Читать книгу Anaconda - Lauren Landish, Лорен Лэндиш - Страница 6
Brianna
Оглавление"Das ist ekelhaft", murmle ich, schaue mich im Hotelzimmer um und kann die aufsteigende Übelkeit kaum zurückhalten, weil der Gestank mir den Magen umdreht. Ich halte mir mit einer Hand die Nase zu, versuche, die sauer riechende Luft nicht durch den Mund einzuatmen und schüttle den Kopf.
Eigentlich ist ekelhaft eine Untertreibung. In dem Zimmer sieht es aus wie in einer Studenten-WG nach einer Nacht mit Saufgelage und wilden Orgien. Überall Pizzakartons, zerdrückte Bierdosen und dunkle Flecken.
Jesus Christus.
Kein Wunder, dass der Geruch so schlimm ist. Diese Typen sind Schweine. Mein Blick wandert weiter, und ich entdecke mindestens eine zerschlagene Wodkaflasche, bevor ich ...
"Oh, zum Teufel, nein!", krächze ich. Ich muss würgen und wende mich von dem abscheulichen Anblick mehrerer benutzter Kondome ab. Ich kann sogar etwas Weißes und Klebriges in meiner Nähe sehen. Ich ziehe mir das Oberteil meiner Uniform über die Nase, weil ich den Gestank nicht mehr ertragen kann. "Sie zahlen mir nicht genug für diesen Scheiß!" Ich halte den Atem an und haste zur Tür. Keuchend verlasse ich das Zimmer und betrete den Flur, lasse meine Bluse los und hole tief Atem. Normalerweise kann ich die Luft im Raucherbereich der Gästezimmer nicht ertragen, aber im Moment ist sie süßer als ein Eisbecher mit Doppel-Fudge und Schokoladensplittern.
Nach ein paar tiefen Atemzügen ziehe ich mein Walkie-Talkie aus der Seitentasche, und drücke kopfschüttelnd den Mikrofonknopf. "Wartung, hier ist die Hausreinigung."
"Was brauchst du, Bri?", fragt eine vertraute kratzige Stimme, ich seufze und entspanne mich. Es ist Jimmy, ein älterer Mann, der Cordhosen trägt und denkt, er sei noch in den 70ern. Aber abgesehen von seiner Vorliebe dafür, in der Vergangenheit zu leben, ist er ziemlich cool und wird mein Problem verstehen. Das ist nicht das erste verdreckte Zimmer, das ich ihm melde, und es wird sicherlich nicht das letzte sein.
"Wir haben ein Problem", sage ich und lasse den Ekel, den ich empfinde, in meine Stimme einfließen. "Ein großes, großes Problem."
"Ist es so schlimm?", fragt Jimmy. In seiner Stimme schwingt Hoffnung mit. Ich weiß, was er denkt. Er hofft, dass es nichts ist, was nicht mit ein wenig Bleichmittel und gründlichem Putzen beseitigt werden könnte.
Er tut mir leid. Und dabei habe ich nicht einmal ins Badezimmer geschaut.
Ich schaudere wegen der grausigen Bilder, die in meinem Kopf aufblitzen, als ich antworte: "Ja, deine Jungs werden alle Hände voll zu tun haben. Zimmer 333. Bringt Dampfreiniger, einen Sandstrahler ... und vielleicht einen Schutzanzug mit."
Jimmy stöhnt am anderen Ende der Leitung. Ich höre ihn einatmen, als wolle er etwas sagen, aber die Verbindung bricht ab. Er weiß, dass er lieber die Klappe halten sollte. Unsere Funkgeräte werden zwar nicht wie Polizeiscanner überwacht, aber sie können trotzdem abgehört werden. Und bei dem, was gerade los ist, dürfen wir kein Risiko eingehen. Ich höre ein Knistern.
"Wenn ihr das erledigt, kümmere ich mich um die Handtücher und Laken", füge ich hinzu.
"Grand Waterways Hotel ...", sagt Jimmy bedrückt, "Grand Water Sewer Way wäre ein passenderer Name."
Ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen. Jimmy hätte das nicht über die Leitung sagen sollen, aber es ist die verdammte Wahrheit. "Da kann ich nicht widersprechen", stimme ich von ganzem Herzen zu. Das Hotel kann allerdings nichts dafür, was Gäste wie ein Team von Profi- und College-Sportlern mit ihren Zimmern machen, wenn sie Sauf-Partys veranstalten. Ich habe gehört, dass sie hier und nicht in der Stadt einquartiert werden, um die Spieler "aus Schwierigkeiten herauszuhalten". Und trotzdem feiern sie fröhlich ihre Partys.
"Ich kümmere mich darum, Bri. Wir sind in einer halben Stunde oben. Vielleicht kannst du den Rest gegen Ende deiner Schicht erledigen?"
Ein Gefühl der Erleichterung überkommt mich. Der Mann ist ein Lebensretter. Ohne ihn könnte ich mit solchen Situationen nicht umgehen.
"Danke, Jimmy."
"Klar doch. Wartung aus."
"Armer Mann", murmle ich und stecke mein Walkie-Talkie wieder in meine Tasche.
Dankbar, dieser Katastrophe entgangen zu sein, gehe ich zum Aufzug, drücke den Abwärtsknopf und warte, bis sich die Türen öffnen. Drinnen denke ich darüber nach, in welchen Stock ich gehen soll, aber meine Uhr piepst und erinnert mich daran, dass ich eine Pause machen sollte.
Ich drücke den Knopf für den Keller und lehne mich gegen die Wand, während der Aufzug nach unten fährt. Mein Rücken tut weh, meine Füße schmerzen, und ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Haut mit etwas Stärkerem als Seife und Wasser gereinigt werden muss, weil ich diesen dreckigen Raum betreten habe. Das Bild der benutzten Kondome kommt mir wieder in den Sinn, und ich bekomme eine Gänsehaut.
Ich kann es kaum erwarten, bis ich meinen Abschluss mache und nie wieder einen Fuß in dieses Hotel setzen muss, denke ich mit Abscheu.
Nach alldem habe ich definitiv keine Lust mehr, den Rest meiner Schicht abzuarbeiten. Mir tut alles weh. Ich bin total überarbeitet und glaube nicht, dass ich noch mehr Überraschungen ertragen kann.
Aber zumindest bin ich fast fertig, und ich habe die nächsten dreißig Minuten Zeit, mich zu entspannen und vielleicht ein Tylenol oder zwei einzuwerfen, bevor ich die letzten Zimmer mache, die Suiten und dann das Stockwerk, das ich am meisten hasse, weil ich nie weiß, was mich erwartet: die Penthouse-Suiten. Sie können total sauber sein oder aber wie ein Schweinestall aussehen, so wie das Zimmer, das ich gerade verlassen habe ... je nachdem, wer dort gewohnt hat. Manchmal sind die Sportler verdammt rücksichtslos, und nehmen ein Zimmer komplett auseinander.
Das Geräusch der Klingel und das Öffnen der Türen reißen mich aus meinen Gedanken. Ich verlasse den Aufzug und gehe zum Wartungsraum. Ich wasche meine Hände mit Reinigungsalkohol und einem Desinfektionsmittel aus dem Medizinschrank im Personalzimmer, bevor ich zwei Schichten Lotion auftrage und bete, dass ich diesmal nicht zwischen den Fingern blute, wie beim letzten Mal, als ich das tun musste.
Ich schaue in den Spiegel, seufze und schüttle den Kopf über mein Spiegelbild. Schulterlanges, dunkelbraunes Haar, müde Augen und ein mürrisches Gesicht. Ich sehe aus, als hätte ich seit über einer Woche keine anständige Nachtruhe mehr gehabt.
Ich hab keine Lust mehr auf diesen Scheiß, sage ich mir. Ich kann es kaum erwarten, hier rauszukommen. Zum Teufel, ich würde so ziemlich jeden Job annehmen, der Sozialleistungen bietet.
Aber mehr als die Leistungen, brauche ich das Geld. Neunundzwanzig Stunden als Zimmermädchen in einem Hotel zu arbeiten, bringt einfach nicht genug, wenn man, wie ich ein Master-Student ohne Familie und ohne Kreditkarten ist, und nur noch etwa zweitausend Dollar von einem Studentendarlehen übrig hat. Irgendwie muss ich mit diesem Betrag auskommen, um die Lebenshaltungskosten für den Rest des Jahres zu bestreiten.
Ich seufze, als ich daran denke, wie nah ich dran war, dieses Praktikum zu bekommen.
