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„Gute Nacht.“

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Auf unserem heißgeliebten Planeten Erde gibt es in den verschiedensten Sprachen und Dialekten täglich, hier und da sogar auch schon mal minütlich umgangssprachliche sinnlose Bemerkungen und „gut“ gemeinte Wünsche. Da uns Menschen bekanntlich von höherer Stelle die Sprache mit in die Kinderwiege gelegt wurde, so sollten wir sie auch gefälligst gebrauchen.

Zwei Schweine im gleichen Stall grunzen sich den ganzen Tag lang nur an, was ja auch noch recht häufig in der sogenannten Zivilisation und somit bei uns Menschen vorkommen soll. Für einen weitverbreiteten Gummibaum ist es aber wirklich schwer bis unmöglich, seine ganz persönlichen Wünsche der schönen Hausgärtnerin mitzuteilen, da diesem armen Geschöpf sogar die dazu notwendige Sprachöffnung total fehlt. Zumindestens ist mir bisher nichts bekannt geworden, das eine derartige Öffnung irgendwo an dieser Pflanze gut versteckt vorhanden sein sollte.

Auch meine zwei Guppys im heimischen, gut gepflegten Aquarium haben bestimmt so ihre Verständigungsprobleme, denn obwohl deren Maul ständig am bewegen ist, ich habe mit meinen Ohren an der Glasbehälterwand noch nie etwas zu hören bekommen.

Nun aber endlich wieder zur Krönung der Schöpfung. Wie es bei den Männern und Weibchen der Menschheit schon rein äußerlich größere Unterschiede gibt (zumindestens meistens), so wird die bei jedem vorhandene Futterluke auch sehr verschieden benutzt. Sogar bei den verschiedenen Völkern gibt es markante Unterschiede im Gebrauch des meist notwenigen Sprachorgans. Wie z.B. die Bewohner des gut vom Mond aus erkennbaren Stiefels nicht nur Pizza und Pasta ständig am verspeisen sind, sondern in der essfreien Zeit sich das Maul in Fetzen reden, so kennt man das Alpenvölkchen mit dem weltbekannten Lochkäse eher als schweigsam, bis taubstumm, wie halt auch die Natur um sie herum.

Auch die wenigen Bewohner der uns bekannten Länder mit einem Jahrestemperaturdurchschnitt von minus 30 Grad Celsius sprechen allgemein bekannt sehr wenig, da ihre beiden Lippenteile auf Grund der örtlichen Umstände überwiegend fest verschlossen sind und dann immer wieder ganz vorsichtig mit Hammer und Meißel oder einem Flammenwerfer geöffnet werden müssen.

Aber in unserem hier ansässigen relativ gut durchwachsenem Klima kann man sich als Mensch übers ganze Jahr meist recht gut miteinander austauschen.

Hoch lebe die Technik der zivilisierten Welt. Heute reden wir nicht mehr miteinander, wir kommunizieren. Dank der Erfindung des Handys hat sich unsere Gesprächswelt um ein vielfaches erweitert. So kann ich heute mit meinem Freund Peter stundenlang über den Sinn von Breitreifen oder einer losen Schraube in seiner Wohnungstür reden (äh, kommunizieren), während der arme Kerl sich gerade auf der Toilette mit einem überaus hartem Stuhlgang herumquält. Alles per Handy und ohne dass ich von Peters selbst erzeugten Umgebungsluft irgendwie belästigt werde.

Toll, nicht wahr!?

Aber zum Thema Handy wird von mir sowieso demnächst ein Komplettwerk von ca. 263 Seiten erscheinen. Also jetzt nur mal ganz kurz erwähnt.

Nun gibt es uns Menschen in relativ aufrechter Form doch schon eine ganze Weile und auch die uns zugeordnete Sprache. Wenn diese vor urlanger Zeit auch nur den oben erwähnten Schweinen glich, so hat sie sich im Laufe der weiteren Geschichte doch prächtig entwickelt und in unzähligen Varianten auf unserem Planeten verbreitet. Wie auch immer sich diese Situation und Tatsache ergeben hat, so ist es heute leider nur mittels einem durchschnittlichen Reisekoffer voller Wörterbücher möglich, überall auf unserer Mutter Erde das richtige Verständnis zu finden.

Tief in irgendeinem der stellenweise immer noch etwas vorhandenen alten Urwälder kann es aber doch schon mal passieren, dass keines dieser wichtigen Büchlein aus dem Koffer helfen kann und man dann irgendwie missverstanden im Kochtopf der kleinen hungrigen Ureinwohner zu einer herrlichen Fleischbrühe verarbeitet wird. Aber diese Gefahr besteht auf Grund von verschwindend wenig vorhandenem Urwald nur noch ganz, ganz selten.

