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»Es ist wichtig, dass man sich für sich und seine Weltvorstellung einsetzt, obwohl es vielleicht gegen den Strich von anderen läuft«

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Lorena (17)

Schülerin eines Gymnasiums, spielt Theater in einem Spielclub des Jungen Ensembles Stuttgart

Lorena, du bist im Spielclub JES Open 1 des Jungen Ensembles Stuttgart. Wie bist du eigentlich dazu gekommen?

Ich komme eigentlich aus Schwäbisch Hall, spiele, seit ich zwölf bin, Theater und habe das Glück, dass meine Tante in Stuttgart wohnt. Ich hatte auch mal Lust, ein bisschen weiter rauszukommen mit dem Theater, habe nach einem Spielclub in Stuttgart geschaut und bin auf das JES gestoßen. Dort habe ich mich beworben und wurde glücklicherweise genommen.

Welche Art von Theater spielt ihr denn in Schwäbisch Hall?

Da gibt es die Freilichtspiele, und die letzten Stücke, bei denen ich vom Jugendensemble aus mitgemacht habe, waren Stückentwicklungen zu Faust, über das Thema Liebe und was mein Herz begehrt. In der jetzigen Produktion, die wir leider aufgrund Corona nicht aufführen können, hätten wir Homo empathicus gespielt. Das ist ein Stück, in dem die Geschlechter privat sind, wo alle vegan leben und so. Das ist auf eine leichte Art politisch.

Das Theaterstück, bei dem du jetzt in Stuttgart mitspielst, trägt den Titel Deutschland, meine Hood. Das hört sich für mich auch politisch an …

In dem Stück geht es um Nachbarschaft, aber auch über Deutschland, und es wird unter anderem spielerisch mit Klischees umgegangen. Beispielsweise gibt es eine Szene, da stellen wir Autofahren dar, indem wir in Einkaufswägen sitzen und rasen. Einer kommt dann mitten in die Szene rein und sagt: »Ich habe mein Deutschland verloren.« Das bringt das Ganze auf eine ganz andere Ebene, weil man sich dann ja fragt: »Was bedeutet es eigentlich, deutsch zu sein? Wie lebt man das aus? Und ist das überhaupt was Großes?«

Nur dämlich, lustlos und extrem?

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