Ein Computerfehler. Das ist alles, was mich daran gehindert hat, ein bezahltes Praktikum zu machen. Ein Idiot an der Uni, der meine GPA-Bewertung falsch eingegeben hat, eine 1,8 statt einer 3,8. Als ich das endlich geklärt hatte, war es bereits zu spät. Alle Praktika waren schon vergeben.
"Sieh es ein, Mädchen", murmle ich, "wenn das so weitergeht, wirst du spätestens zu Weihnachten bei den Tafeln Konserven abholen." Ich verreibe den Rest der Lotion in meinen Händen. Ich höre das klickende Geräusch von Absätzen auf dem gefliesten Boden, drehe mich um und sehe meine beste Freundin Mindy, die einen Mokka-Milchkaffee in der einen Hand und eine Tasse grünen Tee in der anderen hält. Sie reicht mir den Milchkaffee.
Ich nehme den Becher, dankbar dafür, dass sie an mich gedacht hat: "Sag mir, dass du Zimt reingetan hast".
Mindy tritt zurück, um mich genau anzuschauen und schüttelt den Kopf. Ihr dunkelbraunes Haar, das zu einem Bob geschnitten ist, glänzt im Licht und ihre großen braunen Augen blitzen schelmisch, was mich fast zum Lächeln bringt. Ich muss schon sagen, sie sieht total heiß aus, in ihrer Uniform – eine weiße Bluse, vorne offen, ein kurzer schwarzer Rock, eine Schürze, sowie Nylons. Dazu trägt sie schwarz glänzende, hochhackige Schuhe.
"Du kannst deinen süßen Arsch darauf wetten, dass ich das habe", flötet Mindy, dann geht sie zum freien Tisch im Personal-Pausenraum, zieht einen Stuhl mit ihrem Fuß heraus und setzt sich. "Doppelt soviel Sahne, Zucker und Zimt, im Grunde genommen alles, was ich in die Finger bekommen konnte. Komm schon, ich kenne deinen Zeitplan genauso gut wie du. Das ist das Mindeste, was ich tun kann."
"Du bist eine Lebensretterin", sage ich, hebe den Becher und nehme einen Schluck. Ich schließe die Augen, als die warme Flüssigkeit meine Geschmacksnerven erreicht, und stöhne. Wirklich süß.
"Weißt du was, stöhne weiter so, und die Leute werden denken, dass du in den Kaffeepausen wer weiß was machst", scherzt Mindy und schlürft ihren grünen Tee. "Ich meine, ich verstehe es ja. Du hast das Frühstück ausgelassen, wie immer, aber verdammt, Mädchen, soll ich dich und den Latte allein lassen, mit einem Bitte-nicht-stören Schild an der Tür?"
"Mach mir weiter solche Getränke und bring mir Scones, dann musst du’s vielleicht tun", scherze ich. "Aber woher hast du gewusst, dass ich genau das jetzt brauche?"
"Was? Dass du müde bist?", fragt Mindy und lacht. "Äh, falls du es vergessen hast, in den letzten zwei Wochen haben wir alle bis zur Erschöpfung gearbeitet. Ich bin sicher, dass V-Mann das Geld liebt, aber er ist nicht derjenige, der sich den Arsch aufreißt –" Mindy schaut ihre Oberschenkel kritisch an, "oder in diesem Fall, den großen Arsch."
"Ach, komm schon, du hast Größe zwei!", protestiere ich.
Mindy schaut finster drein. "Eine große Größe zwei."
"So etwas gibt es nicht!"
"Willst du meinen Arsch sehen?"
"Ich passe", kichere ich. Mindy macht das immer, sie jammert über ihr Gewicht, auch wenn es nichts zu jammern gibt. Ich streite nur zum Spaß mit ihr. Ich nehme noch einen Schluck von meinem himmlischen Latte, bevor ich hinzufüge: "Und sollte Mr. Vandenburgh hören, dass du ihn V-Mann nennst, weißt du, dass er explodieren wird."
Mindy lacht, zieht eine Grimasse und sieht John Cleese erstaunlich ähnlich, als sie perfekt die Stimme des Hotelmanagers nachahmt. "Ah ... ja, Miss Sayles, wir haben bemerkt, dass Sie Ihren Job viel zu ernst nehmen, und ich werde sicherstellen müssen, dass Sie keinen Besenstiel in Ihrem Gesäß vergessen haben. Bitte beugen Sie sich vor und spreizen Sie Ihre Backen für mich!"
