Читать книгу Depressionen überwinden für Dummies - W. Doyle Gentry, Laura L. Smith - Страница 59
Persistierende Depressive Störung: Eine chronische, geringgradige Depression
ОглавлениеDie heute auch Persistierende Depressive Störung genannte Dysthymie ähnelt in ihrem Erscheinungsbild der Major Depression. Sie ist jedoch nicht so schwer und neigt eher dazu, einen chronischen Verlauf zu nehmen. Bei einer Persistierenden Depressiven Störung bestehen die Symptome schon seit etwa zwei Jahren oder länger. Die depressive Stimmung besteht fast den ganzen Tag und es gibt kaum mal einen Tag, an denen es den Betroffenen gut geht. Um die Diagnose Dysthymie stellen zu können, müssen Sie zusätzlich zu einer depressiven Stimmungslage nur zwei der folgenden Symptome aufweisen:
Konzentrationsmangel,
geringes Selbstwertgefühl,
Appetit- und Schlafstörungen,
Gedanken der Hoffnungslosigkeit,
Schuldgefühle,
Gedanken an Tod oder Selbstmord,
Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen.
Die Dysthymie ist im Gegensatz zur Major Depression weniger häufig mit körperlichen Symptomen wie Veränderungen bei Appetit, Schlaf, Gewicht oder dem Auftreten von Ruhelosigkeit verbunden.
Die Dysthymie beginnt häufig bereits in der Kindheit oder im jungen Erwachsenenalter. Sie kann viele Jahre fortbestehen, wenn sie nicht behandelt wird. Außerdem besitzen Personen mit einer Dysthymie ein größeres Risiko, irgendwann in ihrem Leben eine Major Depression zu entwickeln.
Obwohl die Betroffenen bei einer Persistierenden Depressiven Störung nicht so mutlos wie bei der Major Depression sind, führen sie trotzdem ein Leben ohne Kraft und Lebensfreude. Diese Menschen sind für ihre Umgebung nicht als depressiv zu erkennen, doch sie wirken pessimistisch, demoralisiert und vielleicht sogar zynisch und sind die meiste Zeit sehr griesgrämig gestimmt.
Elke kann sich nicht daran erinnern, jemals Freude empfunden zu haben. Sie weiß nicht einmal genau, was dieses Wort bedeutet. Elkes Eltern arbeiteten viel und wirkten kühl und distanziert. Elke war in der Schule sehr fleißig. Sie hoffte, durch ihre guten Leistungen Liebe und Anerkennung zu bekommen. Doch ihre Eltern schienen ihre Anstrengungen nicht einmal zu bemerken. Heute führt Elke ein Leben, um das sie all ihre Kollegen beneiden. Sie bekommt ein gutes Gehalt und arbeitet unermüdlich in ihrem Beruf als Maschinenbauingenieurin. Trotzdem hat sie das Gefühl, etwas zu vermissen. Sie fühlt sich erfolglos und ist sehr unzufrieden. Elke hat eine Dysthymie, obwohl sie von sich selbst sagt, dass sie sich nicht depressiv fühle. Sie holt sich keine Hilfe für ihr Problem, weil ihr gar nicht klar ist, dass das Leben auch anders sein kann.
Gerade Menschen mit einer Dysthymie lassen sich häufig nicht behandeln, weil sie glauben, das Leben sei eben so. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie an einer Dysthymie leiden, dann benötigen Sie Hilfe. Die Dysthymie wird nicht von allein verschwinden. Sie haben das Recht, sich besser zu fühlen, als Sie es im Moment tun.