Читать книгу Fairview - Schleichender Tod - Lars Hermanns - Страница 5

Sonntag, 1. März 2015

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Gordon erwachte bereits sehr früh an diesem Morgen. Als sie alle zu Bett gingen, war es gerade mal knapp 20:30 Uhr. Zu dieser Zeit hatte er oftmals noch im Büro beim NYPD gesessen. Nun freute er sich, dass William offensichtlich zu einem etwas anderen Rhythmus gefunden zu haben schien, seit er in Fairview arbeitete. Gordon hatte vor dem Schlafengehen noch in den Ermittlungsunterlagen geblättert. Doch auch jetzt wollte ihm nichts Neues dazu einfallen. So war er gegen kurz nach 21 Uhr in einen zunächst unruhigen, später jedoch tiefen Schlaf gefallen und bereits gegen 6 Uhr frisch und erholt aufgewacht.

Er schlich sich nach unten ins Gästebad, in dem William am Abend zuvor geduscht hatte. Hier duschte er nun ebenfalls kurz, zog sich seine Schuhe und seine Jacke an und ging hinaus in den Garten. Er spazierte durch das feuchte Gras hinunter zum Bootssteg und schaute nachdenklich auf das Wasser. Gordon sah, wie leichte Nebelschwaden aufstiegen. Die Temperaturen lagen noch knapp unter dem Gefrierpunkt, sollten heute aber im Laufe des Tages auf bis zu 14°C ansteigen, wenn man der Wettervorhersage des Weather Channel glauben durfte. In New York würde er derzeit nur mit Grauen an den Hudson River denken. Während William hier früh morgens die Ruhe des Sweetwater Creeks genießen durfte, zogen die Beamten der Water Patrol in New York immer öfter Leichen aus dem Fluss.

* * *

Nachdem auch William und Cynthia gegen 9 Uhr ihr Schlafzimmer verlassen hatten, verbrachten die drei Freunde einen angenehmen Sonntag miteinander. Sie frühstückten lange und ausgiebig. Gegen Mittag fuhren sie gemeinsam durch Fairview, zeigten Gordon Williams neue Heimat und gingen am Nachmittag entlang des Sweetwater Creek spazieren.

Gordon zeigte sich sehr erfreut, dass William es hier so gut getroffen hatte. Für einen Moment vergaß er seine Sorgen und die Ermittlungen, die in New York auf ihn warteten. Dieser Sonntag war seit langem mal wieder so richtig erholsam. Er dachte nicht einmal mehr an den dunklen BMW, der William und ihn sowohl in New York als auch hier in Fairview zu folgen schien.

* * *

Um 17:30 Uhr lud William bereits wieder Gordons Gepäck in den Truck. Er rechnete damit, etwas über eine Stunde bis zum Flughafen Atlanta Hartsfield-Jackson zu benötigen, sodass sie letzten Endes wohl gegen spätestens 19 Uhr im Terminal sein dürften. Er rief sich nochmals die Flugzeiten in Erinnerung:

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Gordon hätte somit mehr als Stunde Zeit, ehe das Boarding beginnen würde. Und da man nie wusste, wie es auf der I-575 und im Großraum Atlanta aussah, war ein gewisser Puffer sicherlich sinnvoll. Cynthia hatte sich kurzentschlossen entschieden, mitzufahren. Und so verabschiedeten sie Commissioner Malone kurz vor 19 Uhr gemeinsam im Terminal B, wo er sich schließlich zu seinem Abfluggate 46 aufmachte.

Auf der Rückfahrt sprachen sie viel über den alten Freund aus New York. Cynthia hatte ihn offensichtlich in ihr Herz geschlossen, und William verspürte urplötzlich eine Vertrautheit, wie er sie zuletzt im vergangenen Jahr in New York und New Jersey verspürt hatte. Gordon hatte vermutlich wieder einmal recht: Frauen wie Angela und Cynthia wuchsen nicht auf Bäumen. Vielleicht war Cynthia an seiner Seite doch die Richtige.

Während sie miteinander sprachen, und William gleichzeitig seinen Gedanken nachhing, bemerkte keiner von beiden, dass unmittelbar hinter ihnen ein dunkler BMW in sicherem Abstand zu ihnen fuhr und auch in Fairview die Interstate verließ.

Fairview - Schleichender Tod

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