Читать книгу Keine Panik, liebe Angst - Käthe Lachmann - Страница 6
WARUM GERADE JETZT?
ОглавлениеSeit einiger Zeit bin ich Single, genieße das mal mehr, mal weniger, küsse ab und zu einen Frosch, der sich aber leider nicht verwandelt. Mein Beruf macht mir Spaß, ich bin viel auf Tour und arbeite an meinem zweiten Roman.
Und es beginnen schlimme Zeiten, wie aus dem Nichts stellt sich mein gesamtes Leben auf den Kopf. Natürlich kündigen sich fürchterliche Ereignisse nicht an.
Es kommt wohl sehr selten vor, dass man im Vorwege Post erhält: »Ein schreckliches Ereignis steht ins Haus, vermutlich ist es im September so weit, bitte halten Sie sich bereit!« Das passiert vielleicht, wenn man Horoskope liest. Die lese ich auch, ich glaube sie aber nur, wenn etwas Gutes drinsteht, wie etwa: »Heute kommen Sie bei Ihren Freunden sehr gut an, und auch Fremde werden Ihnen hinterherschauen«, oder so. Schlechte Nachrichten vergesse ich sofort.
Diese Nachricht nicht. Aber sie ist auch nicht aus einem Horoskop in der Brigitte, sondern kommt aus dem Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist meine Mutter: »Ich habe Krebs«, sagt sie und erschreckt mich fürchterlich. Aber nur kurz. Worte wie »sterben« oder »Tod« kommen mir nicht in den Sinn. Meine Mutter ist schließlich erst siebzig! Und ich vierzig!
Als Kind habe ich immer gedacht, falls meine Eltern irgendwann sterben müssten (was ja sowieso schon sehr unwahrscheinlich war), wäre ich dann so alt und erwachsen, dass mir das nicht mehr viel ausmacht.
Da habe ich mich getäuscht, ich bin noch lange nicht so weit und werde es vielleicht nie sein.
Zunächst kann ich die belastenden Gedanken sehr gut verscheuchen. Wie viele Menschen überleben Krebs heutzutage! Eine Freundin meiner Mutter hatte immer wieder an einer anderen Stelle Krebs, hat ihn jedes Mal überwunden und reist heute noch quietschvergnügt durch die ganze Welt. Eine Nachbarin meiner Eltern hat sich auch von der Chemotherapie wieder gut erholt, eine andere ihrer Freundinnen gilt seit Jahren wieder als geheilt – und so machen wir’s mit meiner Mutter auch! Meine Mutter, rheinische Frohnatur, das Stehauffrauchen, die liebste, beste Ma der Welt, wird den Krebs besiegen, daran besteht für mich kein Zweifel!
Die ganze Tragweite ihrer Erkrankung wird mir anfangs überhaupt nicht bewusst, ich blende aus, dass ihr Tod näher ist als je zuvor. Das ändert sich auch in den nächsten Wochen nicht, als sie sich, während ich auf Tour bin, immer wieder Operationen, Chemotherapie und Bestrahlungen unterziehen muss. Zwischen den Auftritten besuche ich sie. Oft reise ich überstürzt zu meinen Eltern, weil es ihr plötzlich schlechter geht, und dennoch bin ich überzeugt davon, dass sie es schaffen wird. Als sie eine gefährliche Hirnblutung bekommt, sage ich einen mehrtägigen Auftritt mit meinem Soloprogramm im Quatsch Comedy Club Berlin ab, für den ich in diversen Radio- und Fernsehsendern und Printmedien Werbung gemacht hatte. Immer wieder sage ich etwas ab, verschiebe Termine und bin dennoch viel zu wenig bei ihr. Mein doofes Pflichtbewusstsein und der Wunsch, bei meiner Mutter zu sein, stehen sich im Weg und verursachen bei mir große Anspannung.
Irgendwann geht es ihr zum Glück wieder besser, mein Vater und ich atmen auf, es scheint fürs Erste überstanden, aber nach einer kurzen Verschnaufpause geht es wieder bergab.