Ich lache und habe Mühe, den Kaffee im Mund zu behalten, während ich meinen Becher abstelle und versuche, nicht zu husten. Ich kann nicht anders. Mr. Vandenburgh sieht aus wie ein sehr kleiner, aber molliger John Cleese, und Mindy bekommt seine Stimme ganz genau hin. Mindy hört auf, und ich schlucke und lehne mich zurück, während ich mir über die Augen wische. "Mädchen, danke. Ich habe das so sehr gebraucht. Du hast ja keine Ahnung, was ich heute erlebt habe."
"Was, die Affen von der Produktion sind nicht dankbar für die schönen Räume, die wir ihnen zur Verfügung gestellt haben?", fragt Mindy. The Grand Waterways wird seit zwei Wochen von einem Hollywood-Studio gemietet, das in der Stadt einen Film produziert. Das Produktionsteam, das im Hotel wohnt, gehört nicht gerade zu den saubersten Gästen, aber es ist um vieles besser als das Sportteam, das gerade das Zimmer verwüstet hat.
"Nein, tatsächlich war es dieses Randalierer-Football-Team." Ich schüttle den Kopf. "Und frage nicht, was ich in ihrem Zimmer gesehen habe", sage ich und verziehe mein Gesicht zu einer angewiderten Grimasse.
"Doch, tue ich", sagt Mindy mit blitzenden Augen.
"Nein. Tust du nicht", sage ich fest. "Vertrau mir."
"Sag es mir!"
"Nein."
"Du bist ätzend."
"Lass es mich so sagen. Ich musste Jimmy und sein Team anrufen."
Mindy zieht eine Grimasse. "Oh, so schlimm?"
"Ja. So schlimm."
"Ich wette, es hat nach Zehenkäse und Arschritze gerochen." Mindy grinst.
"Eigentlich war es schlimmer." Ich lache als ich mich an den beißenden Gestank erinnere, der meine Augen tränen ließ. "Da waren Flecken ... überall. Es war so ekelhaft!" Ich denke nicht einmal daran, die benutzten Kondome zu erwähnen.
Mindy verzieht das Gesicht. "Guter Gott, was verdammt haben die da drinnen gemacht? Einen Natursekt-Wettbewerb?"
Ich schnaube, erbreche fast meinen Kaffee, dann fange ich an, so stark zu husten, dass ich nahezu ersticke.
Mindy schaut mich besorgt an und steht halb von ihrem Stuhl auf. "Jesus, alles in Ordnung, Bri?"
Ich winke ihr, dass sie sich wieder hinsetzen soll. "Hör auf damit!", keuche ich, als ich mich erholt habe.
"Womit?", fragt Mindy unschuldig.
Ich wische mir die Augen. "Mich zum Lachen zu bringen, wenn ich Kaffee trinke! Ich bin fast erstickt!"
Mindy grinst schelmisch. "Wäre nicht das Erste, das dich je zum Würgen gebracht hat."
Ich schaue sie finster an. "Du bist ekelhaft, weißt du das?"
"Na, komm schon, Bri, sei nicht so prüde!" Sie hält inne und macht eine Kopfbewegung zum Versorgungsraum hin. "Also, was steht noch auf deinem Programm?"
"Zu viel", antworte ich. "Aber zumindest die Penthouse-Suiten sollten schnell gehen. Eine davon wird von einer Filmcrew benutzt, die wollen nicht, dass wir hinein gehen. Eine steht leer, bis heute Abend ein Gast ankommt. Damit bleibt nur noch eine übrig."
"Vielleicht sollten Sie also, Miss Sayles", sagt eine strenge Stimme hinter mir, "dafür sorgen, dass das Zimmer für unseren VIP-Gast vorbereitet wird." Ich drehe mich um und sehe Herrn Vandenburgh mit seinen ganzen fünf Fuß vier Zoll und etwa zweihundert plus Pfund in der Tür stehen. Er trägt seinen maßgeschneiderten Anzug und sieht vom Hals abwärts teuer und edel aus, während er vom Hals aufwärts wie ein mürrischer schlecht rasierter Unsympath wirkt. "Es sei denn, Sie wollen für den Kaffee bezahlen, den Sie in der Hand halten."
