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Kapitel 3: Jan wünscht sich Harmonie

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Wir haben eines unserer täglichen Meetings auf der Kackhäufchenwiese. Lucky, ein voll freundlicher Fellknäuel in einer gelungenen Mischung aus Schwarz und Braun, ist schon gut beschäftigt – leicht an der typischen Haltung zu erkennen.

Da, wo Lucky ist, ist sein Herrchen Jan nicht weit weg. Jan ist Daniels Freund. Bei meiner Hundekuchenehre, Jan hat ein Problem. Das rieche ich, denn mein Riechkolben ist groß genug. Und ich sehe es vor allem daran, wie Jan schaut. Seine Augenbrauen sind nach unten gezogen und er hat Ringe unter den Augen.

Jan und Daniel quatschen in einem ultraleisen Ton. Ich muss ganz nah ran, quasi „bei Fuß“. Ich spitze meine Lauscher. Da passiert das Unvermeidliche: Jan streichelt meinen Kopf, ich zwinkere und nun muss ich Jans Wunsch erfüllen. Jan wünscht sich, dass seine Eltern sich wieder vertragen. Mist, wie soll ich das bloß machen? Ich bin doch nur ein großer, tapsiger Hirtenhund, dessen pechschwarzes Fell in wilder Dauerwelle absteht. Okay, ich habe noch Lucky als Helfer, aber wie, bitte schön, sollen wir einen Streit zwischen zwei Restfellbesitzern schlichten?

Am Nachmittag trifft sich Daniel mit Jan wieder, Lucky und ich sind auch dabei. Es ist verdammt heiß. Wir lassen unsere Zungen ganz schön raushängen. So weit, dass die Ameisen mühelos damit Rolltreppe fahren könnten.

Daniel erzählt, dass er auf YouTube so einen Typen gesehen hätte, der von Garagendächern springt. Ich habe zufällig neben ihm gesessen, als er sich diesen Film auf seinem Smartphone angesehen hat.

Jan meint nur sein typisches: „Ja, und, Alter?“

Sie gehen beide zur Garage von Daniels Elternhaus.

Jan beäugt Daniel: „Würdest du dich das trauen?“

Daniel zögert mit der Antwort: „Jan, ich schaue mir das gerne an, aber...“

„Aber, was?“

„Und was ist mit dir?“

„Meinste, ich würde kneifen?“

Daniel blickt nach oben: „Die Garage ist mindestens zwei Meter fünfzig hoch.“

Jan stöhnt. „Alter, du redest wie meine Mutter, echt.“

Ich und Lucky begutachten auch die Garage. Also, ich würde da nicht freiwillig runterspringen. Lucky ist dergleichen Meinung. Wir sind beide froh, als Daniel und Jan schließlich meinen, das wäre doch nichts. Daniel sagt zwar noch, dass YouTube toll wäre. Aber damit ist die Sache zum Glück erledigt. Ich hatte mir schon flohmäßige Sorgen um Daniel und Lucky hatte sich zeckenmäßige Sorgen um Jan gemacht.

Wie ich für Jan die Welt rettete oder so

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