Jahres. Von Marcs Büro bis zum ›Starbucks‹ waren es dankenswerterweise weniger als hundert Meter.
In der schmalen Einkaufspassage zwischen der King’s Road und dem ›Starbucks‹ standen sie sich schließlich gegenüber: Die attraktive Schmuckdesignerin und der Starastrologe.
Marc scannte ihre erotische Erscheinung in weniger als einer Sekunde. Sie trug wie immer kein Make-up, sie war halt eine Naturschönheit, aber ihr Gesicht, ihre ausdrucksstarken Augen, die hohen slawischen Wangenknochen schlugen ihn sofort in den Bann.
Sie trug Jeans, T-Shirt und Turnschuhe.
Trotz ihrer dreiunddreißig Jahre hatte sie noch immer den Körper einer Zwanzigjährigen, sehr schlank, sehr glatt und vom Aerobic gestählt. Ihre natürliche Haarfarbe war dunkelblond, aber sie hatte ihr Haar etwas heller gefärbt und trug es jetzt halblang. Die blauen Augen wirkten noch immer verspielt, aber manchmal auch etwas hilflos und melancholisch.
Sie setzten sich unter einen riesigen weißen Sonnenschirm und bestellten zwei Bitter Lemon. Die Sonne brannte heiß durch das Leinen des Schirms hindurch.
Marc fiel die leicht eingefallene Partie unter ihren Augen auf.
Sandy hatte seinen prüfenden Blick sofort bemerkt und wusste, was er dachte: Dass sie nämlich seit längerer Zeit nicht gefickt worden war.
Seit längerer Zeit hieß: Seit drei oder vier Tagen.
»Gestern Abend war Jeffrey bei mir, aber er war irgendwie zu schlapp. Er hat Fett angesetzt. Ich war geil, trotzdem hatte ich keine Lust auf ihn. Jeffrey will immer nur im Bett ficken. Das ist mir zu spießig. Vielleicht lasse ich mich heute Abend von Prewster ficken.« Sie lachte und entblößte eine Reihe sehr ebenmäßiger Zähne.
Prewster war der Hund ihrer Schwester. Ein schwarzes Riesenkalb. Ihre Schwester war zusammen mit ihren Eltern für ein paar Tage verreist, und Sandy musste solange in der elterlichen Villa übernachten und Prewster versorgen.
Sandy hatte eine klare, unkomplizierte, manchmal aber auch etwas drastische Ausdrucksweise. Einen auf kleines Mädchen machen war überhaupt nicht ihr Ding. Das war ein Punkt, der den meisten Männern Angst einflößte, weil sie ein solches Verhalten nicht kannten. Marc hingegen war von dieser Art der Offenheit geradezu begeistert. Dass sie hier gerade mal fünf Minuten zusammen saßen und Sandy sofort freimütig vom Ficken erzählte, entspannte die Situation ungemein.
»Lass uns mit deinem Wagen fahren«, sagte Marc, nachdem sie aufgestanden waren und er die Rechnung bezahlt hatte. »Ich hab keine Lust, meinen Wagen aus der Tiefgarage zu holen.«
»Kein Problem«, sagte sie.
Sie hatte ihren Wagen in einer Seitenstraße geparkt, weil sie in der King’s Road keinen Parkplatz gefunden hatte. Es war ein altes Austin FX4-Taxi, das Jeffrey ihr von Zeit zu Zeit kostenlos reparierte.
Im Wagen war es heiß, die Straßen waren verstopft, und die Klamotten klebten am Leib.