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Business-Sprache kann man machen – oder einfach lassen

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Dies ist eine gute Stelle, um zu erklären, warum ich dieses Buch nicht in polierter Business-Sprache verfasst habe. Es ist ein erster notwendiger Schritt, meine Leser mit ihren eigenen Grenzen im Kopf zu konfrontieren. Es hat sich über Jahre eine Struktur in ihrer Wahrnehmung gebildet, die sie möglicherweise glauben lässt, dass Fachbücher besonders professionell klingen müssen. Eloquenz wird mit Kompetenz gleichgesetzt. Parkettsicherheit gilt als notwendig, um als fähig wahrgenommen zu werden. Die Sprache, in der wir uns im Business unterhalten, kann unbeabsichtigt eine Status-Maskerade werden. Wir beschäftigen uns dann mehr mit dem Verkaufen und Wirken und verschleiern den Blick auf den blanken Kern. Wir nutzen Wörter wie suboptimal, meinen aber ziemlich sicher, dass etwas bodenlos schlecht gelaufen ist. Wir sprechen lieber über Key-Performance-Indikatoren als über die Dinge, die wir bis Ende des Jahres gewuppt kriegen müssen. Ich sehe immer wieder Reportings auf 27 Seiten, die mehr aus aufgehübschter Rechtfertigung bestehen als aus brauchbaren, anwendbaren Lösungen. Die Frage, die mich auf der Suche nach dem logischen Kern der Lösung immer wieder beschäftigt, ist: Macht uns das jetzt besser oder ist das nur Kompetenz- und Rechtfertigungs-Geplänkel? Bringt es uns wirklich, wirklich vorwärts? Ich finde nein. Dieser ganze Business-Sprech lenkt eher vom Kern ab. Wir sollten Kompetenz wieder daran messen, was, wie, warum und wie schnell wir etwas schaffen, anstatt daran, wie schick und professionell wir und unser Reporting ausgesehen und geklungen haben. Wenn wir gnadenlos weglassen, was wir nicht aufrichtig brauchen, werfen wir monumentalen Ballast ab und nehmen ungeahnte Geschwindigkeit auf. Also verzichte ich darauf, einen Sachverhalt in drei polierten Sätzen professionell zu umschreiben, und bringe ihn lieber in seinem rohen Kern auf den Punkt. Falls Sie jetzt innere Widerstände und Spannungen spüren und überlegen, ob dieses Buch wirklich so eine gute Idee war: Gern geschehen! Im Laufe dieses Buches werden Sie bestimmt noch vor einigen gedanklichen Wänden Ihrer »Inside the Box-Denke« stehen. Jetzt ist die perfekte Gelegenheit, die erste Wand einzureißen und sich auf eine Veränderung einzulassen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Innovation leben!

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