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Das Bewusstsein

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In der Zeitschrift ›Was ist Erleuchtung‹, Ausgabe 11, sagt Dr. Goswami, ein amerikanischer Physiker, der den wissenschaftlichen Gottesbeweis antreten möchte:

»Ich hatte das Glück, durch die Quantenphysik erkennen zu können, dass alle Paradoxa der Quantenphysik gelöst werden können, sobald wir Bewusstsein als Urgrund des Seins anerkennen. Das war mein spezifischer Beitrag – hier liegt natürlich das Potenzial für einen Paradigmenwechsel, denn nun können Wissenschaft und Spiritualität einander wirklich ergänzen.«

Erinnern Sie sich an den Denker und den Beweisführer!

Am Anfang von allem muss Bewusstsein gewesen sein, denn Bewusstsein ist noch über dem Denken oder dem Verstand angesiedelt. Das Bewusstsein kann nämlich den Denker beobachten, wie Sie es in der Meditation erleben können. Dieses Bewusstsein möchte ich Allbewusstsein nennen, ein Bewusstsein, das sich seines Selbst vollkommen bewusst ist: Viele nennen dieses Bewusstsein Gott. Damit geben sie dieser Energie aber schon eine Form, obwohl man der Formlosigkeit doch keine Form geben kann. Wir versuchen, uns so das Unbegreifliche begreiflich zu machen. Dies wird aber immer eine Illusion bleiben.

Wenn Sie das Wort ›Gott‹ nicht mehr hören können, weil es bei Ihnen negativ besetzt ist, kann ich das gut verstehen. Wahrscheinlich mußte der ›liebe‹ Gott in Ihrem Leben schon für vieles herhalten. Für ein Kind ist Gott oft die wichtigste Person neben Vater und Mutter, und von vielen Eltern wird Gott oder seine Helfer, das Christkind oder der Nikolaus, als ›Supernannys‹ gründlich missbraucht: »Der liebe Gott sieht alles«, also selbst das, was den Eltern vielleicht verborgen bleibt. Auch die geheimen Wünsche und Sehnsüchte des Kindes, denn Gott hat die Fähigkeit, in uns hineinzuschauen, ja schlimmer, er weiß sogar schon, was wir denken werden.

Hier hat die Kirche kräftig mitgeholfen. Aber die Kirche ist ja auch ›wir‹. Sie kann es nur so geben, weil es uns so gibt, wie wir sind. Auch sie ist ein Spiegel, wir sind nicht nur das Volk.

Was tun Menschen nicht alles, damit Gott an ihnen ›Wohlgefallen‹ hat. Uns wurde auch noch gesagt, dass wir diesen Gott ›fürchten und lieben‹ sollen. Ziemlich verrückt, nicht wahr? Jemanden, den ich fürchte, kann ich nicht lieben. Aber dies ist nicht die einzige Doppelbödigkeit, mit der ein Kind heranwächst. Wir sollen ein gottesfürchtiges Leben leben. Was bedeutet aber ein Leben in Furcht? Die Antwort liegt auf der Hand. Was mag in einem Kind alles vorgehen, das mit seinen ›Verfehlungen‹ und ›Sünden‹ diesem ›allmächtigen‹, aber leider unsichtbaren Gott vollkommen ausgeliefert ist? Einem Gott, der ohne Erbarmen zusieht und zuhört und permanent mit Gedankenlesen beschäftigt ist! Dieses Kind wird sich mit Sicherheit noch winziger vorkommen, als es das in der Erwachsenenwelt ohnehin schon ist.

Wir beten sogar noch: »Herr erhebe Dein Antlitz über uns ...«, womit die Ursache dieses Übels klarer werden kann: Wir selbst sind es, weil wir die Verantwortung nach außen abgeben. Wir drücken uns vor der Verantwortung, wir wollen nicht erwachsen werden.

Gott hat sicherlich ganz andere Dinge zu tun, als ständig seine Geschöpfe zu überwachen, von denen er ja selbst gesagt haben soll, dass sie ihm ›gut‹ gelungen wären.

Wohl dem Kind, dem von einem gütigen, verzeihenden Gott berichtet wurde und das es vor allem durch und in seinen Eltern einen solchen Gott kennen lernen durfte. Da Kinder vorwiegend am ›Modell‹ lernen, werden sie solche Eigenschaften wie Güte und Vergebung übernehmen. Wie auch immer Ihr Gottesbild aussieht, Sie sind der einzige Mensch, der es verändern kann, Gott wird es jedenfalls nicht für Sie tun. Fangen Sie heute damit an, sich Folgendes vorzustellen: Gott ist alles. Wenn es auf dieser Welt irgendetwas gibt, das nicht Gott ist, dann gibt es keinen Gott.