Es geht hin und her zwischen Hoffnung und Angst, ich gewöhne mir an, niemals kürzer als drei Stunden vor dem Auftritt meinen Vater anzurufen, weil ich die Zeit brauche, um mich wieder zu berappeln und auftreten zu können.
Ist es naiv, wenn ich mich darüber freue, dass meine Mutter und ich ein paar Schritte zusammen in die Sonne gehen können? Ist es egoistisch, wenn mein Vater und ich ihr zuraten, ihr Gehirn bestrahlen zu lassen?
Einmal fragt sie einen befreundeten Psychiater, sie habe gehört, Nierenkrebs bekomme man häufig nach einem großen Schicksalsschlag, was er denn dazu sage? Er weiß, dass sie vom Tod meines Bruders spricht. Er starb mit sechsundzwanzig Jahren bei einem Verkehrsunfall. Aber der Psychiater bleibt ungenau mit seiner Antwort.
Die onkologische Abteilung im Krankenhaus ist voll mit Patienten. Meine Mutter ist wichtig, sie soll nicht wie eine von vielen behandelt werden! Aber es gibt die Behandlung, die man eben macht in ihrem Fall: Chemotherapie und Bestrahlung. Ich will für sie da sein, rasiere ihr die letzten Büschel Haare ab, kaufe flotte Strickmützchen und komme mir gleichzeitig so seltsam vor in der Rolle derjenigen, die doch immer sie gespielt hat: Die, die sich um mich kümmert, die für mich da ist. Ich habe das Gefühl, gar nicht richtig für sie da sein zu können. Weil ich es ja bin, ihr Kind. Weil es scheint, als könne ich nicht das leisten, was nur eine Mutter kann. Aber ich bemühe mich.
Die Chemotherapie setzt ihr zu, sie ist zu schwach zum Duschen, möchte es aber gerne. Doch selbst mit einem Hocker traut sie sich es nicht zu. Kurzerhand ziehe ich mich aus, gehe mit ihr zusammen unter die Dusche und wasche sie. Es ist schön, dass wir so ein unverkrampftes Verhältnis haben, dass das ganz selbstverständlich geht. Aber warum auch nicht, schließlich war ich einmal zehn Monate in ihrem Bauch, auch wenn das schon einige Zeit her ist.
Schließlich sage ich dem Pflegedienst, dass ich mich alleine um meine Mutter kümmere. Während des Studiums habe ich in der ambulanten Altenpflege gearbeitet, davor, nach dem Abi, sogar ein halbes Jahr im Krankenhaus als Pflegehelferin.
Die Gehirnbestrahlung hat einige Schäden angerichtet, meine Mutter ist nicht mehr ganz bei sich. Ich hoffe, dass das reparabel ist, und versuche, mit ihr Gedächtnistraining zu machen, kaufe Bücher und mache Übungen mit ihr.
Es zerreißt mich, ich bin unruhig und angespannt: Ein schlechtes Gewissen habe ich, wenn ich Auftritte verschieben oder absagen muss. Gleichzeitig habe ich bei jedem Auftritt das Gefühl, vollkommen fehl am Platz zu sein. Endlich entscheide ich mich dafür, auf unbestimmte Zeit bei meinen Eltern zu sein, denn mich drängt es zu ihr, obschon ich bis drei Tage vor ihrem Tod immer noch felsenfest davon überzeugt bin, dass sie nicht sterben wird. Ist das mein blöder Egoismus? Weil ich es will, soll diese geschundene Frau mit ihren hoch dosierten Schmerzmitteln und Metastasen überall und mit eingeschränkten Gehirnfunktionen leben? Ist das überhaupt noch ein Leben?
Sie spricht kaum noch, das Einzige, was sie sagt, ist: »Schön. Das ist schön. Wunderschön.« Dabei lächelt sie. Ist das das Morphium? Oder findet sie wirklich noch mal etwas schön? Sie ist so weit weg von mir, ich fühle mich so alleingelassen.
