Читать книгу Vom Mut, den eigenen Weg zu finden - Kirsten Pape - Страница 80
Trotzdem hast auch du ja mitbekommen, was dort ablief. Die Kommune der „Neuen Menschen“ wurde immer hierarchischer, es gab bewaffnete Wachen am Eingang – an einem „Platz der Liebe und Meditation“. Rief das bei dir keinen Widerstand hervor?
ОглавлениеIch habe gedacht, so läuft es halt zwischen den christlich-fundamentalistisch orientierten Amerikanern, die natürlich nicht wirklich wollten, dass wir da eine freie Kommune aufbauten, und Osho, der anfangs allein schon durch die vielen Rolls Royces in den USA enorm provozierte. Es war eine widersprüchliche Mischung aus unserem enormen Einsatz in einer desolaten Wüste und dem tiefen Gefühl im Bauch: „Amerika will uns nicht, die versuchen, uns hier so schnell wie möglich rauszukriegen.“ Daraus entstand das Gefühl, dass sie versuchen würden, Osho so schnell wie möglich loszuwerden. Als zum Ende hin alles öffentlich wurde und Osho das Land verließ, dachte ich: „Jetzt muss ich meine Mala ablegen, das ist ja entsetzlich, was hier alles passiert ist!“ Ich hatte wirklich keine Ahnung, was alles im Hintergrund an Intrigen und Machtkämpfen abgelaufen war. Dann war Osho nach seiner Zeit im Gefängnis ja fast ein Jahr auf Weltreise, von einem Platz zum anderen. Kein Land wollte ihn aufnehmen. Als er schlussendlich wieder in Bombay landete, fuhr ich sofort hin, wollte ihn wiedersehen und habe dort auch gleich wieder meinen Platz gefunden. Ich dachte, ich werde wohl nie herausfinden, was wirklich passiert ist mit Sheela9 und was es mit diesem ganzen Theater auf sich hatte, das dort abgelaufen war. Aber das hatte für mich nichts mit Osho zu tun.