Oh, Gott, rette mich.
Ich schüttle den Kopf. "Nein, Sie haben Recht, Mr. Vandenburgh." Ich schaue zu Mindy hinüber, die sich ein Grinsen nicht verkneifen kann.
"Nun, dann machen Sie weiter mit Ihren Pflichten", sagt er sauer, sein finsterer Gesichtsausdruck ist streng genug, um Milch gerinnen zu lassen.
Bitte, lass mich einen anderen Job finden, damit ich mich nicht mehr mit dieser Scheiße abgeben muss.
Ernsthaft, nach diesem Schwachsinn oben wäre ich fast bereit, zu kündigen, sollte mir ein Job bei McDonald's als Putzfrau angeboten werden. Ich habe einfach schon so genug.
Vandenburgh öffnet seinen Mund, als ob er mich weiter tadeln wolle, aber ich halte einen Finger hoch, während ich den Rest meines Kaffees wegschütte.
"Ich gehe!"
Ich nicke Mindy dankbar zu und werfe meinen leeren Becher in den Müll. Sie schaut mich verständnisvoll an, als ich mich umdrehe, hinaus gehe und mich auf den Weg zu den Lastenaufzügen mache. Ich kann Mr. Vandenburghs Gegenwart wirklich nicht länger als eine Minute ertragen, ich möchte nur den Rest meiner Schicht durchhalten und dann nach Hause gehen.
Als ich den Flur entlang haste, höre ich, wie Mr. Van Mindy anfährt.
"Was, zur Hölle, haben Sie mit den Maschinen gemacht, junge Dame? Ich habe heute Morgen Beschwerden über den Kaffee bekommen ..."
Ich grinse, als ich mir den bestürzten Ausdruck in Mindys Gesicht vorstelle.
Als ich die Standardzimmer endlich fertig habe, bin ich kurz davor umzukippen, während ich meinen Putzwagen in Richtung Dienstaufzug schiebe.
"Nicht mehr lange", sage ich mir, "dann bin ich fertig."
Wie durch ein Wunder sind viele der Zimmer im nächsten Stockwerk in keinem sehr schlechten Zustand. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass Erlösung nahe ist, als ich die Penthouse-Suiten erreiche. Mein erster Halt ist Raum 601. Er ist reserviert, also lasse ich ihn aus.
Raum 602 ist belegt, mit dem Schild "Nicht stören" an der Türklinke.
Damit bleibt also Raum 603, der ebenfalls leer sein sollte. Der Gast checkt erst heute Abend ein. Ehe ich hinein gehe, überprüfe ich die Gästeliste. Da ist nur 'ANACONDA' auf das Blatt gekritzelt. Ich runzle die Stirn über den Namen, während ich die großen, fetten Buchstaben anstarre. Was für ein Name ist das, "Anaconda"?
Ich schüttle den Kopf, öffne die Tür und muss ein neidisches Brummen unterdrücken, angesichts dessen, was sich meinen Augen bietet. Im Ernst, das Wohnzimmer dieses Penthouses ist größer als meine ganze Wohnung. Zweitausend Quadratfuß, ein Hauptschlafzimmer und ein kleineres Schlafzimmer/Büro sowie ein Wohnzimmer. Es gibt sogar eine professionell eingerichtete Küche.
Mein Brummen verwandelt sich in ein verärgertes Zischen, als ich sehe, dass jemand hier drinnen gewesen ist, und ganz bestimmt war es nicht Schneewittchen.
"Nichts davon sollte hier sein", murmle ich, während ich das Chaos betrachte, und runzle die Stirn als ich eine Jacke sehe, die auf dem italienischen Ledersofa liegt und eine Tasche, die anscheinend sorglos auf einen Sessel geschleudert wurde und ihn dabei umgeworfen hat.
Verwirrt überprüfe ich mein Blatt noch einmal. Nein. Niemand sollte hier drin sein. Ich betrete das Zimmer und lasse meinen Wagen draußen.
"Reinigungsservice?", rufe ich vorsorglich. "Ist da jemand?"
Schweigen ist die einzige Antwort, die ich erhalte.
