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4. September

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Guten Morgen aus Dänemark! Der Herbst hat heute morgen Einzug erhalten - die Zeit der warmen, klaren Farben und kühlen Nächte beginnt und erinnert uns daran, dass nichts bleibt, wie es ist.

Aber heute lacht die Sonne von einem blauen Himmel und es wird ein schöner Tag!


Das Leben, wie es sein sollte.


Scheine, Sonne, scheine,

Schein‘ auf Kurt und Steine.

Mach die kalten Schatten klein,

Der Kurt liegt gern im Sonnenschein!


„Kurt!“, schimpfte mein Frauchen „kannst Du nicht mal aufhören, den Hund zu mobben?!“ - „Iiiich?!“, fragte ich unschuldig.

„Ja. DU!“, antwortete sie und musterte mich scharf. „Ich sehe das! Du bist nicht nett!“.

In der Tat hatte ich ihn gerade mit einem durchdringenden Blick dazu gebracht, sich auf den Boden neben meinen Liegestuhl zu legen, statt darauf. So einen Affront konnte ich natürlich nicht durchgehen lassen. Ein Hund auf derselben Stufe wie ein Kurt. Pah! Wo kämen wir denn da hin, wenn hier jeder meinen würde, er könnte... ich verlor den Faden, denn soeben stellte mein Frauchen eine Schüssel Eis mit Sahne auf die Liege.

Ich stellte mich schlafend und beobachtete, wie sie nochmal zurück ins Haus ging. Ich könnte jetzt warten, bis sie mir meinen Anteil reichen würde, überlegte ich, aber die Verlockung war einfach zu groß... schneeweiß und zart geschwungen wölbte sich ein großer Klecks Sahne auf dem Eis... die Sonne ließ ihn geradezu schimmern und funkeln. Eine Heerschar von Geruchsmolekülen erreichte meine Nase und eine Explosion der Sinne versetzte mich in einen Rausch der Köstlichkeit. Langsam ließ ich mich von meinem Kissen rollen, zielsicher in Richtung Sahne. Einen Moment später tauchte meine rosa Zunge ein und ich schmolz dahin. Ich gab mich ganz dieser unverhofften Wonne hin, die so überraschend wie köstlich meinen Weg gekreuzt hatte.

Als mein Frauchen kurze Zeit später wieder die Terasse betrat, lag ich bereits arglos dösend in der Sonne.

„Ihr beiden“, sagte sie versöhnlich „vertragt euch. Wir haben Urlaub und jeder soll den genießen!“.

Sie hielt plötzlich inne, ihre Augen verengten sich beim Anblick ihres Eises.

„Wer hat von meinem Eis gegessen?“, fragte sie empört. Ich öffnete ein Auge, blinzelte sie fragend an und erinnerte mich just in diesem Moment an den Rat einer Freundin.

„Das“, sagte ich vielsagend und ohne rot zu werden „war der Hund...“.

Sie betrachtete mich prüfend einen Moment lang und ging dann wortlos, aber kopfschüttelnd mit der Schüssel zurück ins Haus, während ich mir verstohlen ein paar verräterische Sahnespritzer von der Nase putzte...

Das Jahr des Kurtes

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