Inzwischen ist kein Auftritt mehr wichtig genug, dass ich ihn nicht auch absagen könnte. Ich bin bei ihr und merke, dass ich mit ihrer Pflege überfordert bin. Das macht mich traurig, ich will doch ganz für sie da sein. Ich schrecke vor keinen Pflegemaßnahmen zurück, aber bei ihr ist alles doppelt so anstrengend, vielleicht, weil es mich auch doppelt so sehr mitnimmt. Meine Mutter so zu sehen, nichts dafür tun zu können, dass sie wieder gesund wird, die ständige Sorge um sie, mein hilfloser Vater – das alles macht mich einfach fertig. Nach ein paar Tagen rufe ich den Pflegedienst wieder an. Meine Kräfte will ich mir doch für andere, schöne Dinge mit ihr aufsparen, dafür, einfach bei ihr zu sein, ihr etwas vorzulesen, sie zu füttern, ihre Hand in meiner zu halten.
Dankbar bin ich für die Zeit, die ich mit ihr noch habe. Ich weiß nicht, wie viel sie davon mitbekommt, aber ich glaube fest daran, dass es eine Menge ist. Als sie eines Tages Besuch von einer lieben Freundin bekommt, können wir deren mitgebrachten Kuchen sogar draußen auf der Terrasse essen.
Wenn ich sie mir so anschaue, mit ihrem eingefallenen Gesicht, der grauen Haut, beginne ich ganz allmählich zu begreifen, dass es tatsächlich bald so weit sein könnte: Meine Mutter wird in den nächsten Tagen sterben. Und obschon weder sie noch ich wirklich etwas davon haben, möchte ich, dass es noch lange dauert bis dahin.
Mein Onkel – ihr Bruder – und seine Frau kommen, als sie hören, dass sie nicht mehr lange leben wird. Natürlich ist sie inzwischen mit sehr starken Schmerzmitteln vollgepumpt, die ihr vielleicht angenehme Träume verschaffen. Ich bin viel bei ihr, lese vor, meine Tante auch. Wir lesen Khalil Gibrans Der Prophet. Sie soll wissen, dass wir da sind. Ich sage ihr, wie lieb ich sie habe, immer wieder, streichle ihre Wangen, halte ihre Hand. In der Zeit bei ihr habe ich keine Kraft, traurig zu sein. Ich verwende all meine Energie auf sie, ihr Kraft zu schicken, ihr zu vermitteln, dass sie geborgen ist, dass wir da sind. Ich bin müde und erschöpft. Wie müde und erschöpft muss sie erst sein? Ich weiß nicht, wie tapfer sie gekämpft hat.
Von meiner Freundin Gabi, die mir in dieser Zeit sehr zur Seite steht und viel bei uns ist, erfahre ich, dass meine Mutter schon vor Monaten zu ihr gesagt hat, sie sei froh, dass ihr die Zeit in einem Altersheim erspart geblieben ist. Das erschreckt mich. Hat sie sich schon vor Monaten aufgegeben und die ganzen Operationen, Bestrahlungen und Chemotherapie-Behandlungen nur für uns gemacht? Und eigentlich schon längst gewusst, dass sie sterben wird?
Ich finde nicht, dass ein Mensch um sein Leben kämpfen muss. Das darf jeder selbst entscheiden. Klar wünschen wir Angehörigen uns das. Aber letztendlich handelt es doch allein um das Leben des Todkranken.
Immer wieder bin ich sehr traurig, vermisse sie, aber meist bin ich einfach da, und die Angst zeigt sich nur manchmal, vor allem, wenn ich nicht bei ihr bin. Ich telefoniere mit Ärzten, Freunden und Verwandten, habe eine Standleitung zu einem guten Freund, einem Arzt in der Charité, kümmere mich mit meinem Vater um Medikamente, eine neue Matratze, Windeln und den Haushalt und versuche, so gut wie möglich, meiner Mutter beim Sterben zu helfen. Die Angst versteckt sich meist gut hinter dem Beschäftigtsein, dem Besorgtsein.