Folglich gibt es auch keinen Teufel. Das ist Denken in der Dualität, schwarz-weiß. Aber: Alles ist Eins, und jeder von uns ist Teil dieses Allbewusstseins.

»Vielleicht haben alle Menschen zusammen eine Seele, und jeder ist ein Teil von ihr.« (Aus dem Anti-Kriegsfilm: ›Der schmale Grat‹.)

Solange auf diesem Planeten, dem Träger des Bewusstseins all seiner Bewohner, irgendwo etwas nicht in der kosmischen Ordnung ist, ist jeder Teil dieses Bewusstseins dafür mitverantwortlich. Wie wichtig Bewusstseinsarbeit für uns alle ist, kann jeder erkennen, der mit offenen Augen durchs Leben geht. Was wir brauchen, ist eine dringende Neuordnung des Denkens. Diese Neuordnung muss notwendigerweise bei jedem Einzelnen selbst beginnen. Denn wer nicht an sich arbeitet, an dem wird gearbeitet.

Zurzeit geschieht dies an allen Ecken und Enden dieser Welt. Unsere Erde ist Träger des gesamten Bewusstseins und wehrt sich mehr und mehr gegen das, was geschieht. Sie wird dafür sorgen, dass sich dieses Bewusstsein, unser aller Bewusstsein, verändert, wobei eine Auslöschung ja auch eine Veränderung darstellt. Es gibt immer häufiger Überschwemmungen, Erdbeben, gigantische Stürme und Feuersbrünste. Alleine im Jahr 2005 haben alle Elemente – Feuer, Wasser, Luft und Erde – für unglaublich große Katastrophen gesorgt (Feuer in Portugal und den USA, Tsunami in Sumatra und Überschwemmungen in China, auf den Philippinen, in der Schweiz und in Österreich, Hurrikans in New Orleans, Florida, Mexiko und Guatemala, Erdbeben in Japan, Pakistan und Kaschmir). Alleine im Jahre 2005 kamen bei diesen Katastrophen fast eine Million Menschen ums Leben. Extreme Naturkatastrophen haben sich in den letzten 30 Jahren verdreifacht, und da sich innerhalb der letzten 200 Jahre die Menschheit versechsfacht hat, sterben natürlich auch immer Menschen bei solchen Ereignissen.

Es ist übrigens noch gar nicht so lange her, dass die Menschen in solchen Fällen glaubten, es handle sich um ein Strafgericht Gottes oder der Götter. Erst seitdem wir jede Erklärung in Wissenschaft und Technik suchen, haben wir andere Gründe gefunden. Wie auch immer, das ändert nichts an der Tatsache, dass es so nicht weitergehen kann.

Wenn es die Erde in ihrer jetzigen Form nicht mehr geben wird, wird man sagen, es sei eine riesige Naturkatastrophe gewesen. Dies wird eine Lüge sein, denn sie wurde von Menschen gemacht.

Bisher haben wir uns so benommen, als gehöre uns dieser Planet und als könnten wir jederzeit einfach umziehen. Wir gehören aber lediglich zu den Untermietern. Wenn sich ein Untermieter nicht an die Hausordnung hält, wird er zunächst einmal angemahnt, und wenn er sich nicht ändert, wird ihm gekündigt, unter Umständen mit Zwangsräumung. Genau dies wird geschehen, wenn wir uns und unser Denken nicht schleunigst ändern, schnell und radikal.

Ihr Verstand wird sich permanent dagegen wehren. Er will so weitermachen wie bisher, nur besser soll es gehen. Er verfolgt diese Linie mit dem Trotz eines Dreijährigen. Der Trotz eines Dreijährigen ist vollkommen in Ordnung – für einen Dreijährigen. Dabei werden wir auch unterstützt von all den Leuten, die sogar ›wissenschaftliche Beweise‹ dafür liefern, dass es so schlimm ja gar nicht ist. Überlegen Sie dann einmal für einen Moment, wer wissenschaftliche Untersuchungen bezahlt.

Erinnern Sie sich an das erste hermetische Axiom: Alles ist Geist. Wir haben die Macht, die Dinge zu verändern, wenn wir anders denken. Auch wenn wir uns nicht mit diesen Gedanken beschäftigen, schaden wir uns und der Welt. Denn das heißt für das schöpferische Ganze, dass wir es hinnehmen und zufrieden mit den Zuständen sind. Jeder kann, zum Beispiel durch Meditation, seinen eigenen geistigen Schwingungszustand erhöhen und damit auf das schöpferische Bewusstsein aller einwirken. Er muss noch nicht einmal seine Bahn verlassen, denn alles schwingt ja nur zwischen zwei Polen, wie Sie sich sicher erinnern werden. Negatives Denken liegt auf der gleichen Achse wie positives Denken, man muss sich nur umdrehen. Und hat Jesus nicht auch gesagt: »Kehret um!«?

Die Kunst des Seins

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