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6. September

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„Kurt,“ sagte mein Frauchen nach dem Frühstück „lass den Hund mit auf die Liege! Heute Abend regnet es, bis dahin wollen wir alle noch mal die Sonne genießen!“.

Missbilligend schüttelte ich den Kopf.

Hätte ich Augenbrauen, würde ich diese jetzt hochziehen. Vermutlich nur eine - wie Mr. Spock....

„Och nöööö...“, maulte ich „das haarige ...“,

das zweite Wort verschluckte ich lieber. Es führte immer zu leichten Spannungen zwischen meinem Frauchen und mir, da sie meine Ansicht so gar nicht teilen wollte.

„Der Hund haart.“, erklärte ich stattdessen spitz. Auf meine Decke“.

Ich versuchte möglichst angeekelt und gequält zu schauen. Vielleicht ließ sich mein Frauchen ja doch noch umstimmen.

„Das soll wohl ein Witz sein! Dass ich nicht lache... musst DU grad sagen! Ich finde Dein Fell an Stellen, die....“, sie verlor den Faden, als mein Blick sie traf.

DER Blick.

„Jedenfalls,“ sagte sie und schaute zur Seite „Du solltest Dich über nichts beschweren, was Du selber tust! Im Überfluß.“.

Demonstrativ pustete sie ein Kurt-Haar von ihrem Shirt, das daraufhin elegant davonsegelte. Ich schaute ihm liebevoll nach. Dann holte ich tief Luft und konzentrierte mich auf diese Ungeheuerlichkeiten, mit denen man mich hier völlig zu Unrecht beleidigte.

„Der Hund haart willkürlich. „, belehrte ich mein Frauchen „sinnlos, immer und überall. ICH nicht!“

„Ach?“, sagte mein Frauchen zweifelnd.

„ICH“, erklärte ich ihr würdevoll „ich platziere. Ich lege sorgsam aus. Ich ordne wohlbedacht an. Ich wähle exakt aus. Ich arrangiere. Überlegt. Gezielt. Durchdacht. Geplant.“.

Ich blickte sie erwartungsvoll an, hatte ich doch immerhin ein langgehütetes Geheimnis gelüftet. Allerdings schien sie wenig beeindruckt. Nicht mal überzeugt , stellte ich ein wenig enttäuscht fest. Na gut, ich hatte noch mehr...

„Was trägst Du meistens?“, fragte ich mein Frauchen.

„Schwarz. Mit vielen weißen Kurt-Haaren nach kurzer Zeit.“, antwortete sie arglos und lachte. Sie hatte angebissen...

„Und was trägst Du manchmal auch?“, fragte ich im Plauderton.

„Weiß. Mit vielen....“, sie sah mich überrascht an.

„Genau!“, sagte ich triumphierend. „... mit vielen dunklen Kurt-Haaren!!!!“.

Jetzt wirkte sie doch ein wenig unsicher.

„DAS kannst Du?“, fragte sie fassungslos.

„DAS“, antwortete ich huldvoll und genoß jedes Wort „kann ich.“.

Das Jahr des Kurtes

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