Eines Abends will mein Vater zur Chorprobe. Ich bleibe mit Onkel und Tante bei meiner Mutter. Lasse José Carreras, den sie so liebt, im CD-Spieler laufen, lese vor. Ab und zu benetze ich mit einem Wattebausch, der in Rosé getränkt ist, ihre Lippen. Sterben macht anscheinend einen trockenen Mund. Die Pflegerin hatte uns darauf hingewiesen, dass wir ihr die letzten Stunden auch mit etwas Leckerem zu trinken versüßen können.
Wir wechseln uns ab. Sie wirkt unruhig, weiter weg als sonst. Manchmal stöhnt sie. Wie mit der Palliativpflegerin besprochen, gebe ich ihr eine Morphiumspritze. Ich sitze an ihrem Bett und sage ihr, dass sie ruhig gehen dürfe, wenn sie es wolle. Dass mein Vater und ich ohne sie klarkommen. Ich möchte nicht, dass sie das Gefühl hat, noch für uns da sein zu müssen. Ich bin zwar nur zum Teil davon überzeugt, dass es ohne sie weitergeht, aber ich will stark sein. Nicht sie soll kämpfen, ich kämpfe. Ich kämpfe mit mir, sie loszulassen.
Als mein Vater von der Chorprobe wiederkommt, sagt er, ich könne ins Bett, er halte Wache, heute Nacht sterbe sie noch nicht. Ich rate ihm, er solle ihr alles sagen, was er sie noch wissen lassen möchte, auch wenn er nicht das Gefühl habe, sie registriere es, bin ich mir sicher, dass sie es höre.
Obschon ich davon ausgehe, dass ich kein Auge zukriege, lege ich mich hin. Onkel und Tante sind schon längst im Bett. Sofort schlafe ich ein. Um halb zwei weckt mich mein Vater, um mir zu sagen, dass meine Mutter tot ist. Er hatte bei ihr gelüftet, war kurz rausgegangen, und als er wieder zu ihr kam, war sie gestorben. Wir wecken Onkel und Tante, sie nehmen Abschied. Ich schenke uns von dem Roséwein ein, lege ihr eine Rose zwischen die Hände, und wir prosten ihr zu und verabschieden uns von ihr. Ihr Bruder bleibt lange bei ihr sitzen.
Auf ihren Tod folgen Tage der Geschäftigkeit, die Angst hält sich weiter im Verborgenen. Keinen Gedanken verschwende ich an sie. Der Pfarrer kommt zur Letzten Ölung und sorgt für einen Comedy-Moment, als er mit meinem Vater und beide mit zwei dünnen Stimmen ein letztes Lied für meine tote Mutter anstimmt, das sich so furchtbar und zugleich unfreiwillig komisch anhörte, dass ich mich richtig beherrschen muss, um nicht laut loszulachen. Vielleicht ist es auch eine Art Übersprungshandlung, und ich hätte es nicht ausgehalten, wenn ich es nicht lustig gefunden hätte mit dieser besonderen Art der Lustigkeit, einer kopfschüttelnden Das-glaub-ich-gerade-nicht-Lustigkeit. Ich glaube, meine Mutter hätte den Gesang auch lustig gefunden.
Genauso verhält es sich auch mit dem Bestatter, der dann kommt. Herr Lortz ist in meinem Alter, kommt forsch die Treppe hinauf, auf der ich ihm entgegengehe, und kondoliert. Er sieht mich an, als komme ich ihm bekannt vor. Das fragt er mich dann auch in breitem Schwäbisch: »Saget Sie, kenn i sie irgendwoher?« Ich verneine.
»Doch, Sie kommet mir bekannt vor! I han sie schomml irgndwo gsäh.« Natürlich könne es sein, dass wir uns in meinem – zwar ziemlich großen, aber doch – Heimatdorf mal irgendwo über den Weg gelaufen sind, sage ich zu ihm.