Nun aber wieder endlich zurück zu meinem nicht unwichtigem Titelthema. Aber ohne unsere menschliche Sprache wäre es uns aber wirklich unmöglich so etwas wichtiges wie „Gute Nacht“, „Guten Tag“, „Gute Besserung“ usw. einem anderen Mitmenschen mitteilen zu können. Und das rings um unseren Globus in unzähligen Sprachvarianten. Auf Grund gewisser Gesetzmäßigkeiten und dem ruhelosen Herumkreiseln von Erde und Mond im weitem Universum wird unweigerlich und fast pausenlos irgendwo irgend Jemandem „Gute Nacht“ gewünscht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass der Menschheit diese wichtige Erkenntnis überhaupt vollständig und tiefgründig bewusst ist.

Die Worte „Tag“ und „Nacht“ lassen sich ganz konkret und sicherlich gut zuordnen, es sei denn, man kommt erst frühmorgens nach durchzechter Nacht ins Heiabett und dann kann man schon mal die zugeordneten Worte falsch interpretieren.

Aber schon der unbedeutende Zusatz „Gute“ kann unzählige Bedeutungen und ganz anders gemeinte Nebeneffekte besitzen. Einige meiner werten Mitmenschen haben ganz bestimmt schon in einem spannenden Kriminalfilm den Ausspruch: „Na, dann gute Nacht –Marie!“ in ihre weit geöffneten Hörgeräte bekommen. Dass dieser Ausspruch ganz bestimmt nichts mit dem notwenigen gesunden Nachtschlaf zu tun hat, wird der Betroffene spätestens merken, wenn er den kühlenden Lauf eines durchgeladenen Revolvers an seiner hohen Denkerstirn verspürt. Warum dann aber alle Betroffenen immer wieder „Marie“ genannt werden, ist nicht nachvollziehbar.

Die Bedeutung der nächsten Variante der „Guten Nacht“ kann man nur an dem verschmitztem Lächeln im Gesicht des Wünschenden erkennen, wenn dann der Bewünschte in eines der voll umspiegelten Betten im Sperrbezirk verschwindet.

Eine weiteres „Gute Nacht“ wird nach Luft ringend und mehr oder weniger schweißgebadet in dem einem oder anderem Ehebettchen dieser Welt und mit seltsam leuchtenden Blick von den darin befindlichen meist auch direkt miteinander verheirateten Menschlein sich gegenseitig gewünscht.

Dann muss aber noch erwähnt werden, dass es immer mal vorkommen kann, dass dieses „Gute Nacht“ im gleichen oben erwähnten Ehebettchen Rücken an Rücken liegend nur durch die verbissenen Zähne gepresst wird.

Es ist auch nicht immer empfehlenswert, als männliches Arbeitstier seiner holden Angetrauten eine „Gute Nacht“ zu wünschen, wenn man dann anschließend dienstwütig zur anfallenden Nachtschicht in die Firma stürzt. Das kann dann schon mal ganz schnell nach hinten losgehen, wenn man auf Grund von plötzlich einsetzenden Dauerschnupfens vorzeitig vom Obermeister nach Hause geschickt wird und dann wegen Doppelmordes einige Jährchen in gesiebter Luft über diese zwei unscheinbaren Worte nachdenken darf.

Umgedreht sollte sich die heißgeliebte Dame des Hauses es sich besser auch verkneifen, ihrem scheinbar auf Maloche schwitzenden Nachschichtschwerstarbeiter diese „Gute Nacht“ zu wünschen. Geht er einerseits tatsächlich ordnungsgemäß durchs große Fabriktor, muss die lange Nacht im Schweiße seines Angesichts nicht unbedingt „Gut“ für den armen Mann sein, andererseits besteht natürlich auch die Gefahr und die Möglichkeit, dass er das große Fabriktor nicht mehr im Dunkeln findet und dann heimlichst einiges seiner sauer verdienten „Kohle“ mit einer rassigen Spanierin oder ähnlich veranlagter Lady die lange Nacht lang verplempert.

Nun kann man unschwer erkennen, dass nur dieser eine mehr oder weniger gut gemeinte Wunsch doch sehr viele Gesichter hat und ich bin fest davon überzeugt, dass es in einigen unbekannten Ecken auf der Erdkugel noch weitere Varianten davon gibt.

So sollte jeder zwangsweise Betroffene mit etwas gesunder Skepsis an die Sache gehen und er wird dann irgendwie bestimmt für sich eine eigene „Gute Nacht“ finden.






















Aus dem puren Leben gegriffen

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