Читать книгу Roselill - Kjersti Scheen - Страница 3

Оглавление

Hoch oben am Hang über der stark befahrenen Fernstraße thronte ein altes Haus mit Erkern und Türmen. Es machte einen herrschaftlichen Eindruck, aber bei näherer Betrachtung konnte man sehen, wie verfallen es war. Die Dachrinnen waren durchgerostet, die Farbe an der Südfassade blätterte ab, etliche Fensterscheiben hatten Sprünge und auf dem Dach fehlten ein paar Ziegel.

Um den Garten war es auch nicht besser bestellt. Die Stämme der Apfelbäume waren von einer grünen Moosschicht überzogen und voll mit wuchernden Trieben. Auf den Kieswegen verdrängte eine Generation Unkraut die nächste.

Es war offensichtlich, dass dieses Haus nicht mehr bewohnt wurde. Jedenfalls nicht von Menschen. Tiere gab es dort mehr als genug. Im Frühling drängten sich gurrende Tauben auf dem Dach und den Simsen. In langen Winternächten nagten Mäuse Tapetenleim von den Wänden, und draußen im Garten unter dem halb eingestürzten Schuppen, in dem früher einmal die Spaten und Harken untergebracht waren, lebte ein Dachs.

Manchmal meinten die Nachbarn, Licht hinter den Fenstern zu sehen, aber das bildeten sie sich wahrscheinlich nur ein. Sicher waren das nur die starken Scheinwerfer der Autos unten auf der Fernstraße, die sich in den Scheiben spiegelten, man täuschte sich so schnell.

Das Haus schlief tief und fest.

Oder?

Roselill

Подняться наверх