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Prolog

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Jahrmillionen existierte die Erde als intaktes, aber unbewusstes Paradies, auf der alles Leben nur dem Reigen der Evolution auf dem Weg zu einem unbekannten Ziel unterworfen war. In einem lebendigen Universum aber musste alle Unberührtheit irgendwann einmal ein Ende finden und so nahmen vor Jahrtausenden die Pigkmegden, eine uralte, hoch entwickelte Spezies, den blauen Planeten in ihre Obhut.

Die Pigkmegden waren, wie alle sich selbst erkennenden Wesen, auf der Suche nach dem Sinn des Universums und allen Lebens, und es war ihnen in vielen Generationen und Jahrtausenden des Suchens gelungen, die so genannte Biomatrix nachzuweisen, eine versteckte Realitätsebene hinter den Dingen, bestehend aus Myriaden Bewusstheiten, die mit größter Wahrscheinlichkeit das Leben im Universum betreuen, ordnen und erneuern. Aber warum und mit welchem Ziel?

Die Pigkmegden hatten damals begonnen, bestimmte Aspekte der Biomatrix zu entschlüsseln. Der dritte Planet des Sonnensystems, die Erde, übernahm dabei als lebendes Laboratorium eine wichtige Aufgabe.

Unter den Hominiden-Vorgängern des Menschen hatten sich bescheidene Kulturpraktiken herausgebildet. Die Pigkmegden nutzten diese primitive Evolutionsstufe der Erdenbewohner, um ein Langzeitexperiment zu starten. Sie veränderten an der bedeutendsten Population des entstehenden Homo sapiens die DNA und integrierten ein Ring-Modul mit einem synthetischen mGen im Erbgut, das bestimmte Charaktermutationen zuließ, um herauszufinden, wie sich dieser Eingriff, als Element der Biomatrix, im Lauf der Jahrtausende auf die kulturelle Entwicklung der Menschheit auswirkt.

Um dieses Experiment für die Nachkommen der sich rasant entwickelnden Menschheit zu belegen, schufen sie einen verbotenen Garten mit einem jungen Weltenbaum, aus dem sich Früchte, Blumen und vieler Art Gewächse im Sinne des Rings entfalteten, um ihn der Erde und seinen Bewohnern als sinnbildlichen Schlüssel der kommenden Gesellschaft zu hinterlassen, damit es der Menschheit irgendwann einmal gelingen werde, sich vollständig selbst zu erkennen und damit das mGen als Charaktermutation zu entschlüsseln.

Die Jahre vergingen und die Nachkommen der Pigkmegden hatten eine ringförmige Raumstation im Orbit der Erde stationiert, die über viele Zeitalter hinweg den Planeten umkreiste. Die Menschen sahen in diesem Objekt am Himmel das Sinnbild einer höheren Macht und den Wohnort der Götter, bis die Allmächtigen ihr Wallhall verlassen mussten und die Raumstation ins Meer stürzte. Von da an mischten sich die Götter unter die Menschen und herrschten über sie.

Das Gen-Projekt der Pigkmegden aber war längst in Vergessenheit geraten. Der Garten verwilderte und der Weltenbaum wurde von der Natur vereinnahmt. Die Pflanzen zerstreuten sich über die ganze Welt.

In den ewigen Geschichten der Menschheit aber lebte dieser einzigartige Garten weiter und wurde zu dem Mythos, der das Entstehen der Menschheit in den alten Schriften lebendig hielt. Man versuchte, den Garten und seine Heiligtümer immer wieder neu erstehen zu lassen, um die magischen Kräfte zu beleben, die man diesem vergangenen, paradiesischen Ort nachsagte. Macht, Unsterblichkeit und das Wohlwollen der Götter sollten damit verbunden sein.

So entwickelten sich aus diesen Erzählungen die Kulturen und Religionen der Völker bis auf den heutigen Tag.

Aus dem Origin: Das Buch der Möglichkeiten

Ring der Welten 1

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