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10. DAS GLEICHGEWICHT DER KRÄFTE.
STETIGE WANDLUNG

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Yü Hiung sprach: »Der Kreislauf hört nicht auf. Wer aber merkt die verborgenen Veränderungen von Himmel und Erde? Denn wenn die Dinge auf der einen Seite verringert werden, so werden sie auf der anderen Seite vermehrt; wenn sie hier voll werden, so nehmen sie dort ab. Verringerung und Vermehrung, Vollwerden und Abnehmen werden fortwährend erzeugt und hören fortwährend auf, ihr Gehen und Kommen ist miteinander verbunden durch unsichtbare Übergänge. Wer merkt es wohl? Überall nimmt eine Kraft nicht plötzlich zu, nimmt eine Form nicht plötzlich ab, darum bemerkt man auch ihr Vollwerden und ihr Abnehmen nicht. Es ist wie bei dem Menschen, der von der Geburt bis zum Alter im äußeren Aussehen und im Stand seiner Erkenntnis sich täglich ändert: Haut, Nägel und Haare werden fortwährend erzeugt und fallen fortwährend ab. Nicht gibt es ein Stillstehen auf der Stufe der Kindheit ohne Wandlung. Die Übergänge sind unmerklich; erst hinterher erkennt man es.«

Liä Dsi

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