»Noi, irgendwo andersch. Machet Sie äbbes im Pfrnsäh (Fernsehen)?«
Kurz erkläre ich ihm, dass ich Komikerin bin und dass es schon sein kann, dass er mich da irgendwann mal gesehen hat. Er strahlt.
Zusammen mit meinem Vater klären wir dann, was es zu klären gilt. Als er später wiederkommt, um den Leichnam meiner Mutter abzuholen, lacht er mich an: »I wois wieder, woher i sie kenn! Ausm Pfrnsäh, wo sie des sexy Liedle gsonga hend!« Der Geburtstag vom Quatsch Comedy Club, erinnere ich mich, ich habe in meiner Figur der Synchronsprecherin Elke Schmidt auf Marilyn-Monroe-Art Happy Birthday gesungen. Herr Lortz ist auch ganz happy: »Jo, genau! Dees war luschdig!«
Plötzlich fällt ihm ein, warum er hier ist, ganz Profi senkt er den Kopf und bemerkt: »I hol jetzt Ihr Muddr. Mei herzliches Beileid nomml.«
In einer Mischung aus Unglauben und Freude an der skurrilen Situation – und nach einem kurzen gedanklichen Zwiegespräch mit meiner Mutter, in dem sie mir die Absurdität dieses Moments versichert und ihn auch sehr lustig findet – berichte ich meiner Freundin Gabi, die auf der Terrasse auf mich wartet, von der Begebenheit, und die ganze Anspannung und Trauer der letzten Tage und Stunden entlädt sich in einem großen Lachanfall. Das ist comic relief at it’s best.
Während dieser ganzen Zeit, zehn Monate von der Krebsdiagnose bis zum Tod meiner Mutter, habe ich immer mal wieder leichte Panik auf der Bühne, schreibe das aber der Belastung durch ihre Krankheit zu. Ich finde es nicht ungewöhnlich, dass es mir nicht Bombe geht, wenn meine Mutter unheilbar krank ist. Nach ihrem Tod wird es allerdings nicht richtig besser, eher im Gegenteil.
Es kommt mir so vor, als hätte ich überhaupt keinen Halt mehr im Leben. Ich vermisse die Geborgenheit, die sie mir immer gegeben hat, seit ich ein kleines Kind war. Natürlich bin ich heute eine erwachsene Frau, erfolgreich in meinem Beruf, ich habe eine Wohnung, Freunde und ein 1a-Fahrrad, aber dennoch hatte ich bis zu ihrem Tod immer diese zutiefst beruhigende Verbindung zu meiner Mutter, dieses Gefühl der absoluten Sicherheit und Geschütztheit.
Die Gewissheit, wenn alles den Bach runtergeht – man kann nach Hause, man wird aufgefangen. Vielleicht braucht man das als Erwachsener gar nicht mehr, vielleicht sucht man sich das in seiner eigenen Familie. Für mich war dieses unsichtbare Band zu meiner Mutter immer unabdingbar, um mich geborgen zu fühlen, sicher und beschützt, auch wenn sie die meiste Zeit 800 Kilometer entfernt war. Mit ihrem Tod ist es durchgeschnitten. Eigentlich schon davor, so seltsam das klingen mag, ich war manchmal fast ein bisschen eingeschnappt, wie sie sich durch ihre Krankheit von mir abgewendet hat. Sie hat mit diesem Ge-sterbe ihr eigenes Ding durchgezogen und mich, ihr Kind, einfach alleingelassen und meine Wurzeln gekappt.
So fühle ich mich. Voll die Ego-Nummer, ich weiß, aber ich fühle mich mutterseelenallein – bin ich das nicht auch?
Es war zu früh, aber ist der Tod der Mutter nicht immer zu früh? Egal, wann er eintritt? Oder kann man irgendwann erwachsen genug sein, um ihn zu verkraften?
Ich leide und irrlichtere ungeerdet durch mein Leben. Kein Wunder, dass sich wieder Panikattacken eingestellt haben. Und sie haben noch jemanden mitgebracht.