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Warum dieses Buch?

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Dieses Buch bietet eine Sicht auf Innovationsbestreben in Unternehmen aus einer anderen und wenig bekannten Perspektive. Wenn wir uns ein Unternehmen als Gebäude vorstellen, so setzen viele Ratgeber zum Thema Zukunft und Innovation irgendwo in den oberen Stockwerken an – sie bauen von außen etwas an die Fassade dran, stülpen von oben etwas Schickes auf oder ändern einfach nur die Wandfarbe und meinen, damit würde Zukunftsarbeit dann schon gelingen. Dieses Buch nimmt Sie mit hinein in den Kern eines Unternehmens und allen voran zu den Menschen, die in diesem Unternehmen arbeiten. Ich spreche gerne von »Arbeiten am Fundament«, wenn wir die Chancen und Potenziale identifizieren, die sich ergeben, wenn man reflektiert und aufrichtig ganz genau hinschaut. Ich halte diese Betrachtungsweise für eine längst überfällige und dringend notwendige Perspektive, die ganz unten ansetzt, um ein stabiles Fundament für eine tragfähige Zukunft zu schaffen. Mit diesem Buch möchte ich Orientierung geben, denn aus meiner Sicht als Innovationstreiber ist erfolgreiches Zukunftsbestreben gar nicht so kompliziert, wie manche Sie glauben lassen möchten.

Massenhaft kommen Bücher zum Thema Innovation auf den Markt, Corona hat das noch befeuert. Der Hype Disruption führt zu wilden Aktionen, um besonders innovativ zu sein. Jeder will ein Stück vom Kuchen abhaben. Innovation ist ein Wettlauf gegen Mitbewerber und die überall lauernde große Unbekannte, die Überflüssigwerdung. Wir alle spüren den Druck im Nacken und wollen auch zu denen an der Spitze gehören. Wir haben schlaflose Nächte, denn das Innovationsbestreben ist wieder einmal vertagt worden. Das Alltagsgeschäft genießt absoluten Prioritätsstatus. Wir haben Angst, dass wir eines Morgens aufwachen und feststellen, dass der Markt gekippt ist. Dass wir von heute auf morgen von besagtem Zehn-Personen-Start-up aus einer Garage in Wanne-Eickel überholt wurden. Alles Gedanken, die noch vor 20 Jahren ketzerisch waren und von konservativen Unternehmenslenkern müde begähnt und arrogant belächelt wurden.

Ratgeber, Coaches, Unternehmensberatungen und Digitalisierungsmessen boomen. Sie wollen in diesen Zeiten Orientierung geben und Ihrem Unternehmen zeigen, wie Innovation geht. Dabei verlassen wir uns meist auf Techniken und Anwendungen. Welche Innovationstechnik oder -methode ist die richtige, welche Technologie löst mein Innovationsproblem? Methoden wie Scrum, Agile, Design Thinking u. v. m. sind eine tolle Sache und helfen manchen durchaus dabei, innovativer zu werden. Aber wir müssen aus 1001 Fachbegriffen auswählen: digitale Disruption, Bootstrapped, Prozessinnovation, Service Innovation, Start-up-DNA, KI, Automation, Bot, Kreativstrategien. Welcher zum Teufel bringt das Innovationsbestreben nach vorn? Ich schätze diese Techniken durchaus und es kommt vor, dass ich Teile davon in der Arbeit mit meinen Kunden einsetze. Aber warum gibt es überhaupt 555 Techniken zum Innovativ-Sein?3 Sie bauen auf der offenbar verbreiteten Schwäche auf, nicht ausreichend innovationsfähig zu sein. Die Techniken sind also unabdingbar, lösen aber das Grundproblem nicht: Warum sind wir überhaupt in die Position geraten, dass wir diese Techniken brauchen? Warum sind wir (Menschen, Abteilungen, Firmen) nicht von Natur aus innovativ genug und so unterschiedlich innovativ?

Es gibt sie nicht, DIE eine Technik. Bei allen Kunden erwartet mich ein anderes Level an Innovationswahrnehmung. Als Unternehmensberaterin knüpfe ich an diese an und baue darauf auf. Obwohl alle Kunden unterschiedlich sind, eint alle ein Zustand: NIEMAND kennt sein Innovationsfähigkeitslevel, weder im IST- noch SOLL-Zustand. Meistens ist ihnen noch nicht einmal bewusst, dass es dabei Unterschiede gibt. Das individuelle Innovationsfähigkeitslevel zu kennen, muss eine bewusste Wahrnehmung, eine Entscheidung, ein strategischer Punkt auf der Agenda eines jeden CEOs werden.

Innovation leben!

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