Читать книгу Vom Mut, den eigenen Weg zu finden - Kirsten Pape - Страница 71

Auf jeden Fall! Es gibt sicher viele Möglichkeiten, aber ich sehe diese Arbeit als einen essenziellen Beitrag. Menschen, die sehr verletzt sind, bauen Mauern auf. Und wenn wir alle hinter Mauern leben, isolieren wir uns immer mehr. Daraus entsteht Hass. Dieser Hass wird ausagiert. Und wenn du in solche Menschen reinschaust, dann ist da garantiert jemand, der unendlich verletzt ist innen drin. Da ist garantiert etwas passiert, wo er oder sie sich total abgeschottet hat. Und das ist die Arbeit. Wenn du zu diesem Teil hinkommst und den Menschen dabei unterstützt, wieder aufzumachen, dann kann der darüber reden und seine Gefühle spüren und dann kann eine Transformation geschehen. So viel in unserer Welt passiert, weil die Leute einfach verletzt sind und nur mit Hass, Gewalt, Rachsucht, Verzweiflung oder Selbstmord reagieren. Dabei geht es eigentlich nur darum, zu lernen, dieses verletzte Herz zu spüren und die Tür wieder aufzumachen. Menschen dabei zu unterstützen, sehe ich als eine meiner Aufgaben an. Ich glaube, wir sehnen uns alle nach dieser Liebe. Aber die fängt nur dann an, wenn ich meinen Schutz aufgebe. Dann kann man lernen, wieder verletzlich zu sein. Und wenn du verletzlich bist, dann kommt auch Liebe auf dich zu.