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5. DER ALTE VOM TAISCHANBERG.
GRÜNDE DER ZUFRIEDENHEIT
ОглавлениеMeister Kung wanderte im Taischangebirge. Da sah er den Yung Kiki auf den Wiesen von Tscheng umhergehen im Rehpelz und mit einem Strick gegürtet. Er schlug die Laute und sang.
Meister Kung fragte und sprach: »Was ist es, worüber Ihr fröhlich seid?« Er erwiderte: »Meiner Freuden sind viele. Unter allen Geschöpfen, die der Himmel erzeugt, ist der Mensch das edelste. Und mir ist es zuteil geworden, Mensch zu sein: das ist meine erste Freude. Der Unterschied zwischen Mann und Weib ist, daß der Mann geehrt, das Weib gering ist; darum gilt der Mann für edler. Nun ist es mir zuteil geworden, daß ich ein Mann bin: das ist meine zweite Freude. Unter den Menschen, die geboren werden, gibt es solche, die weder Sonne noch Mond erblicken, die nicht den Arm der Wärterin verlassen. Nun wandere ich schon 90 Jahre umher: das ist meine dritte Freude. Armut ist das beständige Los des Gelehrten, der Tod ist das Ende aller Menschen. Wenn man in dieser beständigen Lage verweilend das Ende erreicht: Worüber sollte man da traurig sein?«
Meister Kung sprach: »Wohl dem, der so sich selbst befreien kann.«