Читать книгу Wie ich für Jan die Welt rettete oder so - Kristin Fieseler - Страница 8

Kapitel 6: Ein altkluger Schäferhund namens Muffin

Оглавление

Als Daniel und ich am nächsten Morgen zur Kackhäufchenwiese kommen, sehen wir keinen Lucky und kein Herrchen Jan. Daniel lässt mich für mein Geschäft kurz von der Leine. Und da kreuzt auf einmal ein Schäferhund auf, den ich zuvor noch nie gesehen habe. Es ist, wie ich merke, kein altdeutscher, sondern ein altkluger Schäferhund. Er gibt mir Tipps, an welchen Stellen man am besten sein Geschäft erledigen könne. Nach einer kurzen Beschnupperungsphase sagt er mir, dass er ein Problem riechen würde. Ich erzähle ihm von meiner „Mission“. Er ist alles andere als ein Optimist. Er malt mir in den schillerndsten Farben aus, wie ich an dieser „Mission“ scheitern würde. Irgendwie ist mir Lucky lieber. Ich will schon gehen, als er anfängt, davon zu reden, dass etwas wie Romantik bei den Menschen eine überdimensionale Rolle spielen würde. Romantik, das Wort habe ich noch nie gehört, entgegne ich ihm. Endlich stellt sich der Schäferhund auch vor. Er heißt Muffin. Irgendwie ein irrer Name für einen so großen Hund, denke ich. Muffin merkt, dass ich innerlich am Grinsen bin und kläfft mich zur Warnung an. Ich bin sofort wieder ernst und hake nun nach, was Romantik sei. Muffin wechselt in einen feierlichen Ton. Romantik, das sei was ganz Besonderes unter den Restfellbesitzern. Romantik würde sie entspannen und erheitern. Meine Gehirnzellen beginnen zu grübeln. Ja, das wäre genau das Richtige. Jans Eltern brauchen definitiv Entspannung und Erheiterung. Nun bin ich neugierig. Ich frage Muffin, wie man dieses Romantikdings machen könne. Muffin kläfft vor Erstaunen. Er meint, wie das weißt du nicht? Wie lange wohnst du denn schon bei den Restfellbesitzern? Ich überlege und komme auf zwei Jahre. Ich erkläre ihm, dass bei Daniels Eltern es so ganz anders wäre. Die unterhalten sich, wohin sie demnächst in den Urlaub fahren und was sie Daniel zum Geburtstag oder zu Weihnachten schenken würden. Muffin ist misstrauisch. Er fragt, ob Daniels Eltern sich schon mal abschlecken würden. Tatsächlich, das habe ich schon öfters beobachtet. Siehste, Herr Langrock, das ist dieses Romantikdings und das machen die nur, wenn sie gute Laune haben. Ziel wäre es also, im Falle von Jans Eltern, gute Laune zu produzieren. Ich bin verzweifelt. Wie soll ich denn bei Jans Mutter gute Laune produzieren? Muffin grinst ganz breit und sagt mir, dass die weiblichen Restfellbesitzer große Freude empfinden, wenn man ihnen Blumen schenkt. Blumen? Ich würde mich über Hundekuchen freuen, aber Blumen? Aber, was noch interessanter ist, wo soll ich Blumen herbekommen? Muffin kläfft mir noch hinterher, dass es ein ganzer Strauß sein soll. Na, das ist ja eine tolle „Mission“.

Wie ich für Jan die Welt rettete oder so

Подняться наверх