Читать книгу Status quo und Möglichkeiten des Einsatzes von Health Wearables bei der Patientenbetreuung in Arztpraxen - Klaus-Dieter Thill - Страница 5

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1.2 Die gegenwärtigen Reaktionen der Mediziner

Trend 1: Niedergelassene Ärzte betrachten das ansteigende Gesundheitsinteresse als eine sehr positive Entwicklung, da zu erwarten ist, dass hierdurch das Bewusstsein für Erkrankungen, ihre Präventions- und Kurations-Möglichkeiten, aber auch für die persönliche Verantwortung der Patienten und die Intensität ihrer Mitarbeit im Rahmen von Therapien steigen werden.

Trend 2: In der Konsequenz wird durch die eigeninitiativ erfolgende Informationsbeschaffung der Patienten das Wissens- und Informationsmonopol der Ärzte aufgehoben. Schon heute kommen immer mehr Arztbesucher bereits mit Internet-basierten Diagnosen („…habe ich die Symptome gegoogelt und herausgefunden, dass…“) in Arztpraxen oder informieren sich in Patientenforen detailliert zu Medikamenten-Verordnungen, um die gewonnenen Erkenntnisse („…sagen die meisten, dass hierdurch ganz erhebliche Nebenwirkungen entstehen können…“) mit ihrem Arzt zu diskutieren.

Die Gesprächsbereitschaft der Mediziner, mit den Patienten über diese Web-Inhalte zu diskutieren, ist momentan jedoch nur gering. Im Rahmen einer Kurz-Exploration wurden niedergelassene Ärzte gebeten, ihre Einstellung zu Patientengesprächen über Netzinformationen durch Einordnung auf einer Skala zu dokumentieren. Der Endpunkt „-5“ entsprach dabei der Aussage: “Gespräche über Internet-Inhalte zu Erkrankungen, Diagnosen und Therapien lehne ich grundsätzlich ab, da die Patienten-Kontakte hierdurch nur unnötig verlängert werden und die meisten Informationen ohnehin falsch oder unzutreffend sind“. Der Kontrapunkt „+5“ war mit dem Statement: „Gespräche über Internet-Inhalte zu Erkrankungen, Diagnosen und Therapien führe ich grundsätzlich, um den Patienten zu zeigen, dass mir ihr Engagement wichtig ist und ihnen gleichzeitig eine eindeutige Orientierung zu geben.“ verbunden. Aus den Antworten der zufällig ausgewählten Allgemeinmediziner ergab sich dabei ein Durchschnittswert von - 3,8, der eine starke Ablehnung zum Ausdruck brachte, ein Resultat, das auch in Gruppendiskussionen zum gleichen Thema in ähnlicher Form ermittelt werden konnte.

Trend 3: Patienten möchten zunehmend in medizinische Entscheidungsprozesse einbezogen werden und Vereinbarungen mit den Behandlern schließen (Stichwort: „Adhärenz“) statt Anweisungen zu erhalten. Doch die Zufriedenheit mit dem diesbezüglichen Verhalten der Ärzte in Relation zu den Anforderungen liegt – wie Patientenbefragungen zeigen – im Durchschnitt gerade einmal bei 39%, d. h. die Bereitschaft der Mediziner zu dieser Rollenveränderung ist in der Gegenwart noch sehr gering.

Status quo und Möglichkeiten des Einsatzes von Health Wearables bei der Patientenbetreuung in Arztpraxen

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