Читать книгу Wanderführer Allgäu: Wanderungen für Senioren Allgäu. 33 entspannte Touren in den Allgäuer Alpen. - Lars Freudenthal - Страница 8

Auf der Hochsiedelrunde

Wenn die Schneedecke gegen Ende des Winters bis auf wenige Flecken zusammengeschmolzen ist, verwandeln weiße und blaue Krokusse die Wiesen am Hündle in ein Blütenmeer. Das jährlich wiederkehrende Schauspiel begeistert Wanderer und Naturliebhaber gleichermaßen.

Tourencharakter

Bestens beschilderte und gepflegte Runde ab der Bergstation der Hündlebahn; bis auf den Abstecher auf den Hündlekopf breite, gut zu wandernde Wege

Ausgangs-/Endpunkt

Bergstation (1050 m) der Hündlebahn

Höchster Punkt

Hündlekopf (1114 m)

Anfahrt

GPS 47.5518, 10.0508

Auto: Von der B 308 Immenstadt-Oberstaufen bis zur Einfahrt der Hündle-Erlebnisbahnen fahren. Die Parkplätze bzw. die Bahn befinden sich direkt neben der Bundesstraße.

Bus & Bahn: Von Immenstadt und Oberstaufen fährt die Buslinie Nr. 39 zur Haltestelle »Hündlebahn«.

Einkehr

Moos-Alpe; Schwand-Alpe; Café am Wald; bei der Hündlebahn

Informationen

Touristinformation Oberstaufen, Tel. 08386/930 00, www.oberstaufen.de

Gemütlicher Auftakt Die Hochsiedelrunde ist vor Ort als Wanderweg Nr. 16 ausgewiesen und beginnt offiziell bei der Talstation der Hündlebahn. Von dort führt der Rundweg um die Sommerrodelbahn herum und in mehreren Kehren zur Bergstation. Das kann man so machen. Allzu spannend ist der mit Höhenmetern gespickte Aufstieg auf breiten Schotterwegen allerdings nicht. Da es sich dafür umso mehr lohnt, oben länger zu verweilen, schweben wir also entspannt in einer der Gondeln der Hündlebahn hinauf zur Bergstation.

Nach der ersten Orientierung folgen wir dem rot-weiß markierten Bergweg an der Sennalpe vorbei zur ersten Besonderheit dieser Tour. An sich ist es nur ein medizinballgroßes Loch im Fels. Daneben fragt ein Schild, um was für einen Felsen es sich handelt? Die Antwort ist einfach: Da der Hündle Teil der Nagelfluhkette ist, wird es sich um einen Nagelfluhfels handeln. Weit interessanter ist es, der Aufforderung zu folgen, seinen Kopf in das Loch zu stecken und laut zu summen. Wer sich traut, wird mit einem Klangerlebnis belohnt, das unsere eigenen Erwartungen übertroffen hat.

Frühlingsboten auf dem Hündle Gleich neben dem Brummfelsen zeigt uns ein Wegweiser eine reiche Auswahl von Wandermöglichkeiten an. Um zu den Krokuswiesen zu gelangen, müssen wir uns bei der Verzweigung links halten. Da wir schon einmal hier sind, bietet sich zuvor ein Abstecher hoch auf den Hündlekopf an. Dieser erfolgt auf einem teils ausgetretenen Pfad und ist nach 180 Metern geschafft.

Zurück auf dem Höhenweg folgen wir anschließend dem Weg R 16 Richtung Moos-Alpe. Auf diesem ersten Abschnitt der Runde ist ein gutes Vorstellungsvermögen von Vorteil. Wer es schafft, sich gedanklich 20 000 Jahre zurückzuversetzen, steht nach ca. 10 Minuten (ab dem Abzweig) am Rand einer 400 Meter dicken Eiszunge. Gegenwärtig bestimmen alljährlich nach der Schneeschmelze etliche, meist weiße Krokusse das Landschaftsbild. Als Besonderheit gilt hier die Blaue Krokuswiese, wo Tausende zarte Blüten den Frühling und die Wandersaison am Hündle einläuten. Weitgehend unbeachtet bleiben zur selben Zeit die Blüten zweier weiterer Frühlingsboten: der Weißen Pestwurz und der leuchtend gelb-orangen Sumpfdotterblume.

Einkehren, wie's gefällt Beim Wegweiser »Hochsiedel-Alpe« halten wir uns rechts, sodass wir links vom Hohen Teufellift ein kurzes Stück durch einen Wald laufen. Wo unser Weg in einen anderen einmündet, geht es links zur nur wenige Minuten entfernten Moosalpe. Direkt vor dem einfachen Gasthaus biegen wir erneut links auf den Fahrweg ab. Dieser führt uns zunächst noch sanft abfallend durch weitere aussichtsreiche Wiesen, dann etwas steiler durch den Wald hinunter zum herrlich gelegenen Einkehrstüble Schwändle. Auf der windgeschützten Terrasse lässt es sich an sonnigen Frühlingstagen bereits gut bei Kaffee und Kuchen aushalten.

Der weitere Abstieg erfolgt auf der Zufahrtsstraße. Sowie wir das Café am Wald passiert haben, geht es ans untere Ende der Straße Am Schwandweg in Thalkirchdorf. Für den direkten Rückweg müssen wir dort links in die Kirchdorfer Straße abbiegen. An der Talstation der Skilifte Thalkirchdorf vorbei führt uns der Rückweg durch im Sommer saftig grüne Wiesen an die Konstanzer Ach. Erneut links ab, gleicht der letzte Kilometer bis zur Talstation der Hündlebahn einem lockeren Spaziergang.

Variante mit Rundweg Thalkirchdorf Wer die Runde verlängern möchte, biegt in Thalkirchdorf rechts auf die Kirchdorfer Straße ab. Nach 250 Metern folgen wir der Straße links am Thalkircher Dorfhaus vorbei zum Parkplatzstreifen nahe der Bundesstraße. Dort biegen wir erneut links ab, sodass wir als Nächstes den Festsaal und das Freibad passieren. Sowie wir den Ort verlassen haben, nehmen wir die Unterführung und biegen jenseits der B 308 in Lamprechts links auf die Straße Am Mühlacker ab. 200 Meter weiter kreuzen wir die Bahntrasse und folgen der Beschilderung über Salmas in Richtung Oberstaufen. Der Weg verläuft in etwa parallel zur Bahntrasse und trifft bei der Miniwelt Oberstaufen auf die St 2005. Zu den Schätzen der Eisenbahn-Modellbauer gehören der »Loreleyfelsen bei Sankt Goar« und der Nachbau des Streckenabschnitts zwischen Koblenz und Bingen, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Bis zur Talstation der Hündlebahn sind es ab der Miniwelt noch 300 Meter.

Nahe der Bergstation lädt die Sonnenterrasse der Berggaststätte Hündle zum Verweilen ein.

Immer wieder ein Blickfang: Krokusse am Hündle;

Obligatorisches Gipfelfoto auf dem Hündlekopf

Blick über die Wiesen unterhalb des Hündlekopfs

Rodelspaß für die Enkel

Ab dem zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein ist die Sommerrodelbahn am Hündle geöffnet. Auf einer Strecke von 850 m geht es durch 16 Kurven hinunter ins Tal.