"Hallo?" Ich versuche es noch einmal. Als keine Antwort kommt, gehe ich hinüber, um den umgefallenen Sessel aufzustellen. Vielleicht hat jemand vor dem Gast eingecheckt und das Zimmer in Eile verlassen. Ich werde aufräumen und gehen.
Ein Geräusch hinter mir lässt mich herumwirbeln, und mein Atem stockt.
Heilige Scheiße!
Mein Herz setzt einen Schlag aus, während meine Augen den nackten ... Gott wahrnehmen, der vor mir steht. Nun, ok, er ist nicht völlig nackt. Er hat ein Handtuch auf dem Kopf und trocknet sich die Haare.
Aber die Art und Weise, wie er gebaut ist ... gnädiger Gott. Er sieht aus, als wäre er aus Granit gemeißelt, mit großen muskulösen Armen, atemberaubend breiten Schultern, einer breiten Brust, einem Sixpack und ...
"Anaconda", flüstere ich, als ich sehe, was zwischen seinen Beinen hängt, und mein Puls dröhnt in meinen Ohren. Er muss mindestens sieben Zoll lang sein, und er ist nicht einmal hart. Ich spüre ein Kribbeln, als ich seinen dicken Schwanz anschaue, meine Brustwarzen verhärten sich, mein Atem kommt keuchend.
Der Mann erstarrt, als er mich sieht, und ich fühle mich, als würde ich zu einer Pfütze auf dem Boden schmelzen. Ich habe keine Worte dafür, wie attraktiv dieser Mann ist. Er ist nicht nur wie ein Hengst bestückt. Er sieht auch verdammt gut aus. Zotteliges blondes Haar hängt in seine Stirn, er hat strahlend blaue Augen, die von innen zu leuchten scheinen, und ein Gesicht, das Künstler in Ekstase ausbrechen lassen würde. Er starrt mich mit offenem Mund an, das Handtuch fällt ihm aus der Hand auf den Boden.
Eine gefühlte Ewigkeit lang sagt keiner von uns etwas, aber es können nur ein paar Sekunden gewesen sein, ehe er sich fasst und seine Augen mich mit einer Intensität mustern, die mir weiche Knie verursacht. "Hi, ich bin Gavin", sagt er lässig, als ob er nicht mit einem Schwanz von Monstergröße zwischen seinen Beinen vor mir stehen würde.
Er tut auch nichts, um ihn zu bedecken. Wenn ich bedenke, was er zu bieten hat, verstehe ich auch, warum. Es wirkt, als wäre er stolz darauf, als er mich mit einem Selbstbewusstsein anblickt, das an Arroganz grenzt.
Hitze steigt in meiner Brust auf, als er auf mich zugeht. Ein übermütiges Grinsen umspielt seine Mundwinkel, und ich mache einen halben Schritt zurück. Meine Muschi zieht sich zusammen. Es ist eine Anstrengung, meine Augen auf sein Gesicht zu halten, während mein Herz in meiner Brust hämmert und meine Wangen vor Verlegenheit brennen.
"Alles in Ordnung?", fragt er. Sogar seine Stimme ist sexy, ein tiefer Bariton, der meine Muschi wieder zusammenzucken lässt.
Ich öffne den Mund, um zu antworten, aber meine Augen wandern zurück zu ihm, und mein Herz lässt einen weiteren Schlag aus. Scheiße. Scheiße. Scheiße. Ich kann damit nicht umgehen. Ich schaue weg, meine Blicke huschen hin und her und suchen nach einem Ausweg, während er sich mir nähert.
Ich will weglaufen. Aber ich kann mich nicht bewegen. Es ist, als wären meine Beine aus Blei. Gegen meinen Willen flackert mein Blick wieder zu ihm zurück.
Heiliger Strohsack! Er bewegt sich bei jedem Schritt, schwingt hin und her wie ein riesiges Pendel und versetzt mich in eine fast hypnotische Trance.
Als er so nahe ist, dass er mich berühren könnte, schüttle ich endlich meine Lähmung ab. Mit rasendem Puls schnelle ich vorwärts und stolpere fast auf dem Weg zur Tür. Ich kann nur "Sorry" murmeln, als ich mit flammend rotem Gesicht aus dem Raum stürze und mein Bestes versuche, nicht doch noch einen letzten Blick zurückzuwerfen.